Im Tessin ist am Donnerstag der Unternehmer Sergio Mantegazza gestorben. In den 1950er-Jahren verhalf er dem von seinem Vater gegründeten Reisebüro Globus Viaggi zu internationalem Erfolg.
Die Redaktion der Tessiner Zeitung «Corriere del Ticino» bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Tod des Milliardärs. Die Redaktion hatte am Donnerstag die Todesanzeige erhalten.
Seinen Anfang nahm das Tourismusunternehmen Mantegazza in den 1920er-Jahren mit einer Pedalo-Vermietung auf dem Luganersee. Später bot die kleine Firma Busausflüge an. 1950 kamen unter dem Namen «Globus Viaggi» Exkursionen nach Rom, Venedig und an die französische Riviera hinzu.
Tausende Angestellte
1968 gründete die Firma die Charterfluggesellschaft Monarch mit Sitz in Luton, England, die 2006 rund sieben Millionen Passagiere transportierte. 2008 beschäftigte die Globus-Gruppe nach Angaben des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) weltweit 5000 Angestellte und verfügte über eine Flotte von 34 Mittel- und Langstreckenflugzeugen.
2014 trennte sich die Tessiner Milliardärsfamilie von der Monarch Airlines. Gemäss diversen Medienberichten hatten die Mantegazzas während mehrerer Jahre insgesamt rund 150 Millionen Franken in die serbelnde Airline investiert.
Sergios Bruder Geo Mantegazza war 1978 bis 1990 Präsident des Hockeyclubs Lugano. In dessen Amtszeit stieg der Club in der Saison 1981-82 in die Nationalliga A auf und gewann vier Meistertitel. Aktuell ist Geo Mantegazzas Tochter Vicky Präsidentin des HC Lugano.
Beim Ranking des US-amerikanischen Forbes Magazine belegte Sergio Mantegazza 2023 mit 2,7 Milliarden US-Dollar Vermögen den 1164. Platz in der Rangliste der reichsten Menschen der Welt. Er wurde 96 Jahre alt. (SDA)