Unser Mann auf der Hörnlihütte berichtet vom Berg
Und wie hat Ihr Tag begonnen?

Die Hörnlihütte am Fusse des Matterhorns ist die wahrscheinlich berühmteste Berghütte der Alpen. Von hier erklimmen die Bergsteiger das Hore. Unser Autor Christian Bauer hat sich für drei Tage auf 3260 Metern eingenistet und berichtet vom Leben am Rande des Mythos.
Publiziert: 22.07.2015 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:23 Uhr
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Die schönste Zeit des Tages auf der Hütte ist der Sonnenaufgang.
Foto: Christian Bauer
Von Christian Bauer

Die schönste Zeit des Tages auf der Hörnlihütte ist der Sonnenaufgang. Nachdem sich die Bergsteiger ab 4 Uhr auf ihren steinigen Weg gemacht haben, versinkt die Hütte wieder in einen kurzen Schlaf.

Zeit für mich, in der Einsamkeit der Bergwelt auf den Sonnenaufgang zu warten. Das Farbenspiel, das sich vor meinen Augen ausbreitet, ist grandios. Noch ist der Himmel pechschwarz, doch allmählich schleicht sich ein bläulicher Schimmer ins Firmament. Die Schattierungen spielen von dunkelblau bis ultramarin. Langsam treten die Berge aus ihrem nachtfarbenen Schlaf und enthüllen ihre Kanten und Spitzen. Die Welt weitet sich.

Um 5:55 Uhr dann ist es so weit: Die Sonne küsst das Matterhorn und vergoldet den Gipfel mit ihren Strahlen. Immer weiter herab fliesst der sonnige Tortenguss, bis für einen kurzen Moment der gesamte Berge golden vor dem blauen Himmel schwebt. Herrlich!

In diesen Augenblicken müsste man Poet sein oder Maler. Beides bin ich nicht. Aber ein paar Fotos schicke ich in Tal - geniessen Sie es!

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