Unterwegs in Córdoba
Zwischen Islam und Christentum

Mauren und Christen: Die Verbindung beider Kulturen macht Córdobas Faszination aus. Vor allem in der Mezquita.
Publiziert: 27.08.2021 um 14:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2022 um 12:00 Uhr
Innen wie aussen ausserordentlich schön: die Kathedrale Mezquita.
Foto: iStockphoto

Architektonische Wunderwerke gibt es viele auf der Welt: den Taj Mahal in Indien, Angkor Wat in Kambodscha oder die Kathedrale von Chartres in Frankreich.

Und dann gibt es da noch die Mezquita, die einstige Hauptmoschee des westlichen Islam in Córdoba: Wahrscheinlich das beeindruckendste Bauwerk, das je von Menschenhand erschaffen wurde. Worte wollen sich nicht recht einstellen, um die Empfindungen beim Anblick dieses Bauwerks zu beschreiben. Zunächst der Gang durch den Wald der Orangenbäume, dann durch den Wald aus 793 Säulen mit hufeisenförmigen rot-weissen Bögen. Stille erfüllt diesen ehemaligen Gebetsraum. Der Eindruck ist so gewaltig, dass selbst die unzähligen Touristen ihn nicht zu stören vermögen.

Märchenhafte Mezquita Córdobas

Vielleicht liegt es auch daran, dass der Standort schon von Römern und frühen Christen als heilig betrachtet wurde. Im Jahr 785 wurde mit dem Bau der jetzigen ­Moschee begonnen. Zuvor teilten sich die Mauren eine Kirche mit den Christen. Um die Moschee bauen zu können, kaufte Emir Abd ­ar-Rahman I. die Kirche den Christen ab. Ein Zeichen für die religiöse Toleranz, die ein Grundstein war für die hohe maurische Kultur in Andalusien.

Etwa 200 Jahre lang wurde die Moschee beständig erweitert, bis sie ihre heutige Grösse von 179 auf 134 Meter erreichte. In den 23'000 m² hatten 25'000 Gläubige Platz. 1236 eroberten die Christen Córdoba ­zurück. Dennoch blieb die Moschee für weitere 300 Jahre unangetastet, bis 1523 Karl V. dem Bau einer Kathedrale inmitten der ­Moschee zustimmte. Bei einer Besich­tigung der Kathedrale soll er gesagt haben: «Wenn ich gewusst hätte, was sie vorhatten, hätte ich es nicht ­gestattet. Was sie gebaut haben, findet man überall, aber was sie zerstört haben, gibt es nirgends auf der Welt.»

Reisetipps in Córdoba

  1. Semana Santa - Die Karwoche ist für die katholischen Spanier das wichtigste religiöse Fest. In Anda­lusien haben sich besonders schöne und ­farbenfrohe Traditionen entwickelt. Von Karfreitag bis Ostersonntag ziehen religiöse Bruderschaften in langen, schweigsamen Prozessionen durch die historische Altstadt.

  2. Blumige Kreuze - Fröhlicher geht es beim Fest Cruces de Mayo zu, wenn man Anfang Mai den Frühling begrüsst. Die Stadt, die Innenhöfe und vor allem Kreuze werden mit einem Meer von Blumen geschmückt. Natürlich dürfen Wein, Tapas und Musik dabei nicht fehlen.

  3. Stadtfest - Ende Mai bei der Feria de Mayo zeigt sich Córdoba wahrscheinlich von seiner traditionellsten Seite: Trachten, Tanz und Brauchtum überall. Ein besonderes Highlight: Die Stierkämpfe in der Arena Los Califas.

  4. Der Zauber der Innenhöfe - Beim Festival de Los Patios Cordobeses wird der schönste Innenhof gekürt. Das Festival ist die beste Gelegenheit, die sonst verschlossenen kleinen Bijous zu sehen. Ergänzt wird der Wett­bewerb mit ­Tanz- und Musikvor­führungen.

  5. Edle Weine - In den Tälern südlich von Córdoba wird vorzüglicher Wein angebaut. Beim Cata del Vino Montilla-Moriles, dem Weinfest, kann man die Weine mit den passenden Tapas degustieren.
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