Reisende beschleicht oft eine merkwürdige Sehnsucht. Kaum schrumpft die eigene bequeme Welt unter dem Flugzeugfenster auf Miniaturgrösse, möchten sie das 21. Jahrhundert am liebsten auch gleich hinter sich lassen. Jenseits der Ankunftshalle soll eine möglichst fremde Welt auf sie warten, am liebsten ein bisschen unterentwickelt. Richtig exotisch eben, aber bitte authentisch.
Marrakesch-Reisende haben Glück, denn die Stadt bietet eine grosse Portion altertümliche Exotik, die aber nicht nur für Touristen gespielt wird, sondern in der die Bevölkerung auch wirklich lebt.
In Marrakesch küsst die Moderne den Orient
Um das zu verstehen, braucht es nur eine viertelstündige Fahrt vom Flughafen zum Djemaa El Fna. Der Marktplatz verwandelt sich mit dem Einbruch der Dunkelheit in ein gigantisches Openair-Restaurant. Zwischen den unzähligen «Foodstalls» tummeln sich Schlangenbeschwörer, Berber, Händler, natürlich Touristen, aber noch mehr marokkanische Familien, die hier essen. Das gilt auch für die Läden in den verwinkelten Gassen der Medina, die wie Arterien vom pulsierenden Djemma El Fna wegführen. In dem mittelalterlichen Szenario vermischen sich Einheimische und Reisende so organisch, wie man es weltweit nur selten findet.
Doch unterentwickelt präsentiert sich Marrakesch nicht. Handys sind genauso verbreitet wie bei uns, sie verschwinden nach Gebrauch einfach nicht in Jeans, sondern in den Taschen der Djellabas. Junge Köche bieten eine moderne Interpretation der klassischen Küche, in kleinen Läden und Galerien wird dem traditionellen Kunsthandwerk ein zeitgemässes Kleid verpasst. Aufdringlichen Händlern, die Touristen drangsalieren, drohen monatelange Haftstrafen.
Warum jetzt nach Marrakesch reisen?
Neben Rabat, Meknès und Fès ist Marrakesch die vierte der marokkanischen Königsstädte. Bunt ist sie und quirlig, voller unterschiedlicher Geräusche und Düfte aus den Garküchen und Strassengrills. Die mystische Stadt inspiriert Künstler, Modeschaffende und Besucher gleichermassen und erweckt den Eindruck einer Kulisse aus 1001 Nacht.
Marrakesch bietet eine attraktive Mischung aus den Schätzen der Vergangenheit und der Energie lebendiger Kulturen. Moscheen, Paläste, prachtvolle Gärten und die Stadtmauer prägen das Bild der City. In den verwinkelten Gassen wird alles Mögliche wie Gewürze, Nahrungsmittel, Kleider, Schuhe, Teppiche und Handwerk feilgeboten. Das Herz der Stadt ist die Medina, die Altstadt, mit dem zentralen Markt- und Gauklerplatz Djemaa el-Fna. Der riesige Fussgängerbereich ist Bühne für Akrobaten, Musikanten, Geschichtenerzähler und Wahrsager.
20 Reistipps in Marrakesch
- Majorelle Garten Bunt und exotisch! Im botanischen Garten wachsen Pflanzen aller fünf Kontinente, hauptsächlich aber Kakteen und Bougainvillea.
- Bahia Palast Vom Grosswesir Si Moussa im Jahr 1867 erbauter prachtvoller Palast mit über 160 Räumen.
- Dar Si Saïd Museum mit marokkanischem Schmuck, Waffen, Instrumenten, Töpferwaren, Teppichen
- La Table du Marché Trendiges Restaurant mit marokkanischer Küche wie z. B. Lamm-Tajine mit Pflaumen und Mandeln.
- Mythic Oriental Spa Dank der authentischorientalischen Atmosphäre eines der schönsten Spas des Landes.
- Koutoubia Moschee Architektonisches Wahrzeichen der Stadt. Das Gotteshaus wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut.
- Musée de Marrakech Ausstellungen mit archäologischen Objekten, historischen Dokumenten, Keramik und Gemälden.
- Saadier-Gräber Hier ruhen vier Sultane und Angehörige aus dem 16. Jahrhundert. Mausoleen aus dem weltbekanntem Carrara-Marmor.
- Stadtmauern Was für ein Ausblick aufs Atlasgebirge!
- L’atelier Faim d’Epices Wie wäre es mit einem marokkanischen Kochkurs?
- Guéliz Lohnenswerter Bummel durch die Alleen des Quartiers mit Cafés, Boutiquen und Galerien.
- Dar Zellij Eines der schönsten Restaurants in der Medina, marokkanische Küche.
- «Kamelmarkt» In Douar Laaskar ausserhalb der Stadt bieten die Bauern ihre Esel, Pferde und auch Kamele feil.
- Golf Weshalb nicht eine Partie Golf auf dem von König Hassan II. bevorzugten Platz?
- Bert Flint Museum Dem dänischen Historiker gewidmet, stellt das Museum historische Gegenstände aus der Welt des Theaters aus.
- El-Badi Palast Einer der schönsten Paläste der Stadt ist zwar nur noch eine Ruine, der prächtige Innenhof hat seinen einstigen Charme dennoch bewahrt.
- Maison de la Photographie Authentischer Einblick in das Leben von Marrakesch.
- Kosybar Trendiges Restaurant auf drei Etagen mit Pianobar, marokkanischem Salon und Terrasse.
- Agdal Garten Auf dem Grundstück des Königspalastes, Oase der Entspannung.
- Medersa Ben Youssef Die ehemalige Koranschule zählt zu den schönsten Gebäuden in Marokko.
Schlangenbeschwörer, Geschichtsfantasten und gewiefte Händler: Marrakesch ist so wundersam, es könnte eine Einbildung sein. Und doch ist es real. Ebenso wie die Partynächte und die Gaumenfreuden. Nix wie hin.
Schlangenbeschwörer, Geschichtsfantasten und gewiefte Händler: Marrakesch ist so wundersam, es könnte eine Einbildung sein. Und doch ist es real. Ebenso wie die Partynächte und die Gaumenfreuden. Nix wie hin.
Wie hin? Edelweiss fliegt von Zürich direkt nach Marrakesch (ab 300 Franken).
Wann hin? Bis Ende August liegen die Temperaturen noch über 30 Grad. Angenehm wird es im September und Oktober.
Wo hin für Kultur? Die Koutuobia ist eine der ältesten Moscheen des Landes und das Wahrzeichen der Stadt. Sehenswert ist auch der Jardin Majorelle. Heute ist der ehemalige Zweitwohnsitz von Yves Saint Laurent öffentlich. Neben den Kakteen unbedingt die privaten Zeichnungen des Designers bewundern.
Wie hin? Edelweiss fliegt von Zürich direkt nach Marrakesch (ab 300 Franken).
Wann hin? Bis Ende August liegen die Temperaturen noch über 30 Grad. Angenehm wird es im September und Oktober.
Wo hin für Kultur? Die Koutuobia ist eine der ältesten Moscheen des Landes und das Wahrzeichen der Stadt. Sehenswert ist auch der Jardin Majorelle. Heute ist der ehemalige Zweitwohnsitz von Yves Saint Laurent öffentlich. Neben den Kakteen unbedingt die privaten Zeichnungen des Designers bewundern.