City-Trip an die Donau
10 Dinge, die man in Wien sehen muss

Wien führt seit einigen Jahren die Liste der zehn lebenswertesten Städte der Welt der britischen «Economist»-Gruppe an. Flotte Walzer, prächtige Schlösser und moderne Kunst: Warum ist die Donaumetropole so gut?
Publiziert: 15.11.2023 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 13:46 Uhr
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Wien führt seit einigen Jahren die Liste der zehn lebenswertesten Städte der Welt der britischen «Economist»-Gruppe an.
Foto: WienTourismus
Von Christian Bauer

.«Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein!», heisst es in einem Lied von Peter Alexander (1926–2011). In der Altstadt ist das der Traum von vergangenen Zeiten. Da klappern Pferdekutschen über das Pflaster, da tragen Kellner in den Kaffeehäusern seit jeher schwarz-weisse Uniformen, da tanzen Paare auf den Bällen Walzer wie Prinzessinnen und Prinzen vergangener Monarchien. Jener museale Touch, natürlich bereichert mit modernen Facetten, macht die Metropole zum Sehnsuchtsort von Millionen von Touristen pro Jahr. Die österreichische Hauptstadt punktete mit hoher Sicherheit, guten öffentlichen Einrichtungen und einem reichhaltigen Kulturangebot in der Liste der zehn lebenswertesten Städte der Welt der britischen «Economist»-Gruppe. 

10 Tipps für euren nächsten Trip in die Donaumetropole

Geprägt hat die Stadt – architektonisch wie psychisch – das Kaisergeschlecht der Habsburger, die von 1278 bis 1918 die Macht innehatten. Ursprünglich von der Habsburg im Aargau stammend, gründeten die Habsburger ihr Reich von Wien aus. Ein Reich, das teils grosse Regionen Europas umfasste. Der letzte grosse Glanz, bevor die Habsburger nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 vertrieben wurden, war die K.-u.-k.-Monarchie des Grossreiches Österreich-Ungarn. Die heutige Pracht Wiens stammt von ihrer Bautätigkeit jener Zeit: Die Hofburg, die Belvedere-Schlösser und Schloss Schönbrunn sind wahre Juwelen. Diese zehn Highlights sollten Sie bei einem Besuch «An der schönen blauen Donau» nicht verpassen:

1

Hofburg

Die prunkvolle Hofburg ist seit 700 Jahren das Zentrum der Macht in Wien. Bis 1918 regierten die Habsburger von hier ihr gigantisches Reich, heute ist es der Sitz des österreichischen Bundespräsidenten. Berühmtestes Familienmitglied der Habsburger war Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, besser bekannt als Sisi. Die modebewusste Kaiserin war die Stilikone des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im sehenswerten Sisi-Museum kann man in die Welt der tragischen Monarchin eintauchen. Nicht verpassen: die Schatzkammer und die Kaisergemächer, in denen der Glanz von einst noch lebendig ist. 

2

Spanische Hofreitschule

Im Galopp zurück in die Renaissance: Seit 1562 tänzeln, quadillieren und stolzieren die weissen Lipizzaner durch die Reithalle der Spanischen Hofreitschule in der Hofburg. Die Dressurkunst zählt zu den besten der Welt. Tickets für die Vorstellungen sind schwer zu ergattern. Unser Tipp: ein Besuch des morgendlichen Trainings und eine informative Stallführung. 

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Albertina

Hasenstall deluxe: Im ehemaligen Stadtpalais von Herzog Albert befindet sich heute das Museum Albertina, weltberühmt für Albrecht Dürers Gemälde «Der Feldhase» aus dem Jahr 1502. Wer auf modernere Kunst steht, findet auch Werke von Monet, Picasso oder Klimt. Und neben all den Weltklasse-Gemälden kann man zudem die habsburgischen Prunkräume bewundern.

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Schloss Schönbrunn

Absoluter Publikumsmagnet der Touristenströme ist das märchenhafte Schloss Schönbrunn, die Sommerresidenz der Habsburger vor den Toren Wiens. Lust, sich wie ein Kaiser zu fühlen? Seit Ostern 2014 kann man hier in einer 167 Quadratmeter grossen Luxus-Suite wie ein Kaiser nächtigen. Die royale Übernachtung beginnt bei 1400 Euro, kaiserlichen Service gibt es ab 3900 Euro.

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Wiener Kaffeehäuser

Mögen die amerikanischen Ketten Starbucks und McCafé die Welt erobert haben, das Café wurde in Wien erfunden! Wohnzimmer, Ideenpool, Künstleratelier: das Wiener Kaffeehaus ist eine Lebensform. Seit 2011 sind die Wiener Kaffeehäuser zu Recht Unesco-Weltkulturerbe. Den berühmten Kaffeehaus-Flair gibt es beispielsweise im Café Central und im Cafè Diglas in der Altstadt.

