1. Der neue Bahnhof
Nach einem langen politischem Hin und Her wurde kürzlich der neue bahnhof eröffnet. Der Neubau verschönert zweifelsohne den Bahnhofsvorplatz – ob es eine architektonische Meisterleistung ist, darüber streiten noch die Geister. An dem gläsernen Kubus prangt zudem eine binäre Uhr, welche die Zeit wie ein Computer in 0 und 1 darstellt. Kurios: Niemand kann damit die Zeit ablesen. Sehenswert sind auf jeden Fall die Bahnhofshalle und die Hauptpost aus den 1910er Jahren.
2. Die Olma Bratwurst
Kulinarisch kommt man an der Olma Bratwurst hier im Osten nicht herum. Wer von weiter weg kommt, verlangt vielleicht Senf zur Wurst. Das ist freilich ein No-Go, denn die Mischung aus Kalbfleisch, Schweinespeck. Zitronenschale und Milch schmeckt pur am besten. St. Gallens beste Würste gibts bei den Metzgereien Gemperli, Schmid und Rietmann, die in der Innenstadt Standorte betreiben und auch an der Olma verkaufen.
Bald geht es in St. Gallen los: Olma findet wie jedes Jahr in Oktober statt. Grund genug, mal wieder bei der grössten Schweizer Publikumsmesse vorbeizuschauen. Ein Ausflug zu Tierschauen, Bratwurst und Brauchtum. Und zu Säulirennen.
Bald geht es in St. Gallen los: Olma findet wie jedes Jahr in Oktober statt. Grund genug, mal wieder bei der grössten Schweizer Publikumsmesse vorbeizuschauen. Ein Ausflug zu Tierschauen, Bratwurst und Brauchtum. Und zu Säulirennen.
3. Die Stiftsbibliothek in St. Gallen
Hätte nicht der irische Mönch Gallus vor 1400 Jahren an der Mühleggschlucht eine Einsiedelei gezimmert, gebe es die heutige Stadt nicht - ebenso wenig das Unesco-geehrte Kloster. Auch für Religions-Muffel ein Muss ist die Stiftsbibliothek aus dem 18. Jahrhundert. Man muss kein Bücherwurm sein, um von dem Schmuckstück in seiner ganzen Barockpracht begeistert zu sein. Die Proportionen des Raums sind so harmonisch, dass am Eingang der Spruch «Die Seelen-Apotheke» prangt. Gruselig: In der Bibliothek befindet sich auch eine ägyptische Mumie.
4. St. Gallen - Die Erststockbeizli
St. Gallen ist bekannt für seine Beizli im ersten Stock der historischen Rieglhäuser. Die Erdgeschosse waren im Mittelalter oft feucht und dunkel, daher wurden die Beizen (und andere Gesellschaftsräume) in die erste Etage verlegt. Noch heute weht hier ein Hauch Mittelalter. Sehr schön isst man in den Restaurants «Zum goldenen Schäfli», «Zur Post» und in der «Weinstube zum Bäumli».
5. Die Drei Weieren
Oberhalb der Stadt St. Gallen befindet sich die schönste Naturbadi der Ostschweiz, die drei Weieren. An den drei kleinen Seen ging es einst artig zu: Meitlis und Knaben badeten hier getrennt. Heute kostet ein Weier Eintritt (hier vergnügend sich hauptsächlich Familien, die es etwas ruhiger haben wollen), ein weiterer Badesee ist kostenlos. Highlight sind die Badehäuser, die schon über 100 Jahre auf dem Buckel haben. Wenns fürs Baden zu kalt ist: Von der Höhe hat man einen tollen Blick auf die Stadt bis hin zum Bodensee.
6. Die rote Stadtlounge von St. Gallen
Als im Jahr 2005 in St. Gallen die sogenannte Stadtlounge eröffnet wurde, waren die kritischen Stimmen laut. Mittlerweile möchte die moderne Kunst im Stadtbild niemand mehr missen. Die extravagante Künstlerin Pipilotti Rist hat den Raiffeisenplatz, an dem die gleichnamige Bank ihren Hauptsitz hat, mit einem roten Kunststoff überzogen, hat ein paar riesige «Sofas» aufgestellt und grosse Lampen aufgehängt - fertig war das überdimensionierte Wohnzimmer. Mal vorbeischauen lohnt sich!
7. Spitzen und Rüschen
St. Gallen hat einige imposante Bauten zu bieten, die für eine Kleinstadt recht überdimensioniert erscheinen. Diese sind Überbleibsel des Stickerei-Booms im ausgehenden 19. Jahrhundert, als St. Galler-Stoffe in die ganze Welt exportiert wurde. Architektonisches Highlight von der Jahrhundertwende ist das Stickereigeschäftshaus Oceanic in der Nähe des Bahnhofs, das im reinsten Jugendstil erbaut wurde. Einen Einblick in die (fast) vergangene Welt der Spitzen und Rüschen gibt zudem das Textilmuseum.
