Zwei schwache Saisons mit wenig bis kaum Schnee, der starke Franken und Kunden, die nicht mehr auf die Bretter stehen haben, zu einem harten Preiskampf bei den Bergbahnen geführt. Mit Sonderaktionen, dynamischen Preisen und Frühbucherrabatten buhlen Bergbahnen und Skigebiete heute um die Gunst der Kunden (BLICK berichtete).
Wie tief Schneesportler derzeit in die Tasche greifen müssen, zeigt eine Auswertung des Dienstleisters Selma Finance, die BLICK vorliegt. Erhoben wurden die Preise für einen Skitag: Tageskarte für Erwachsene, Verleih eines Skisets, Mittagessen, Abendessen, ein Getränk zum Aufwärmen und zwei Bier zum Après-Ski.
Experten zweifeln, ob der Abwärts-Wettlauf den Bergbahnen wieder mehr Geld in die Kassen spühlt. Denn: Bei immer tieferen Preisen braucht es gleichzeitig auch immer mehr zahlende Kunden, damit das Geschäftsmodell aufgeht.
Die Nachfrage stagniert allgemein
Für Tourismusexperte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern war der Auslöser für den Preiskampf das Billigangebot der Bergbahnen Saas-Fee (VS). «Das hat zu einer grundlegenden Veränderung im Markt geführt.» Die Folge: verschiedene Skigebiete zogen mit Vergünstigungen nach.
Doch das löse das Problem wohl kaum, glaubt Stettler. Er verweist darauf, dass die Nachfrage nach Skitickets grundsätzlich stagniere oder sogar rückläufig sei.
Die Herausforderung liegt woanders: «Die Bergbahnen müssen sich viel mehr fragen, wie sie sich positionieren und von der Konkurrenz unterscheiden können», sagt Stettler. Und das nicht nur über den Preis.
Demnach könnten sie zum Beispiel das Sommergeschäft forcieren, wie das auf der Rigi oder dem Pilatus passiert. Kombiniert mit einer Ausrichtung auf Wachstumsmärkte wie etwa China sei dies ein vielversprechender Weg.