Anfang August kleidet sich Locarno in Gelb-Schwarz. Menschen aus aller Welt strömen in die Stadt am Lago Maggiore. Ihre Leidenschaft: der Film. Beleuchtet wird Kino in all seinen Facetten. Locarno hat sich mit Autorenfilmen international einen Namen geschaffen. Höhepunkt eines jeden Festivals sind die Vorführungen auf der Piazza Grande. Der schönste Kinosaal der Welt lässt die Cineastinnen und Cineasten unter Sternen träumen.
Es darf gelacht werden
Es gebe nichts schöneres, als das Publikum im Kinosaal lachen zu hören, sagt der künstlerische Leiter Carlo Chatrian. Für die Piazza Grande habe er deshalb heuer mehr Komödien als üblich programmiert. Zur Eröffnung am 1. August wählte er den Laurel- und Hardy-Streifen «Liberty», begleitet von Live-Musik. Ausserdem stehen mit Jean Dujardin und Diego Abatantuono zwei Schauspieler auf der Gästeliste, die nicht nur in ihren Heimatländern Frankreich und Italien für Spass und Unterhaltung sorgen. Aus den USA werden diesmal Ethan Hawke, als Schauspieler und Regisseur, sowie Schauspielerin Meg Ryan erwartet.
14-Stunden-Film im Wettbewerb
Der internationale Wettbewerb mit 15 Filmen aus ebenso vielen Ländern zeige heuer auffallend viele starke Frauen als Protagonistinnen, so Carlo Chatrian. Einziger Schweizer Beitrag im Concorso internazionale ist «Glaubenberg» von Thomas Imbach. Der Film behandelt die verbotene Liebe zwischen Geschwistern. Gross angekündigt wird der argentinische Film «Flor»: Er dauert rund 14 Stunden und ist, wie Chatrian ergänzt, als Hommage an die Filmgeschichte zu verstehen. Carlo Chatrian (47) wird nach der diesjährigen Ausgabe Locarno Festival verlassen. Ab 2020 zeichnet er für das Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin verantwortlich.