Shopping-Tipp: Noch zwei Stickereien stellen Stoffe für weltweite Luxusmarken her: die Jakob Schlaepfer AG und die Bischoff Textil AG. Beide betreiben einen Factory Outlet, in denen man Meterware kaufen kann. www.textilmuseum.ch
8. Das neue Naturmuseum in St. Gallen
Vor zwei Jahren eröffnete das neue Naturmuseum in St. Gallen seine Tore. Auf etwa 2000 Quadratmetern werden die Schätze und Kuriositäten der Sammlung präsentiert. Ein Highlight ist das 37 Quadratmeter grosse Landschaftsrelief der Kantone St. Gallen und Appenzell. Mit smarten Ferngläsern kann man das Relief betrachten und bekommt zusätzliche Informationen zu Natur und Geografie eingeblendet.
Sonderausstellungen ergänzen das Programm. Bis zum 14. Oktober gehts um die Fossilien im Alpstein. Ab 27. Oktober gibts eine Schau zu den Tieren in Grimms Märchen. www.naturmuseumsg.ch
9. Der Säntis, der Ostschweizer Hausberg
Mit seinen 2502 Metern ist der Säntis der bekannteste Berg des Kantons - auch wenn St. Gallen sich das Massiv mit beider Appenzell teilen muss. Von oben kann man gar sechs Länder sehen: Nebst die Schweiz noch Liechtenstein, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien. Hoch gehts per Seilbahn von der Schwägalp (AR). Beliebt sind die Vollmondfahrten, bei denen man den Alpstein in milchigem Mondlicht bewundern kann. Wer fit ist, sollte zu Fuss den Gipfel erobern. Beispielsweise von Wasserauen (AI) über den Seealpsee hinauf zum Säntis (mindestens 6 Stunden). www.saentisbahn.ch
10. Pizol - Wandern und Skifahren
Mit seinen 43 Pistenkilometer ist der Pizol (2844 Meter) Premiumskigebiet der Region. Kurios ist die «Saunagondel» - eine ehemalige Gondel, die zu einem Schwitzkasten umfunktioniert wurde. Ebenfalls vorhanden ist ein Hot Pot, in dem man sich nach einem Skitag wieder aufwärmen kann. Wenn kein Schnee liegt, bietet sich das Pizolmassiv als Wandergebiet an. Schönste Strecke ist die 5-Seen-Wanderung in alpinen Höhen. www.pizol.com
11. Gossau - Der Walterzoo
Der Kanton kann gleich mit zwei Zoos aufwarten. Knies Kinderzoo in Rapperswil, wo die ehemaligen Zirkuselefanten ihren Lebensabend verbringen, und den familiengeführten Walter Zoo in Gossau. Letzterer konnte nach jahrelanger Spendenaktion letztes Jahr das Savannenhaus eröffnen, in dem es Erdmännchen, Wüstenfüchse und Riesenschildkröten zu besichtigen gibt. Zudem sind seit ein paar Wochen drei Berberlöwen eingezogen. Ende September können die Tiere, die in freier Natur ausgestorben sind, dann auch von den Besuchern beobachtet werden. www.walterzoo.ch
12. Flawil - Maestrani’s Chocolarium
Keine St. Galler Schulklasse, die nicht schon einen Ausflug ins Örtchen Flawil gemacht hat: Dort kann man nämlich im «Maestrani’s Chocolarium» sehen, wie die berühmten Munz-Riegel und sonstige Köstlichkeiten hergestellt werden. Die Erlebniswelt erstreckt sich über eine Fläche von rund 2000 Quadratmetern und zeigt, wie aus der Kakao-Bohne eine Schokoladentafel wird. Der Rundgang beginnt mit einem Kino-Film, zeigt den Rohstoffraum und führt schliesslich zur 80 Meter langen Glasgalerie, von der aus man den Chocolatiers bei der Arbeit zusehen kann. www.chocolarium.ch
13. Wil - Altstadt-Schmuckstück
Vielen gilt Wil als die schönste Altstadt des Kantons - dicht gefolgt von Rapperswil und dem kleinen Lichtensteig im Toggenburg. Auf einem Bergrücken thronen die Riegelhäuser über dem Umland. Die Altstadt ist zugegebenermassen nicht sehr gross, gemütlich bummeln und in herzigen Lädelis stöbern kann man hier allemal. Zentrum der Altstadt ist der «Hof zu Wil», der als Sitz der Äpte und später als Brauerei genutzt wurde. Heute findet sich in den Räumen ein Edel- Restaurant. Wer mehr über die Geschichte der Stadt Wil erfahren will, kann vom Bahnhof auf dem «Weg zum Hof» auf Schautafeln das Wichtigste nachlesen.
