Mit Schneeschuhen durch den Jura stapfen
Wer in der warmen Jahreszeit gerne auf lange Spaziergänge geht, der sollte unbedingt einmal das Schneeschuhwandern ausprobieren, dass in letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. Dank den «Flossen» kann die verschneite Schweizer Landschaft auch mal abseits präparierter Wege erkunden (Aber vorher immer Gut informieren über die Region und die Gefahren!).
Dabei kommt man bei guter Planung auch um den Skirummel herum. Unser Tipp ist der Jura, auf dessen Hügeln auch genügend Schnee liegt, aber von den Touristenmassen links liegen gelassen wird. Der Jura hat noch einen Vorteil: Die Landschaft erinnert mit ihren Wäldern an Skandinavien – trotz derzeitigen Reisebeschränkungen kann man sich dennoch von der Ferne träumen. Wie beispielsweise auf der ausgeschilderten Winterwanderung von Les Rasses auf den Gipfel des Le Chasseron und wieder zurück (11 Kilometer, 450 m Auf- und Absteig). Nur wenige Langläufer und viel Einsamkeit sind hier garantiert.
Übernachten im Iglu
Warum nicht einmal eine Nacht in einem Iglu verbringen? Zugegeben, etwas kalt ist es schon, aber dank Expeditions-Schlafsäcken und Schafsfällen, schläft es sich in einem solchen Schneezimmer herrlich. Zudem bieten einige der Iglu-Dörfer auch noch Jacuzzis und Saunas an, so dass man sich richtig aufwärmen kann, bevor man sich einkuschelt. Die ersten beiden Iglu Dörfer am Stockhorn und in Zermatt VS sind bereits seit Mitte Dezember in Betrieb. Weitere Dörfer stehen in Davos GR und Gstaad BE. Überall können Zimmer in verschiedenen Kategorien jeweils inklusive Halbpension gebucht werden. Es lohnt sich, diese spezielle Übernachtungsmöglichkeit einmal auszuprobieren.
Den Sonnenuntergang über dem Nebelmeer bestaunen
Gerade im Winter beginnen die Wetterberichte im Radio oft mit dem Wort «Inversionslage», was kurz gesagt bedeutet, unten grau, oben blau. Wer dav,on genug hat, dem sollte einmal etwas früher mit Arbeiten aufhören (was ja dank Homeoffice gar nicht mehr so schwer ist), um den Sonnenuntergang über dem Nebelmeer zu beobachten. Dies ist ein echtes Farbenspektakel, welches in dieser Intensität nur im Winter möglich ist.
Idealerweise sucht man sich für dieses einzigartige Naturschauspiel einen Grillplatz aus und lässt den Abend nach dem Sonnenuntergang an einem Lagerfeuer ausklingen. Mit der richtigen Bekleidung und in eine Wolldecke gehüllt, kann man so seine Batterien für die nächsten Tage im grauen Tiefland aufladen.
Geheimtipp: Grillieren geht auch im Winter und mit einer Gusspfanne im Gepäck, kann auch ein Glühwein zubereitet werden. Ein solcher Spot, für den man gar nicht so viele Höhenmeter erklimmen muss, liegt auf der Hundwiler Höhe im Appenzeller Land.
Einem vereisten Wasserfall hochklettern
Imposant sehen gefrorene Wasserfälle und Felswände im Winter aus und kaum vorstellbar, dass man diese hochklettern kann. Wer einmal etwas anderes als Skifahren ausprobieren möchte, die Kälte nicht scheut und etwas zutraut, dem sei ein Tag im Eis empfohlen. Anfänger aufgepasst: Die ersten Schritte ins Eis muss man mit einem Bergführer unternehmen. Denn das Eisklettern erfordert die richtige Technik!
Zudem muss man das Eis «lesen» können und verstehen, wo es sicher ist, zu klettern. Aber die Schweiz bietet viele gute Einsteigerorte, wo man sich unter fachmännischer Aufsicht an diese spannende Sportart rantasten kann. So gelten Kandersteg und Engelberg, aber auch Pontresina zu den schönsten Gebieten für Eiskletteranfänger.
Auf zugefrorenen Seen fischen
Beim Eisfischen denkt man an den Hohen Norden und sieht vor sich, wie da geduldig vor einem Loch gehockt wird und gewartet, bis ein Fisch anbeisst. Doch auch in der Schweiz gibt es mittlerweile verschiedene Seen, wo das Eisfischen möglich ist, so beispielsweise auf dem Oeschinensee BE. Für Fischerunerfahrene gibt es Tageskurse mit Einführung, Ausrüstungsmiete und anschliessender Schlittenfahrt ins Tal.
Die gefangenen Fische können behalten werden. Wer glaubt, dass Eisfischen langweilig ist, wird bald eines Besseren belehrt: So muss man taktisch vorgehen, sich das Loch selbst bohren und wissen wie gefangene Fische ohne Verlust aus dem Loch zu bringen sind. Und einen weiteren Pluspunkt hat das Eisfischen ausserdem: Man ist den ganzen Tag in der herrlichen Schweizer Berglandschaft. Aber Achtung: Warm anziehen!
Im Mondschein schlitteln
Wer glaubt Schlitteln ist nichts für Erwachsene, der täuscht sich gewaltig. Denn spätestens, wenn die Abfahrt beginnt, werden wir wieder zu Kindern und geniessen das waghalsige Runterflitzen. Dafür bieten sich in der Schweiz unzählige präparierte Schlittelpisten an. Meist können die Schlitten auch gleich vor Ort gemietet werden. Und ganz speziell ist das Schlitteln unter dem Sternenhimmel. Wenn das Mondlicht nicht ausreicht, werden an vielen Orten die Pisten beleuchtet. Zum Beispiel im auf der 4 Kilometer langen Schlittenbahn von Ämpächli bei Elm GL (Mittwoch, Freitag und Samstag von 19.00–21.30 Uhr).