Der 25. April 1986 war ein Katastrophentag für den kleinen Weiler Mogno hoch oben im Maggiatal im Tessin. Eine Lawine donnerte über die kleine Häuseransammlung hinweg und riss mehrere Gebäude mit sich hinunter ins Tal. Zum Opfer fiel der Lawine auch die alte Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Doch Mogno hat sich aufgerafft. Und einer der berühmtesten Söhne des Tessins – der 1943 in Mendrisio geborene Architekt Mario Botta – hat dem kleinen Weiler dabei mächtig unter die Arme gegriffen. Seine anfänglich äusserst umstrittene «Chiesa di San Giovanni Battista» gehört inzwischen zu den berühmtesten Baudenkmälern des Tessins und fasziniert Besucher aus der ganzen Welt.
Der elliptische Bau aus weissem Peccia Marmor und schwarzem Riveo Granit wurde in den frühen 90er Jahre erbaut und bietet gerade mal Platz für 15 Besucher. Gross ist sie wahrlich nicht, die neue Kirche von Mogno. Doch der schwarz-weisse Bau verzaubert auch Architektur-Laien mit seinen Schachbrettmustern und den ungewöhnlichen Bauformen.
Botta, der unteranderem das Museum of Modern Art in San Francisco, das Tinguely Museum in Basel und die Kantonsschule Wohlen entworfen hat, packte sein ganzes Genie in diesen kleinen, verzückenden Bau weit hinten im Maggiatal. Aus dem Schutt, den die Lawine 1986 in Mogno hinterlassen hat, ist ein eindrücklicher Kraftort entwachsen.