Mehrmals haben die Aargauer ihren grössten See fast zu Tode geliebt – und sich dann im letzten Moment eines Besseren besonnen.
Schon 1935 wurde das Ufer mit einer Verordnung geschützt. Sie verhinderte dessen Überbauung und sicherte den Fussweg, der fast überall dem Wasser entlang führt.
1986 haben die Aargauer den Schutz verstärkt und das Dekret seither so konsequent umgesetzt, dass selbst für Millionärsfamilien keine Ausnahmen gemacht werden.
Seit 28 Jahren hat der Hallwilersee eine künstliche Lunge. Er wird ständig belüftet, was bisher über zehn Millionen Franken kostete – und die Wasserqualität markant verbesserte.
Den See kann man im oder auf dem Wasser geniessen. Etwa in den drei grossen Strandbädern in Beinwil, Meisterschwanden und Tennwil. Oder auf den fünf Schiffen der Schifffahrtsgesellschaft, die täglich fahrplanmässige Rundfahrten anbietet.
Den See kann man auch erlaufen. Kampfwanderer sind 4,5 Stunden unterwegs, machen die ganze Umrundung. Etwa mit Start beim Schloss Hallwyl und Zwischenhalten in den gut verteilten vier Seerestaurants. Genussspaziergänger flanieren 20 Minuten zwischen den Restaurants «Delphin» und «Seerose» (beide Meisterschwanden) oder 40 Minuten zwischen «Schifflände» (Birrwil) und «Hallwil» (Beinwil) und gehen dann aufs Schiff. Wer nicht laufen mag, macht eine der drei Rundfahrten.
Dem Aargau ist der Hallwilersee sehr heilig. Das spüren die Automobilisten. Das Parkieren in der Nähe des Wassers kostet schnell einen Fünfliber und mehr.