Wieso ins Ausland reisen, wenn wir in der Schweiz Seen und Musikfestivals haben? Statt uns ins Flugzeug zu setzen, miete ich zusammen mit drei asiatischen Expats ein Cabriolet und fahre für ein Wochenende nach Montreux ans Jazzfestival.
Wir haben noch keine Tickets, aber die festliche Stimmung an der Riviera, die Essens- und Marktstände am Seeufer und die Gratiskonzerte im Park sind für uns Gründe genug für einen Besuch. Kaum angekommen, machen wir gleich eine Spritztour durch die satten Weinterrassen im Lavaux.
Der Songwriter und Gitarrist Bastian Baker schreibt mir zur Begrüssung in seiner Heimat ein SMS: «Geniess die schönste Gegend der Welt!» Ja, der Himmel, die Landschaft, der See und die Reben lassen unsere Fotos wie Postkarten aussehen!
In der Ferne sehen wir die gelben Storen der Luxushotels von Montreux und können auch schon die Musik hören. Im Pavillon «El Mundo» geben durchtrainierte Brasilianer gratis Zumba-Lektionen. Wir tanzen, schwitzen und springen in der Pause in den See.
Am Abend will ich unseren Flitzer nicht allein auf dem weit entfernten Parkplatz lassen, sondern mit ihm im Zentrum vorfahren. Vor dem Hotel Eurotel helfen mir der Angolaner Antonio und der Araber Nur in eine enge Lücke und laden mich in den Club «Black Pearl» ein. Ich winke ab, ich gehe bereits an die Fritz Kalkbrenner Show.
Im Montreux Jazz Lab tanze ich mich glücklich, sodass mir die Parkbusse, die ich um drei Uhr entdecke, ziemlich egal ist. Ich sehe sie als Andenken an ein erlebnisreiches Wochenende. Montreux. Je reviendrai!