Preisgekrönte Fleckchen Erde
Das sind die schönsten Dörfer der Schweiz

Bis 2019 wurde jährlich der Titel des «Schönsten Dorfes der Schweiz» verliehen und damit aufgezeigt, welche Fülle an idyllischen Orten wir hierzulande haben. Hier eine Auflistung einiger dieser Titelträger – oder die den Titel mehr als verdient hätten.
Publiziert: 22.11.2022 um 16:38 Uhr
|
Aktualisiert: 24.11.2022 um 18:02 Uhr
1/6
Das einstige Tessiner Fischerdörfchen Morcote durfte im Jahr 2016 den stolzen Titel des schönsten Dorfes der Schweiz tragen. Wer im malerischen Ort am Luganersee ankommt, fühlt sich augenblicklich in eine andere Zeit versetzt.
Foto: Shutterstock
Christian Bauer

La Punt Chamues-ch GR

Nicht nur der Name dieses malerischen Engadiner Dorfes klingt anmutig schön. Nein, das ganze Dorfbild mit den herrschaftlichen Patrizierhäusern des «Dorf des Jahres 2021» fasziniert Besucher und steht repräsentativ für die Wichtigkeit, welche dieser Ort einst hatte. Am Fusse des Albulapass gelegen, war La Punt Chamues-ch im 16. und 17. Jahrhundert ein belebter Handelsplatz. Die Passstrasse war damals eine wichtige Verbindung Richtung Norden. Heute zieht es vor allem Sportler und Naturliebhaber an diesen schönen Fleck Erde, die den Kontrast der geschichtsträchtigen Häuser mit den schroffen Bergwänden und dem sprudelnden Wasser des Inns schätzen. Rund um La Punt Chamues-ch gibt es unzählige Bike- und Wanderrouten, zum Beispiel den Engadinger Höhenweg. Im Winter laden Langlauf-Loipen dazu ein, die weiten Ebenen zu entdecken.


Oberhofen am Thunersee BE

Das kleine Dorf am Rande des Berner Oberlands zählt nur knapp 2500 Einwohner. Dafür hat die schöne Ortschaft umso mehr zu bieten. Direkt am Ufer des Thunersees gelegen eröffnet sich in Oberhofen ein traumhaftes Panorama mit direktem Blick auf den vulkanförmigen 2362 Meter hohen Niesen. Unten am Wasser liegt auch eine der Perlen des Dorfs: das prachtvolle Schloss Oberhofen. Alleine der Schlosspark ist ein Besuch wert, aber auch die wechselnden Ausstellungen in den Räumlichkeiten aus verschiedenen Epochen, sollten nicht ausgelassen werden. Nach einer Stärkung im süssen Hafenbistro «Pier 17» direkt an der Schiffsanlegestelle, sollte ein Abstecher in die Weinberge auf dem Programm stehen. So nahe den Schneebergen, erstaunt es doch etwas, Reben anzutreffen, wo dank den vielen Sonnenstunden und des milden Seeklimas auf 2,6 Hektaren Fläche fruchtige Weine hergestellt werden.

Morcote TI

Das einstige Tessiner Fischerdörfchen Morcote durfte im Jahr 2016 den stolzen Titel des schönsten Dorfes der Schweiz tragen. Wer im malerischen Ort am Luganersee ankommt, fühlt sich augenblicklich in eine andere Zeit versetzt. Der Geist der Blütezeit dieses einstigen Hafens schwingt noch zwischen den imposanten Patrizierhäusern, den stilvollen Arkaden und den engen Gässchen. Je weiter man den Hügel hinaufsteigt - auf den 400 Treppenstufen, die zur Wallfahrtskirche Santa Maria führen - je mehr eröffnet sich der Ausblick auf das umliegende Panorama und lässt jeden Besucher innehalten. Gipfeln kann diese Szenerie nur noch der Besuch im Parco Scherrer, einem kleinen mediterranen Paradies. Mit den Schreien der Möwen und der sanften Seebrise wirkt Morcote schon fast zu schön, um echt zu sein. Kein Wunder liessen sich hier im 20. Jahrhundert zahlreiche Künstlerinnen und Künstler für ihre Werke inspirieren.