14. Amden - Familienglück
Das Dörfchen Amden liegt oberhalb des Walensees auf der Sonnenseite der Churfirsten. Besonders im Winter ist die Region ein Ziel für Familien: Das kleine Skigebiet, das auch schnell aus Zürich erreichbar ist, ist besonders für Anfängern geeignet. Ein weiterer Pluspunkt: Die Tageskarte gibt es hier für Erwachsene schon ab 35 Franken. www.amden-weesen.ch
15. Werdenberg - die kleinste Stadt der Welt?
Werdenberg bezeichnet sich selbst als «kleinste Stadt der Welt». Mit solchen Superlativen muss man freilich vorsichtig sein - ein Kuriosum ist das Städtchen mit seinen 40 Holzhäusern allemal. Im Museum «Schlangenhaus» wird die Geschichte und das Leben von anno dazumal erzählt. Auf dem Schloss finden alle drei Jahre Freilichtspiele statt: Werdenberg ist daher die «kleine Festivalstadt Europas» - noch so ein Superlativ.
16. Das Calfeisental - die letzte Wildnis
Wirkliche Wildnis gibt es im Kanton keine Mehr - ausser im Calfeisental bei Bad Ragaz, in dem die Wölfe des Calanda-Rudels durchs Gestrüpp streifen. Mittendrin liegt die ehemalige Walsersiedlung St. Martin, in deren alte Hütten man übernachten kann. Ideal, um ein paar Tage in Abgeschiedenheit und Ruhe zu verbringen.
Wer Glück hat, kann am Talkopf (nur wandernd zu erreichen) Bartgeier sehen, die hier einst ausgesetzt wurden. (Eine geführte Tour ist möglich.) www.heidiland.com
17. Atzmännig - Der Spassberg
Der Atzmännig an der Grenze zum Kanton Zürich ist St. Gallens Spassberg. Hier gibt es einen Seilpark und eine 700 Meter lange Sommerrodelbahn. In 17 steilen Kurven gehts 126 Meter in die Tiefe. Der rutschige Spass führt über Bachübergänge, durch Tunnels und über extra erhöhte Steilkurven. Wie schnell die Reise geht, das entscheiden die Rodler selber: Steuerhebel hochziehen und der Schlitten bremst. Steuerhebel runterdrücken und schon geht’s schneller den Hang hinunter. Schon ab 8 Jahren dürfen Kinder alleine rodeln, ab 3 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen. www.atzmaennig.ch
18. Mogelsberg - Der Baumwipfelpfad
Im beschaulichen Toggenburg gehts seit diesem Sommer hoch hinaus. Oberhalb des Örtchens Mogelsberg hat der erste Baumwipfelpfad der Schweiz für grossen Besucherandrang gesorgt. Auf einer Länge von 500 Metern schlängelt sich ein Steg auf der Höhe der Baumkronen durch den Wald und öffnet einen ungewohnten Blick auf das Leben der Waldriesen. Mehr als 30 Schautafeln vermitteln Wissenswertes zu Baumarten, Insekten und Co. Die Kleinen können sich auf einem Spielplatz austoben und anschliessend an einem von sechs Grillstellen ein Cervelat brutzeln. www.baumwipfelpfad.ch
19. Niederbüren - Das Rock- und Popmuseum
Der absolute Museums-Geheimtipp der Schweiz ist das private Rock- und Popmuseum in Niederbüren. Der Musikfan Roland Grossenbacher hat die Juwelen aus 80 Jahren Musikgeschichte zusammengetragen. Zu sehen gibt es beispielsweise 250 Original Golden- und Platin-Schalplatten, darunter alle Auszeichnungen, welche die Beatles in den USA eingeheimst haben. Besuch nur im Rahmen einer Führung möglich. www.rockpopmuseum.ch
20. Toggenburg - die Chässerugg
Im Toggenburg-Tal gehts immer mal wieder hoch her, denn die zwei Bergbahn-Anbieter können sich seit Jahren nicht auf ein gemeinsames Kombiticket einigen. Nichtsdestotrotz sind die Skigebiete an den Hängen der Churfürsten noch ein Geheimtipp - ebenso wie das neue Gipfelrestaurant auf der Chässerugg, das mit einer kühnen Holzkonstruktion aufwartet. Noch bis zum 21. Oktober kann man ein weiteres Highlight des Toggenbrgs erleben: den Klangweg. Auf einer Strecke von knapp 8 Kilometern befinden sich 27 Klangistallationen, bei denen man auf Stein, Holz oder Wasser die Welt zum Klingen bringen kann. www.toggenburg.org
21. Gonzen - Besucher-Bergwerk
Bis in das Jahr 1966 wurden in Gonzen bei Sargans Erze aus dem Berg gemeisselt, übrig geblieben sind Stollen von etwa 90 Kilometer länge. Mittlerweile ist das Bergwerk für Besucher geöffnet. In dem längsten Museum-Bergewerk der Schweiz kann man bei einer Führung das Leben unter Tage erfahren. Wer das Bergmannsleben am eigenen Leib erfahren möchte, kann bei einer zweitägigen Führung gar im Berg übernachten. Angeschlossen ist zudem ein kleines Museum. www.bergwerk-gonzen.ch
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