Reisen mit Genuss
Das sind die besten Kulinarik-Erlebnisse der Schweiz

Der Herbst ist der kulinarische Höhepunkt im Karussell der Jahreszeiten: Die Ernte ist eingebracht und soll genossen werden. Wir haben Ihnen sieben Ausflugstipps rund um Speis und Trank herausgesucht.
Publiziert: 02.09.2019 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2020 um 19:14 Uhr
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Der Herbst ist die Jahreszeit des Genusses.
Foto: Switzerland Tourism

Fribourg: La Bénichon – die Kilbi im Fribourgerland

Wenns herbstet, greifen die Fribourger zur grossen Kochkelle und tischen auf, und zwar so richtig! Gefeiert wird die Bénichon, die traditionelle Kilbi, die ihren Ursprung im Erntedankfest hat. Heute hat die Kilbi ihren religiösen Charakter weitgehend verloren und ist ein Volksfest voller kulinarischer Highlights. Das traditionelle Kilbi-Festmahl kann sechs Stunden oder noch länger dauern: Safranbrot («Cuchaule») mit Kilbi-Senf, Chabissuppe, Chämischinken, Lammgigot mit Büschelibirnen, Gruyère und Vacherin, Bretzeli und zur Krönung Meringues – natürlich mit Doppelrahm. Verzichten Sie also besser aufs Zmorge, bevor Sie ins Fribourgerland fahren! Die Daten der zahlreichen Kilbi-Veranstaltungen von September bis November sind online zu finden.

Thurgau: Jetzt saftets wieder – am Mostfest in Arbon

Im September ist es endlich wieder so weit: Die Äpfel der neuen Saison werden gepflückt – zur Freude eines grossen Teils der hiesigen Bevölkerung: Schliesslich ist der Apfel die beliebteste Frucht im Land. Der ideale Zeitpunkt also für einen Abstecher in unseren Apfelkanton, den Thurgau! Bei der Mosterei Möhl in Arbon wird mit dem Mostfest die Apfelernte gefeiert, und zwar in ihrem sehenswerten Mosterei- und Brennereimuseum. Die Festbesucher erfahren vor Ort, wie der Apfel zum Saft oder gar zum Wein wird und degustieren natürlich auch feine Äpfel und andere Köstlichkeiten aus der Region. Am 20. September wird dem Apfel übrigens landesweit die Ehre erwiesen: Am Tag des Apfels wird das knackige Kernobst kostenlos an die Bevölkerung verteilt. Datum: Sa/So, 21./22. September.

Waadt: An der «Brisolée» in Bex

Am Herbstfest Brisolée von Bex in den Waadtländer Alpen stehen die Herbstlandschaft – in warme Farben getunkt – und die saisonalen Köstlichkeiten der Region im Zentrum. Es gibt Trauben, Äpfel, heisse Marroni, Wurst- und Käsespezialitäten und natürlich Wein von den lokalen Winzern. Die Festbesucherinnen und -besucher können ein Weinglas kaufen und auf einem Rundgang durch die gelb-grünen Rebberge unter blauem Himmel rote Säfte degustieren. Brisolée heisst übrigens das traditionelle Gericht aus gerösteten Kastanien, die mit Käse, Trockenfleisch, Roggenbrot und Früchten serviert werden. Datum: So, 20. Oktober.

Tessin: Festa delle Castagne – zu Ehren der Königin des Herbsts

Am Seeufer von Ascona liegt Mitte Oktober wieder der wohltuende Duft von gerösteten Kastanien in der kühlen Herbstluft: Die Maronatt, wie die Tessiner Marronimänner und -frauen genannt werden, beglücken uns wieder mit den unvergleichbar aromatischen, süsslichen Nüssen. Das wird an der Festa delle Castagne in Ascona gebührend gefeiert, und zwar mit über 2000 Kilo über dem Feuer gerösteten Kastanien und verschiedenen Marktständen mit allerlei Feinem auf Marronibasis. Wer trotz Marroni noch Hunger hat, kann sich mit Polenta verköstigen und danach verschiedenen Konzerten lauschen – und verdauen. Datum: Sa, 12. Oktober.

Schwyz: «Hiesigi choched Hiesigs» in Einsiedeln

Der Name der Veranstaltung «Hiesigi choched Hiesigs» ist ein Zungenbrecher – nicht so aber die Köstlichkeiten, die bei dem Einsiedler Kultanlass aufgetischt werden. Im Abteihof des Klosters kochen verschiedene Vereine Spezialitäten aus der Region wie den beliebten Innerschweizer Eintopf Hafechabis mit Lammfleisch. Und natürlich darf auch ein «Ofeturli» nicht fehlen: ein Käse-Zwiebel-Kuchen mit Kartoffelteig. Datum: Sa/So, 16./17. November.

Bern: Chabis-Hoblete im Naturpark Gantrisch

In früheren Zeiten stellte sich die Frage, wie die Produkte des Jahres für die Winterzeit haltbar gemacht werden konnten. Fleisch wurde geräuchert, Früchte wurden zu Marmelade verkocht und Kartoffeln in den Erdkeller eingelagert. Und traditionellerweise wurde Chabis zu Sauerkraut vergoren. Das Kraut wird dabei gehobelt, mit Salz bestreut, anschliessend gestampft und luftdicht verschlossen. Dadurch entsteht Milchsäure, welche das Sauerkraut gegen Bakterien schützt. Bei der Chabis-Hoblete im Dörfchen Toffen im Naturpark Gantrisch kann man den Brauch direkt miterleben, eine feine Berner Platte geniessen – und zum Abschluss in der Chabis-Beiz das Tanzbein schwingen. Datum: Sa, 5. Oktober.

Glarus: Glarner Alpchäs- und Schabziger-Märt

Der Glarner Schabziger ist durch seinen charakteristischen Geschmack nicht jedermanns Sache – eine Besonderheit ist der grünliche Käse allemal. Er ist das älteste Markenprodukt der Eidgenossenschaft: Schon im Jahr 1463 druckte man dem Käse wegen zu vieler Fälschungen einen Herkunftsstempel auf. Beim «Alpchäs- und Schabziger-Märt» in Elm kann man die chäsigen Leckereien der Glarner Alpen degustieren. Zudem gibt es Musik und eine traditionelle Alpabfahrt. Datum: So, 6. Oktober.

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