6

Schnitzel

Das Wiener Schnitzel fristet in den Imbissstuben der Welt ein erbärmliches, fetttriefendes Dasein. Völlig zu Unrecht! Das original panierte Kalbssteak ist ein luftig-leichter Hochgenuss. Ganz traditionell isst man das Schnitzel in einer Beisl, einer einfachen Kneipe (zum Beispiel im Gasthaus Steman im 6. Bezirk). Das gold-braune Genusswunder gibt es aber auch in der Michelin-Stern-Variante: mittags im Sternerestaurant Steirereck im Stadtpark. 

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Lebensqualität

Wien ist einer der lebenswertesten Städte der Welt – wie Umfragen immer wieder zeigen. Dennoch haben die Wiener eine besonders enge Beziehung zum Tod. Der Zentralfriedhof ist der zweitgrösste Gottesacker Europas und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Mit dem Fiaker kann man sich zu den Gräbern von Promis wie Beethoven, Brahms, Curd Jürgens oder der Rocklegende Falco bringen lassen. Und wem das noch nicht reicht, der kann im Wiener Bestattungsmuseum dem Tod auf den Zahn fühlen.

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Wiener Altstadt

Eine Fahrt mit einem Fiaker, einer zweispännigen Kutsche, durch Wiens Altstadt ist zwar ein reines Touristenspektakel, aber in den altehrwürdigen Gefährten fühlt man sich wie im Wien von Kaiserin Sisi. Standorte finden sich an den touristischen Hotspots in der Altstadt. Tipp: Unbedingt eine grosse Stadtrundfahrt buchen (ca. 40 Minuten).

9

Der Prater

Der Prater, eigentlich Wurstelprater, ist der berühmteste Vergnügungspark des Planeten – nicht zuletzt wegen des ehemals grössten Riesenrads der Welt. Für Familien ist der Prater ein Muss. Der Prater ist übrigens über 250 Jahre alt! Partygänger und Nachtkatzen finden in unmittelbarer Nähe ein aussergewöhnlicher Club: Die Fluc-Wanne ist ein Tanzschuppen in einer ehemaligen Unterführung. 

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Hundertwasser

Eine Alternative zum Prunk und Protz der Habsburger ist der bunt-schräge Wohnkomplex des exzentrischen Wiener Künstlers Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser (1928–2000) im 3. Wiener Gemeindebezirk. Ein Blick ins Innere ermöglicht das Kaffeehaus Kunst und Café. Im nahen Kunst-Haus Wien gibt es eine ständige Ausstellung mit Gemälden des Künstlers. 

Die besten Adressen in Wien

  1. Café Drechsler – Wiener Kaffeehaus im Stil des 21. Jahrhunderts. (Linke Wienzeile 22, Wien)
  2. Dschungel Wien – Theaterhaus für ein junges Publikum im Museumsquartier. (MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1, Wien)
  3. Apfelstrudelshow – In der Schaubackstube des Café-Restaurants Residenz werden stündlich köstliche, original handgezogene Wiener Apfelstrudel gebacken. (Universitätsring 4, Wien)
  4. Sigmund Freud Museum – In Freuds ehemaligen Wohn- und Praxisräumen das Leben und die Werke des weltberühmten Psychoanalytikers kennenlernen. (Berggasse 13, Wien)
  5. Bar Mormat – Nach dem Shopping Lust auf ein Glas Wein? Wunderbar zu geniessen im komplett neu renovierten Trendloka. ( Mühlgasse 20/2a, Wien)
  6. Babette's Spice and Books for Cooks – Über 2500 Kochbücher und Gewürze (Am Hof 13, Wien)
  7. Therme Wien – Die modernste und grösste Stadttherme Europas mit 26 Wasserbecken, 24 Sauna- und Dampfkabinen, vier Rutschen und vielem mehr. (Kurbadstrasse 14, Wien)
  8. Donauinsel – Einfach entspannen und geniessen
  9. Wiener Ringstrasse – Bemerkenswerte Architekturformen vergangener Epochen: Staatsoper, Parlament und Rathaus.
  10. Augarten Porzellanmanufaktur – Traditionelle Manufaktur mit zeitgenössischen Designkollektionen. (Obere Augartenstrasse 1, Wien)
  11. Villon Weinkeller – Der in der Innenstadt gelegene Weinkeller ist 500 Jahre alt. (Habsburgergasse 4, Wien)
  12. Sky Bar – Bei Lounge-Musik an Cocktails nippen, das kann man im obersten Stock des Kaufhauses Steffl. (Kärntner Str. 19, Wien)
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