Die türkische Metropole Istanbul am Abend bei Sonnenuntegang.
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Unterwegs in Istanbul
Die blaue Stunde am Bosporus

Istanbul vereint Architektur, Kunst und Essen aus zwei Kontinenten – ein Brückenschlag zwischen Byzanz, Osmanischem Reich und Moderne.
Publiziert: 24.09.2019 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2019 um 16:53 Uhr
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Neben den Basaren Istanbuls gibt es noch eine Vielzahl bunter Märkte in den verschiedenen Stadtvierteln.
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Yvonne Eckert

Möwen ziehen kreischend über den Bosporus, während das Taxi über die Brücke rauscht, die den gleichen Namen trägt wie der Turm, der majestätisch über dem Stadtteil Karaköy thront. Die Genueser haben den Galata-Turm im 14. Jahrhundert errichtet.

Das Hafenviertel am Goldenen Horn galt früher nicht als sicherste Ecke Istanbuls, doch im «cool­est new hotspot» («Guardian») wird man im Ada Karaköy herzlich empfangen und in den 6. Stock gefahren. Die Aussicht vom Frühstücksraum beeindruckt: Über dem Wasser erhebt sich die Sil­houette des Topkapi-Palastes, der Sultanahmet-Moschee sowie der Hagia Sophia.

Die türkische Metropole Istanbul ist einzigartig 

Der erste Halt führt uns zum Camlica Hügel, der eine einzigartige Aussicht auf den Bosporus, das Marmara-Meer und fast die ganze Stadt bietet. Ein guter Start, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Exklusive Bars, noble Boutiquen

Danach gehts weiter zur Bagdad Street. Shopping steht auf dem Programm. Auf der neun Kilometer langen Flaniermeile reihen sich noble Restaurants, exklusiven Bars und Marken-Boutiquen aneinander. Natürlich ist Istanbul auch für seine Orient-Teppiche bekannt. Wer die sehen will, muss aber wieder zurück auf die europäische Seite, am besten in die Altstadt.

Basar von Istanbul - Mehr als Shopping

Im Kapali Carsi, dem grossen Basar von Istanbul, gibt es über viertausend Läden. Ein Besuch ist auch bei Regen kein Problem, der Basar ist überdacht. Der Tourist findet hier Lederwaren, Goldschmuck – und, natürlich, unzähligen Perserteppiche.

Wer heutzutage noch so viele Teppiche braucht? Handtaschen sind doch viel wichtiger. Die Händler locken mich mit Apfeltee an ihre Stände und bei der riesengrossen Auswahl packt mich ein regelrechter Kaufrausch.

Nach zwei Stunden zäher Preisverhandlungen verlasse ich den Basar mit sieben neuen Taschen. Aber die Stadt zwischen Orient und Okzident, wie sie jeder Reiseführer nennt, hat noch mehr zu bieten als Shopping: jede Menge Kultur.

Kulturelle Vielfalt und Architektur in Istanbul

Drei Weltreiche haben in Istanbul, das früher erst Byzanz dann Konstantinopel hiess, ihre Spuren hinterlassen: Das römische, das byzantinische und das osmanische.

In der Altstadt schliessen wir uns dem Strom von Touristen an und besichtigen als Erstes die Sultan-Ahmed-Moschee. Wegen ihrer blau-weissen Fliesen an den Wänden wird sie auch die Blaue Moschee genannt. In Sichtweite liegt die Hagia Sophia.

Eine ehemalige byzantinische Kirche, die später als Moschee und heute als Museum diente. Mit ihrem rötlich schimmernden Mauerwerk und den vier Minaretten sticht der gut 1400 Jahre alte Bau sofort ins Auge.

Ein weiteres Wahrszeichen ist der Topkapi, der ehemalige Sultanspalast, der von einer wunderschönen Parkanlage umgeben ist.

Stadtteil Beyoglü erkunden

Mit dem Tünel, der ältesten Standseilbahn Europas (1875), fahre ich in den eleganten Stadtteil Beyoglü. Dort überlasse ich die Fahrt zum Taksim-Platz im historischen Tram anderen und schlendere die Istiklal Caddesi entlang. Viele bekannte Mode-Ketten, aber auch Marroni-Stände und rote Wägelchen, aus denen Händler Simit (mit Leinsamen bestreutes Hefeteiggebäck) verkaufen, säumen die Einkaufsstrasse.

Von den Minaretten rufen Muezzine zeitlich verschoben zum letzten Gebet des Tages. Auf dem Bosporus herrscht noch reger Fährverkehr, und am Ufer versuchen Fischer ihr Glück.

Trip nach Asien

Abends im Hotel werfe ich etwas erschöpft einen Blick in den Reiseführer. Hier sehe ich, dass die Elf-Millionenstadt noch viel mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, etwa den GalataTurm, den Yildiz-Park oder die Chora-Kirche.

Ding, ding, ding – das Klirren der Löffelchen in den Chai-Gläsern grüsst zum neuen Tag. Vom Bahnhof Sirkeci fährt man in vier Minuten unter dem Bosporus hindurch nach Asien. Und blickt von dort bei einem Chai auf Europa hinüber.

Praktische Infos für Istanbul Reise

Hinkommen - Turkish Airlines ab Zürich.

Übernachten - Boutiqehotel Ada Karaköy, DZ ab 100 Fr., (Kemankes Mah. Gümrük Sk. No:18, Karaköy//İstanbul); Ciragan Palace Kempinski, DZ ab 500 Fr. (Yıldız, Çırağan Cd. No:32, 34349 Beşiktaş/İstanbul)

Essen mit Aussicht: Von der Terrasse des Seven Hills hat man einen Rundumblick auf ­Blaue Moschee, Hagia Sophia, und Bosporus. (Cankurtaran, Tevkifhane Sk. No:8, 34400 Fatih/İstanbul)

Hamam: Wenns kühler wird, ist der Besuch ­eines türkischen Bades perfekt; z.B. im Galatasaray, wo sich früher Studenten wuschen. (Kuloğlu, Turnacıbaşı Cd. No:8, 34433 Beyoğlu/İstanbul)

Literatur: Orhan Pamuk, ­Istanbul, Erinnerung an eine Stadt.

Fussball: Istanbul ist fussballverrückt. Drei grosse Vereine teilen sich die vielen Fans untereinander auf. Auf der europäischen Seite liegen die Traditionsclubs Galatasaray und Besiktas. In Asien ist Fenerbahce beheimatet.

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