Ausflugs-Tipp fürs Tessin
Wildes Paradies für Tiere und Pflanzen

Dort, wo die Flüsse Ticino und Verzasca in den Lago Maggiore münden, befindet sich das Naturschutzgebiet «Bolle di Magadino». Es ist einen Besuch wert.
Publiziert: 30.04.2013 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:37 Uhr
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Natur pur, die einzigartige Schönheit des Gambarogno entdecken. (Weitere Ausflugs-Tipps unter www.ticinoweekend.ch)
Foto: Ticino Turismo, Gambarogno Turismo

Im Flussdelta tümmeln sich über 300 Vogelarten, 90 Algenarten, 20 Arten von Moosen und Flechten, 16 verschiedene Farne und Schachtelhalme, 387 unterschiedliche Pilzarten und viele verschiedene Amphibien und Reptilien. Die eigentümliche Pflanzen- und Tierwelt der südalpinen Landschaft kann dank Naturlehrpfaden erkundet werden, ohne die natürlichen Bewohner allzu sehr zu stören oder ihnen zu schaden. Ein Grossteil der «Bolle di Magadino» bleibt für Menschen allerdings gesperrt.

Unverbaute Flussmündung

Das natürlichste grosse Mündungsgebiet am südlichen Alpenrand diente vor seiner Renaturierung dem Kiesabbau. Im Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung, wird die Auenlandschaft als eine der letzten unverbauten grossen Flussmündungen in der Schweiz umschrieben. Die einmalige Schönheit der charakteristischen Delta-Landschaft hat einen grossen ökologischem Wert für die Ökosysteme der Flüsse, die in diejenigen des Sees übergehen. Doch nicht nur einheimische Spezies sind auf die Bolle angewiesen. Viele Zugvögel nutzen das Flussdelta als Rastplatz, bevor sie ihre anstrengende Flugetappe über die Alpen antreten.

Letztes Überbleibsel

Das Naturschutzgebiet ist auch von historischer Bedeutung. Denn die Ebene um den Fluss Ticino, dort wo sich heute Felder, Viehweiden, Siedlungen und Gewerbegebiete breitmachen, war einst ein grandioses Überschwemmungsgebiet, das ohne Unterbruch vom See bis zum Misox, dem Bleniotal und der Leventina reichte. Mit der Kanalisierung des Flusses Ticino wurde der grösste Teil der Überschwemmungs- und Sumpfgebiete ausgetrocknet und in landwirtschaftliches Kulturland verwandelt. Die «Bolle di Magadino» stellt das letzte Überbleibsel der natürlichen Auenlandschaft des Tessins dar.

Geführte Touren

Gleichzeitig gehört die besagte Gegend zu den neun Auenlandschaften, denen die Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften internationale Bedeutung zuerkannte. Bereits 1979 wurde die Zone zu einem kantonalen Schutzgebiet erklärt. Seit 1994 dient es als Basis für die Beobachtung von Vögeln und ist besonders hilfreich bei der Erforschung von Zugvögeln, die zwischen Europa und Afrika pendeln. Um selbst mit dem Fernglas Vögel zu beobachten oder mit dem Makroobjektiv Ameisen zu fotografieren, begeht man die Pfade durch das Schutzgebiet am leichtesten von Magadino aus. Am meisten sieht und erfährt man aber bei einer geführten Tour.

Weitere Infos
www.bolledimagadino.com
www.gambarognoturismo.ch
www.ticino.ch

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