Unterwegs in Spanien
Das sind die Highlights von Valencia

Die spanische Hafenstadt am Mittelmeer kann ihren grossen Schwestern Barcelona und Madrid durchaus das Wasser reichen: Hier wird eine jahrhundertealte Geschichte mit futuristischer Architektur, botanischen Gärten, Parks und drei Stadt-Stränden vereint.
Publiziert: 28.11.2018 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 11:40 Uhr
Valencia, eine wunderschöne Hafenstadt an der Südostküste Spaniens, liegt am Mittelmeer.
Foto: Getty Images
Erna Jonsdottir

Ein sanfter Duft von Zitronen- und Orangenbäumen steigt in die Nase. Palmen und mediterrane Blumen schmücken die Strassen und Gassen der drittgrössten Stadt Spaniens. Valencia liegt mit rund 350 Kilometern doch einiges südlicher als Barcelona und Madrid. Die Schönheit am Meer ist bei Touristen noch relativ unbekannt. Und das, obschon sie sehr viel zu bieten hat: Mit einem milden Klima und durchschnittlich 200 Sonnentagen pro Jahr ermöglicht sie eine Kombination aus Städtetrip und Badeferien. Zudem locken in der Hauptstadt der autonomen Valenzianischen Gemeinschaft historische Zeitzeugen, das grösste Aquarium Europas, sowie eines der sagenumwobensten Relikte der Welt.

Warum nach Valencia reisen?

Wer sich in der Altstadt, Ciutat Vella, herumtummelt, findet nebst dem UNESCO-Weltkulturerbe Lonja de la Seda und dem beliebten Zentralmarkt viele Cafés, Restaurants und Bars. Vielerorts kocht das Reisgericht Paella, das seine Wurzeln in Valencia haben soll. Lebendig sind die Strassen von «El Carmen» – das historische Zentrum, das einst von einer arabischen Stadtmauer umgeben war. Das Viertel ist jedoch auch Mekka der Bohemiens, was durch die vielen Strassenkünstler und Kunstmuseen ersichtlich wird. Eine gute Adresse für ein schillerndes Nachleben ist die Plaza del Tossal.

Total im Gegensatz zur alten Tradition und Geschichte der Altstadt steht das ehemalige Flussbett des Turias. Dieser wurde aufgrund der ewigen Überflutungen verschoben. Dort wo er einst durch die Landschaft bohrte, liegt heute ein neun Kilometer langer Park mit 18 Brücken. Nebst Museen, Kinderspielplätzen und Museen befindet sich hier der die sogenannte Stadt der Künste und der Wissenschaften – ein Muss für jeden Besucher! Die Ciutat de les Arts i les Ciències wurde vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen und 1998 eingeweiht. Hier befinden sich das grösste Aquarium EuropasL’Oceanogràfic und das IMAX-Kino L’Hemisfèric in Form eines Auges, das sich öffnet und schliesst. Einen Besuch wert sind auch das Opernhaus Palau de les Arts Reina Sofía und der botanische GartenL’Umbracle mit seinem richtig coolen Club. Spätestes hier müsste die Faszination von Valencia den Atem geraubt haben. Und wer sich nach einem anstrengenden Citytrip entspannen will, kann sich an einen der drei Stadt-Strände legen.

Highlights in Valencia

1. El Mercat Central

Im Herzen der Stadt, neben der Seidenbörse, befindet sich der Zentralmarkt. Hier kaufen Einheimische und Köche ihre frischen Lebensmittel und Weine ein. Mit 959 Ständen auf einer Fläche von über 8000 Quadratmetern handelt es sich beim Mercat Central nicht nur um einen der grössten Märkte Europas, sondern auch um einen der schönsten: Das 1928 eingeweihte Gebäude im valenzianischen Jugendstil entzückt mit seinen originellen Kuppeln, den bunten Kacheln und dem wunderschönen, lichtdurchfluteten Dach.

