Unesco-Weltnaturerbe
Unterwegs auf dem Berg der Saurier

Der Monte San Giorgio birgt eine grosse Fülle an gut konservierten Fossilien. Ein Museum lädt auf Spurensuche ein – und der Berg an sich zu schönen Wanderungen und Velo-Touren.
Publiziert: 03.09.2020 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2021 um 17:56 Uhr
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Den Monte San Giorgio kann man zu Fuss oder mit der Gondel erreichen. (Weitere Ausflugs-Tipps finden Sie unter www.ticinoweekend.ch)
Foto: Mendrisiotto Turismo

Zu den Lieblingsorten von Gardi Hutter zählt Serpiano. Sie liebt die atemberaubenden Aussichten, die sich auf den Luganersee bieten. Hinauf kommt man gut auf zwei Rädern, vom Süden her über Rancate, Besazio, Meride, Crocifisso und eben von Gardi Hutters Wahlheimat Arzo. Wer es bequemer mag, kann die rote Seilbahn nehmen, die vom zu Brusino Arsizio gehörenden Dörfchen Ternicciolo hinauf nach Serpiano fährt.

Knapp eine Viertelstunde von der Bergstation zu Fuss entfernt liegt das Wellnesshotel Serpiano. Wie die Bergstation ist auch das Hotel ein guter Ausgangspunkt für Velotouren, Spaziergänge und längere Ausflüge. «Eine schöne Familienwanderung führt von der Bergstation der 923 Meter langen Seilbahn zur Alpe di Brusino», sagt die Komödiantin.

Das Grotto liegt auf 674 Metern Höhe und ist von Jahrhunderte alten Kastanienbäumen umgeben. Die Wanderer werden dort mit einer einfachen, traditionellen Küche belohnt – mit Käse beispielsweise oder Polenta. Die Wanderung dauert nur rund eine halbe Stunde, der Ausflug sollte also wirklich für alle machbar sein.

Wo man dem Ticinosuchus begegnet

Auf dem Monte San Giorgio gibt es ausserdem noch eine ganze Reihe weiterer Ausflugsziele, etwa das vom Tessiner Architekten Mario Botta umgebaute und erweiterte Fossilienmuseum des Monte San Giorgio in Meride, das eine Auswahl von versteinerten Tieren und Pflanzen aus dem weltweit einmaligen Unesco-Weltnaturerbe des Monte San Giorgio zeigt. Es fasziniert Erwachsene genauso wie Kinder. Schon die 2,5 m lange Rekonstruktion des Landsauriers Ticinosuchus, der die Besucher begrüsst, ist eindrücklich. Für Gardi Hutter ist der Monte San Giorgio vor allem eines: «Mein Hausberg».

Zum Glück sind die Feuerwerke heute ein Grund zur Freude

Auf ihrem Hausberg wandert sie, tankt Energie. «Einmal traf ich bei einer Ruine einen alten Mann, der am Monte San Giorgio aufgewachsen ist», erzählt sie mit einer Mischung aus Faszination und Schaudern. Früher habe er von Anhöhen die «Feuerwerke» in Mailand beobachtet. Die Feuerwerke waren allerdings kein unterhaltsamer Farbenzauber im Nachthimmel. Sondern die Bomben im Krieg.

Plötzlich verschwindet das Lächeln auf dem Gesicht der Frau, die die Menschen in aller Herren Länder zum Lachen bringt. Makaber ist sie, die Geschichte. Und doch bringt die Wahltessinerin Verständnis auf für den Mann, der damals ein Junge war und einfach nur vom Schauspiel am Himmel fasziniert war. Wahrscheinlich gar nicht wusste, was dort wirklich passierte.

Heute lassen sich dort die richtigen, die schönen Feuerwerke beobachten, etwa am 1. August oder dann, wenn irgendwo am See etwas gefeiert wird. Ein runder Geburtstag. Eine Hochzeit. Aber man braucht keinen grossen Anlass, um den Monte San Giorgio zu geniessen. Wenn man es macht wie Gardi Hutter, dann erlebt man den Saurierberg wohl von der herrlichsten Seite: indem man durch die Wälder streift, die Ruhe und die herrlichen Panoramen geniesst.


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