Urnäsch AR

Die Appenzeller Gemeinde Urnäsch wurde zum Schweizer Dorf des Jahres 2022 gekürt. Mit ein Grund für den Titel, ist der Stolz, mit dem die Urnäscher Bevölkerung das uralte Appenzeller Brauchtum lebt. Am Fusse des Säntis gelegen, kann man hier noch wahre Handwerkskunst erleben und erhält im Brauchtumsmuseum einen tiefen Einblick in die bäuerliche Kultur der Region. Ab Mitte Mai geht es mit den farbenfrohen Alpaufzügen und den vielseitigen kulturellen Veranstaltungen los. Im Sommer stehen dann die Alpstobeten auf dem Programm, wo bei Volksmusik zu heimischen Tänzen wie dem Mölirad und dem Hierig das Tanzbein geschwungen wird. Und zur Jahreswende ziehen die Silvesterchläuse durch die Strassen. Das nicht nur einmal: im Appenzellerland wird gleich zweimal gefeiert. Nach dem gregorianischen Kalender am 31. Dezember und nach dem julianischen Kalender am 13. Januar. Eine grosse Sammlung der kunstvoll verzierten Chläusehüte und -hauben sind im Brauchtumsmuseum in Urnäsch zu bewundern.

St. Urban LU

Im Jahr 2020 wurde mit Ruswil eine Luzerner Gemeinde zum schönsten Dorf der Schweiz ausgezeichnet. Mit der imposanten katholischen Kirche im Dorfzentrum und der Aussicht vom Ruswilerberg auf den Sempachersee, ist Ruswil allemal einen Besuch wert. Nichtsdestotrotz schweifen wir hier kurz ab nach Pfaffnau: Ebenfalls im Kanton Luzern gelegen, ist diese Gemeinde vor allem durch das beeindruckende Kloster St. Urban bekannt. Wer von Langenthal her nach St. Urban fährt, sieht die mächtigen Türme der Klosterkirche schon von weitem aus der sonst eher bäuerlichen Gegend hervorragen. Die vielen prunkvollen Räumlichkeiten, wie der barocke Festsaal, werden heute als Eventlocations und Veranstaltungsorte kultureller Anlässe genutzt. Bis heute ist die spezielle Energie dieses heiligen Orts zu spüren und zieht Besucher in seinen Bann.

Trub BE

Etwas versteckt liegt im Oberemmental ein kleines Juwel verborgen – das Dorf Trub. Mit 120 Bauernhöfen und 1320 Einwohnern spiegelt sich die landwirtschaftliche Prägung dieses kleinen Paradieses in den Zahlen wider. Genau dieses ländliche Idyll ist der Grund dafür, dass in Trub bis heute viele Schweizer Filme wie «Die Herbstzeitlosen» oder «Der Verdingbub» gedreht wurden. Viele der Bauernhöfe stehen seit Jahrhunderten hier und erzählen einen Teil der Trueber Geschichte, die insbesondere während der Zeit des Täufertums eine sehr bewegte war. Dieses Thema wird auf dem Erlebnisweg Trub auf zwölf informativen Posten aufgegriffen und durchleuchtet. Ein Besuch auf dem Familienplatz gibt Einblick in die Ur-Truber-Familien. Erstaunlich ist der Fakt, dass etwa 50000 SchweizerInnen in Trub heimatberechtigt sind, wovon aber nur 700 im Ort selber leben. Eine Reise nach Trub ist damit auch eine Reise zurück zu den Ursprüngen vieler Schweizer Familien.

Albinen VS

Dem schönen Oberwalliser Dorf Albinen hat es 2019 nicht ganz zur Krone gereicht, was dem Charme der Gemeinde nichts abtut. So oder so gehört Albinen zum «Inventar schützenswerter Ortsbilder von nationaler Bedeutung». Dies aufgrund der gut erhaltenen traditionellen Speicher, Stadel und Holzhäuser, durch welche enge Gassen aus Kopfsteinpflaster führen. Auf 1300 Meter gelegen, eröffnet sich von Albinen aus ein atemberaubender Blick über die umliegende Bergwelt und das Rhonetal. Hier kommen Wanderer, Biker, aber auch Ruhesuchende auf ihre Kosten. Dazu kommt die Nähe zu Leukerbad: Der bekannte Walliser Kurort ist nur gerade sechs Kilometer entfernt und so lässt sich ein Besuch in Albinen ideal mit einem Aufenthalt in einer der Badeanstalten Leukerbads kombinieren. Für Trittsichere lässt sich die Strecke nach Leukerbad als Alternative zum Wanderweg über die insgesamt acht Albinen-Leitern bewältigen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?