2. Hier speiste Hemingway

In Valencia soll es die traditionellste Paella der Welt geben. Sei es vegetarisch, mit Hähnchen, Kaninchen, Fisch und Meeresfrüchten – das safrangelbe Reisgericht gibt es in vielen Variationen. Die Beste der Stadt brutzelt laut Einheimischen im Restaurant Levante an der Maestro Rodrigo Avenue. Doch auch das «La Pepica» am Strand Las Arenas bietet eine exquisite (Fisch-) und Paella-Küche. Das im Jahr 1898 eröffnete Restaurant bewirtete schon berühmte Gäste wie den US-Schriftsteller Ernest Hemingway.

3. Naturpark La Albufera

Strände, Dünen, Reisfelder, Wälder und der grösste See Spaniens: nur zehn Kilometer von Valencia entfernt liegt der «La Albufera». Das Naherholungsgebiet kann zu Fuss oder auf dem Fahrrad entdeckt werden. Doch auch eine Bootsfahrt auf dem Albufera-See zeigt das Naturschutzgebiet in seiner Schönheit. Ein Tipp: Das Dorf El Palmar steht für einheimische Speisen wie das Fischgericht All-i-pebre (Aal in Pfeffersauce) oder das Reisegericht Arrós Banda.

4. Das Trend-Viertel

Im Distrikt Ensanche, südlich des Stadtzentrums, liegt ein trendiges Viertel, das nicht nur über alternative Treffpunkte wie das Buchcafé Ubik verfügt. In den Strassen von «Ruzafa» hallt Indie-Rock unter anderem aus den Clubs Nylon und Play. Doch auch Kunstgalerien, Designer- und Comic-Läden sind hier zu finden. Dem Viertel Aufschwung verliehen haben diverse Restaurants mit einheimischer und multikultureller Küche. Einen Besuch wert ist zudem der Markt Mercado de Ruzafa.

5. Ausflug nach Afrika

Dieser Zoo im Parque de Cabecera entführt seine Besucher auf einen anderen Kontinent. Hier leben Gorillas aus dem Kongo, Löwen und Zebras aus der Savanne und Nilpferde. Das Schöne: Die rund 1000 afrikanischen Tiere, die nicht nur Kinderherzen höherschlagen lassen, leben in einer Umgebung, die ihrem Ursprungsland nachgebildet ist. Und das, auf einer Fläche von 100’000 Quadratmetern. Durch die Tatsache, dass die Absperrungen kaum zu sehen sind, fühlt man sich hier wie auf einer Safari in der Wildnis.

6. Torres de Serranos

Das gotische Stadttor ist zwar mit 19 Metern nicht der höchste Punkt, den man in Valencia erklimmen kann. Doch die Aussicht auf den Turia-Park und die farbenfrohen Fassaden des Stadtviertels El Carmen, wo der ehemalige Verteidigungsturm beheimatet ist, raubt den Atem. Bruder-Turm und eines der Haupttore der inzwischen abgetragenen arabischen Stadtmauer ist übriges der Torres de Quart. Erbaut wurden sie 1392. Einen schönen Überblick über die Stadt hat man auch vom Rathausturm.

7. Lonja de la Seda

Dieses rund 500 Jahre alte Gebäude zählt zu den bedeutendsten Monumenten der profanen Gotik in Europa. Kein Wunder gehört es zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Seidenbörse Lonja de la Seda besteht aus dem Turm, dem Saal Consulado del Mar, dem Orangenbaum-Innenhof und dem Säulensaal. 25'000 Menschen sollen hier gewebt haben, als Valencia noch Hochburg der Seidenproduktion war.

7. Marina und Strände

Wer in Valencia ist, darf sich weder das Fischerviertel mit dem Jachthafen Marina de València noch die drei Stadt-Strände Las Arenas, El Cabanyal und La Malvarrosa entgehen lassen. Dafür müssen Sie keine grossen Distanzen überwinden. Im Gegenteil, sie sind in lediglich 15 Gehminuten von der Stadt erreichbar und bieten mit ihren Strandpromenaden einen schönen Ausgleich zum lebendigen Zentrum.

Informationen

Hinkommen Mit der Swiss täglich direkt ab Zürich zum internationalen Flughafen Valencia. Flugzeit: zwei Stunden. www.swiss.com

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