Mystische Plätze
Diese Orte in der Schweiz sind magisch

Sie sind natürliche Stellen, um Energie im stressigen Alltag zu tanken: Kraftorte. Wir schauen bei ein paar mystischen Orten in der Schweiz genauer hin und erklären ihre Kräfte.
Publiziert: 07.07.2020 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2020 um 14:43 Uhr
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Die Wasser der Taminaschlucht gelten schon seit Jahrhunderten als gesundheitsfördernd.
Foto: DOLORES_RUPA

Taminaschlucht SG – der heilende Ort des Wassers

Der Glaube soll offenbar Berge versetzen. Wasser spaltet sogar ganze Felswände! Ein Beispiel liefert die Taminaschlucht im Kanton St. Gallen. Während 15 Millionen Jahren hat sich ein kleiner Fluss durch eine Felsspalte gefressen. Mittlerweile misst der mystische Ort eine Länge von rund 750 Metern und geht 70 Meter in die Tiefe. Der Zugang zur Taminaschlucht ermöglicht ein Fussweg ab Bad Ragaz bis zum Alten Bad Pfäfers. Das dort sprudelnde Quellwasser misst eine Temperatur von 36,5 Grad und ist schon im 16. Jahrhundert vom Arzt und Alchemist Paracelsus als heilend erkannt worden. Heute zieht es Wanderer und Freunde der Natur an diesen kraftvollen Ort.

Martinsloch GL – das Guckloch in den Glaner Alpen

Das Martinsloch bei Elm GL ist ein Naturschauspiel: Zweimal im Jahr scheint durch das 22 Meter hohe und 19 Meter breite Felsenfenster die Sonne – ein Erlebnis ähnlich eindrücklich wie die Sommersonnenwende im Steinkreis Stonehenge in Südengland. Am 12. und 13. März sowie am 30. September und 1. Oktober scheint kurz vor Sonnenaufgang die Sonne für ein paar Minuten durch das Martinsloch und lässt die Sonne die Kirche von Elm in einem goldig warmen Schimmer erstrahlen. Kurz danach verschwindet sie hinter der Felswand, um schlussendlich am Himmel aufzugehen.

Die dazugehörende Sage erzählt von einem Riesen, der die Schafe des Elmer Hirten Martin stehlen wollte. Der Sankt Martin verteidigte seine Herde mit seinem spitzen Stock, traf jedoch nicht den Riesen, sondern die Felswand. Das dreieckige Loch ist nun als Martinsloch bekannt. Geologisch gesehen ist das Elmer Phänomen durch die tektonischen Kräfte bei der Faltung der Alpen entstanden.

Linner Linde AG – der eindrücklichste Baum der Schweiz

Ein Kraftort mit einer 800-jährigen Geschichte ist die Linner Linde. Der mächtige Baum mit einem Stammumfang von elf Metern steht auf einer Weide oberhalb des aargauischen Dörfchens Linn. Einerseits erzählen Legenden davon, dass die Linde das Ende der Pest im späten 16. Jahrhundert darstellt. Andererseits sollen die Germanen die Linde der Liebesgöttin und Schutzpatronin Freya gewidmet haben. Eine Linde gilt auch als Zeichen der Fruchtbarkeit, die zur Geburt eines Kindes gepflanzt wird. Früher galt sie als Begegnungsort der Dorfbewohner und diente auch als Friedens- und Rechtsbaum. Die Linner Linde ist nicht nur ein magischer Ort, sondern auch eine der geschichtsträchtigsten Bäume der Schweiz.

Creux du Van NE, VD – die Felsenarena im Jura

Aus der Vogelperspektive sieht es so aus, als hätte der Schöpfer der Erde ein grosses Hufeisen in die Landschaft des Schweizer Juras geworfen. Der Creux du Van ist ein Felsenkessel, an der Grenze der Kantone Neuenburg und Waadt, der sich vier Kilometer lang und über einen Kilometer breit erstreckt. Seine Felswände steigen 160 Meter steil in die Höhe und bieten eine 360-Grad-Rundsicht über die Alpen, Juratäler, Seen bis hinüber nach Frankreich. Der Talkessel ist vor rund 200 Millionen Jahren durch die Erosion von Wasser und Eis entstanden. Auch Flora und Fauna wie Steinböcke, Gämse, Luchs oder Murmeltiere haben sich hier eingenistet. Ein einzigartiges Naturschauspiel, das für jedermann magisch ist!

Verenaschlucht SO – das idyllische Zuhause der Einsiedler

Ein idyllischer Kraftort ausserhalb der Stadt Solothurn bietet die Verenaschlucht. Ein romantischer Spaziergang von 30 Minuten führt einen Bach entlang, durch den Wald und an einem Eremitenhäuschen vorbei. Fast schon mystisch erlebt man das Innere der Verenaschlucht. Ihre Sehenswürdigkeiten wie die Verena- und die Martinskapelle, die Magdalenen- und die Ölberggrotte stehen unter Denkmalschutz. Bis heute lebt in der historischen Klause mit Garten noch ein Einsiedler!

Binntal VS – das Tal des verborgenen Schatzes

Das Binntal im Wallis ist reich an Mineralien und gilt als einer der zehn berühmtesten Mineralfundstellen weltweit. Eine wilde natürliche Umgebung mit Wiesen, Seen und Höhlen prägen die Landschaft, bei der das Wanderherz vor Freude hüpft. Auch Schatzsucher kommen auf ihre Kosten: In der Grube von Lengenbach kann man kleine Kristalle finden, auch wenn der Schotterhaufen auf den ersten Blick unspektakulär aussieht.

Viamala GR – die imposante Schlucht in Graubünden

Über Jahrtausende hinweg formten Gletschereis und Wasser den Höllenschlund der Viamala-Schlucht. Schon die Römer nutzten den Weg durch die Schlucht in Richtung Splügen und San-Bernardino-Pass. Der Abschnitt durch die bis zu 300 Meter hohen glatt geschliffenen Felswände, über die sich einst halsbrecherische Holzbrücken spannten, galt als einer der gefährlichsten Wege in den Alpen. Daher der Name: Viamala, der schlechte Weg. Und mit einem mulmigen Gefühl überschreitet man auch heute noch die Wildener-Brücke, wenn man bedenkt, dass diese aus dem Jahre 1739 stammt. Während die Gegend zu Fuss auf einer alten Säumerroute erkundet werden kann, begleitet einen unterwegs das Rauschen des türkisfarbenen Hinterrheins. Ein imposantes Naturspektakel.

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