Seetal: Oberschongau–Gelfingen
Länge: 15,8 km
Aufstieg: 305 m
Abstieg: 575 m
Dauer: 4 Stunden
Das Alpenpanorama ist erklärt, der Cervelat gegessen – doch dann langweilen sich Kinder bei einer Wanderung schnell einmal. Und die Wanderlust wird zum Frust. Versprochen: Das kann auf dem Weg zum Schloss Heidegg nicht geschehen! Die Tour steckt voller Überraschungen, sie ist ideal für einen munteren Familientag. Laune macht bereits die Anreise mit dem Seetalbähnli, ausgestiegen wird in Hitzkirch LU. Dort warten Bus 107 nach Oberschongau und Bus 106 nach Müswangen.
Sportliche Familien steigen in den 107er. Von Oberschongau dauert die Wanderung gemütliche vier Stunden. Der Bus hält vor der Wallfahrtskirche St. Ulrich und einem riesigen gelben Wegweiser, als wären alle kurzsichtig.
Familien, die es gemütlicher mögen, fahren nach Müswangen. Dort steht die Uhr am Kirchturm still, seit der Pfarrer das Gotteshaus renoviert. Rechts am Dorfladen vorbei, und nach wenigen Minuten öffnet sich der Wanderschar eine Bilderbuchlandschaft über dem Seetal.
Im Blick die Königin der Berge, die Rigi. Bussarde kreisen in der Luft, suchen Felder nach Mäusen ab. Sobald der Wanderweg eine scharfe Kurve zum Sulzerwald dreht, naht die erste Überraschung: Schloss Horben. Die Fensterläden des Märchenschlosses sind zu. Schade, es ist heute in Privatbesitz – gern möchte man die Gemächer besuchen. Einst war es Erholungsort für Mönche des Klosters Muri, die ihre Seele in der Abgeschiedenheit des Lindenbergs auf 818 Meter Höhe baumeln lassen wollten.
Daneben steht die weiss getünchte Kapelle St. Wendelin aus dem Jahr 1730. Unter diesem Dach wurde schon so mancher Seetaler getauft. Auf Horben betreibt auch eine Alpgenossenschaft seit bald 100 Jahren eine Sömmerung mit 220 Stück Jungvieh.
Dazu gehört ein währschaftes Restaurant: Bauernbratwurst an Zwiebelsauce kostet 12 Franken. Der Blick ins Reuss- und Bünztal bis zum Zugersee ist grandios – vom Säntis in der Ostschweiz bis zur Jungfrau im Berner Oberland reicht der Alpenkranz.
Die Besenbeiz lockt mit kühlem Quellwasser und Lebkuchen
Kinder haben – Eltern wissen das! – schnell genug vom Panorama: Sie zieht es zum Trampolin unter der mächtigen Linde: munteres Hüpfen, daneben grasende Ziegen.
Wer keinen Tisch in der Wirtschaft findet, den erwartet beim nächsten Bauernhof – nur 10 Minuten entfernt – die Nussbaum-Besenbeiz: Bei Familie Kurmann gibt es Selbstbedienung, mit Buffet, Kaffeemaschine, Wasserkocher. Das Teewasser holt man sich aus dem Brunnen: Es gibt frisches Quellwasser. Der Lebkuchen schmeckt himmlisch, im Kühlschrank lockt Seetaler Süssmost, im Eisfach Glacé. Im Buffet liegt ein Gästebuch – mit Kugelschreiber. Das Kässeli ist gut sichtbar. Die Preise sind nicht fix. Und Picknicken ist bei Kurmanns erlaubt.
Der Wanderweg führt nun vom Nussbaumbeizli dem Waldrand entlang hinunter nach Lieli. Nach dem Burghof, einem stattlichen Bauerngut, führt der Weg bei der S-Kurve als schmaler Pfad vorbei an Hartriegel, Hainbuche und Haselstrauch.
Kostümprobe mit den Roben der Schlossherrin
Schon wird die nächste Überraschung sichtbar: die Burgruine Nünegg. Hier lebten einst Ritter, die dem Grafen von Kyburg dienten. Als die Sippe ausstarb, übernahmen Habsburger die Macht.
Hinter der Ruine unter uralten Buchen wartet eine Feuerstelle. Brennholz gibts genug.
Dann gehts von Nünegg noch eine knappe Stunde hinunter zur letzten und schönsten Kinderüberraschung: Schloss Heidegg über dem Baldeggersee.
Der Park ist so gepflegt, als würden hier noch edle Herrschaften residieren. Ein Kinderspielplatz und Grillstellen sind beim Landwirtschaftsgebäude eingerichtet, und der Barockgarten bringt Gartenfreunde zum Schwärmen: Zwischen Buchsbaum und Frauenmantel blühen Rosen in allen Duftnoten.
Vor 60 Jahren starb die letzte Schlossherrin, Madame von Glutz-Pfyffer. Heute ist das Schloss ein besonderes Museum: Alle Möbel sind kunstvoll restauriert, keine Spinnwebe ist zu sehen, in den Prachträumen sorgen frische Blumen für Farbtupfer.
