Die erste Überraschung erwartet uns bei der Ankunft in der Hauptstadt Antananarivo: Trotz grosser Verspätung und Landung tief in der Nacht steht Parany, unser Reiseführer für die nächsten 10 Tage, geduldig am Flughafen. Im über dem Stadtzentrum gelegenen Hotel Palisander werden wir warmherzig empfangen. Wir sind im Land der freundlichen Menschen angekommen.
Im 4x4 Land Cruiser verlassen wir am nächsten Morgen die Hauptstadt Richtung Süden. Ein Allrad ist in diesem Land unverzichtbar, trifft man ausserhalb der Städte fast nur Pisten an. Die Fahrt führt zunächst durch hügeliges Gelände an herrlich grünen Reisterrassen vorbei. Kein Wunder, denn das Land wurde ab dem 8. Jahrhundert aus dem südostasiatischen Raum besiedelt.
Nationalpark Ranomafana
Den ersten Lemuren begegnen wir zwei Tage später im Nationalpark Ranomafana. In diesem undurchdringlichen und teilweise immer noch unerforschten Bergwald finden Wissenschaftler und Biologen immer wieder neue Tier- und Pflanzenarten – ein unerschöpfliches Reservoir an Biodiversität.
Das gilt auch für den Höhepunkt unserer Reise: Der Masoala Nationalpark. Zur nächstgelegenen Stadt Maroantsetra im Nordosten des Landes kommt man praktisch nur mit dem Flugzeug oder Schiff.
Für die umständliche Anreise wird man aber mehr als entschädigt. Ein bis ans Meer reichender Regenwald empfängt den Besucher. Hier leben Flachschwanz-Geckos, Chamäleons, Paradiesvögel und der stark vom Aussterben bedrohte rote Vari. Unterwegs sind wir zu Fuss mit unserem Nationalpark-Guide Felix. Ohne ihn hätten wir Städter keine Chance, die verborgenen Schätze dieses Waldes auch nur ansatzweise zu entdecken.
Badeferien auf Sainte Marie
Nach der zweiwöchigen Rundreise steht noch eine Woche Badeferien auf Sainte Marie auf dem Programm. Auf der 60 Kilometer langen Insel gibt es praktisch keine Autos, dafür traumhafte Palmenstrände und Riffe, die zum Schnorcheln und Tauchen einladen. Ein Piratenfriedhof verrät, wer sich in der Vergangenheit sonst noch so herumtrieb.
Fazit: Wer eine Verbindung zwischen Abenteuer- und Strandferien sucht, wer tagsüber besondere Naturerlebnisse und am Abend eine gepflegte Küche liebt (eine Erbe der französischen Kolonialzeit), der kommt in Madagaskar voll auf seine Rechnung.