Im Ankleidezimmer von Madame dürfen historische Kleider anprobiert werden: Roben, Samtjacke, Hauben – ein Gaudi für alle Besucher. Die letzte Überraschung wartet im Estrich. Vorsicht: Kopf ein-, Schuhe ausziehen! Unter dem Dach des Schlosses ist eine Zone für Kissenschlachten eingerichtet.
Für den Weg vom Schloss zum Bahnhof Gelfingen benötigt man bloss 15 Minuten. Und im Seetalbähnli lässt es sich nach der Kissenschlacht bestens ruhen – zur Not auch ohne Kissen.
Berner Oberland: Lauenensee–Wispile
Länge: 9,6 km
Aufstieg: 745 m
Abstieg: 225 m
Dauer: 3 Stunden 20 Minuten
Einst besang die Berner Rockgruppe Span die Ruhe in der Natur «dert hindä bim Louenesee». 30 Jahre später ist der Lauenensee im Saanenland noch immer einer der schönsten Bergseen des Berner Oberlands. Ab Gstaad fährt jede Stunde ein Postauto an den See. Darum ist es klug, dass man die Wanderung zur Höhi Wispile morgens beim Lauenensee beginnt – so hat man auch die Gewissheit, die besungene Ruhe noch zu erleben. Die Anforderungen für diese Bergtour sind tief, das macht sie äusserst familienfreundlich.
- Zuerst folgt der Weg einem Alpsträsschen mit Sicht auf See und dem 150 Meter hohem Wasserfall – mit dem Zungenbrecher-Namen «Tungelschuss».
- Nach einer knappen Stunde Gehzeit zweigt der Wanderweg bei der Sodersegg ab, die Route ist gut ausgeschildert. Nach nur 40 Minuten ist der Chrinepass erreicht.
- Hier beginnt ein kurzer, steiler Aufstieg von gut 225 Metern zum Chrinetritt.
- Die Anstrengung bis auf den Grat lohnt sich, anschliessend lässt es sich auf dem flachen Bergrücken nur noch bequem flanieren.
- Der Weg führt über Alpwiesen mit blühenden Alpenrosen, gelbem Arnika und heimischen Orchideen, dem Knabenkraut.
- Stehen bleiben und einfach nur schauen gehört zum Wanderprogramm – der Blick übers Saaneland bis hin zum Lauenenhorn ist unvergesslich.
- Das Ziel, die Höhi Wispile, ist zugleich der Hausberg von Gstaad auf 1907 Metern über Meer. Ein gemütliches Berghaus mit grosser Sonnenterrasse ist die letzte Station der Wanderung.
- Die Eltern relaxen, die Kinder toben auf den Geräten des Spielplatzes. Dazu gesellen sich Schweine, Zwergziegen und Lamas. Zurück nach Gstaad geht der Weg nur noch runter – mit der Gondelbahn. Falls alle glücklich, aber müde sind.
Berner Oberland: Lauenensee–Wispile
Länge: 9,6 km
Aufstieg: 745 m
Abstieg: 225 m
Dauer: 3 Stunden 20 Minuten
Einst besang die Berner Rockgruppe Span die Ruhe in der Natur «dert hindä bim Louenesee». 30 Jahre später ist der Lauenensee im Saanenland noch immer einer der schönsten Bergseen des Berner Oberlands. Ab Gstaad fährt jede Stunde ein Postauto an den See. Darum ist es klug, dass man die Wanderung zur Höhi Wispile morgens beim Lauenensee beginnt – so hat man auch die Gewissheit, die besungene Ruhe noch zu erleben. Die Anforderungen für diese Bergtour sind tief, das macht sie äusserst familienfreundlich.
- Zuerst folgt der Weg einem Alpsträsschen mit Sicht auf See und dem 150 Meter hohem Wasserfall – mit dem Zungenbrecher-Namen «Tungelschuss».
- Nach einer knappen Stunde Gehzeit zweigt der Wanderweg bei der Sodersegg ab, die Route ist gut ausgeschildert. Nach nur 40 Minuten ist der Chrinepass erreicht.
- Hier beginnt ein kurzer, steiler Aufstieg von gut 225 Metern zum Chrinetritt.
- Die Anstrengung bis auf den Grat lohnt sich, anschliessend lässt es sich auf dem flachen Bergrücken nur noch bequem flanieren.
- Der Weg führt über Alpwiesen mit blühenden Alpenrosen, gelbem Arnika und heimischen Orchideen, dem Knabenkraut.
- Stehen bleiben und einfach nur schauen gehört zum Wanderprogramm – der Blick übers Saaneland bis hin zum Lauenenhorn ist unvergesslich.
- Das Ziel, die Höhi Wispile, ist zugleich der Hausberg von Gstaad auf 1907 Metern über Meer. Ein gemütliches Berghaus mit grosser Sonnenterrasse ist die letzte Station der Wanderung.
- Die Eltern relaxen, die Kinder toben auf den Geräten des Spielplatzes. Dazu gesellen sich Schweine, Zwergziegen und Lamas. Zurück nach Gstaad geht der Weg nur noch runter – mit der Gondelbahn. Falls alle glücklich, aber müde sind.