Raus in die Natur
Das sind die romantischsten Winterwanderwege der Schweiz

Die Schweiz ist bekannt als Wanderland – gerade im Winter, wenn die Landschaft schneebedeckt ist und der tiefe Sonnenstand ein wunderschönes Licht zaubert, ist es draussen besonders eindrücklich. Das sind einige der schönsten Winterwanderungen der Schweiz.
Publiziert: 02.01.2021 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2021 um 16:41 Uhr
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Der Klassiker: Winterwandern in der Jungfrau-Region mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Angeboten werden Winterwanderwege in jeder Schwierigkeitsstufe.
Foto: Schweiz Tourismus
Jacqueline Straubhaar

Entlang der Eiger-Nordwand: Kleine Scheidegg – Brandegg

Diese Winterwanderung startet ab der Kleinen Scheidegg oberhalb von Grindelwald BE. Schon die Anreise mit der Zahnradbahn ist spektakulär. Zudem kann man auf der Kleinen Scheidegg auch übernachten.

Dann startet man die Wanderung ab der Kleinen Scheidegg via Arvengarten zum Berghaus Alpiglen. Hier kann man ebenfalls übernachten oder nur einkehren und sich bei einer Tasse Kaffee etwas aufwärmen. Nun hat man die Wahl, ob man das restliche Stück zur Brandegg weiter zu Fuss zurücklegen will oder einen Schlitten nimmt und den «Eiger Run» entlang der Eiger-Nordwand runter flitzen möchte. In der Winterhauptsaison ist der Eiger Run nachts beleuchtet.

Über dem Nebelmeer auf dem Toggenburger Sagenweg

Der Toggenburger Sagenweg ist auf einem den Churfirsten vorgelagerten Hochplateau angelegt, wobei man die Alp Sellamatt umrundet. Diese Wanderung führt einem in die Ruhe der Natur des Toggenburgs SG, durch verschneite Fichtenwälder und entlang von Alpweiden. Einmal am höchsten Punkt angekommen, wird man mit einer unglaublichen Sicht auf den Alpstein, die Churfirsten und das Toggenburg belohnt, während das Flachland oft noch unter dem Nebelmeer schlummert. Unterwegs angebrachte Tafeln erzählen von Toggenburger Sagen, deren Gestalten man sich in dieser mystischen Gegend regelrecht in echt vorstellen kann und die einem auf dem Weg durch die Winterlandschaft stets begleiten.

Von Zermatt auf die Sunnegga – mit Blick auf das Horu

Diese anstrengende Winterwanderung startet direkt im Dorf Zermatt VS und ist mit öffentlichen Transportmitteln erreichbar. Ein in Serpentinen angelegter Winterwanderweg führt durch einen Bergwald hinauf, durch schattige Hänge, bis man in Findeln zum ersten Mal von der Sonne wieder etwas gewärmt wird. Zusätzliche Aufwärmmöglichkeit bietet hier unter anderem das legendäre Restaurant Chez Vrony. Von Findeln geht es noch einmal etwa 200 Höhenmeter weiter hoch nach Sunnegga, wo nicht nur, wie der Name sagt, oft die Sonne scheint, sondern vor allem der unglaubliche Ausblick auf das Matterhorn die Mühen des Aufstiegs vergessen lässt. Der Abstieg bewältigt man ganz einfach und bequem mit der Standseilbahn.

Winterwandern in der Sonnenstube der Schweiz von Airolo bis Pesciüm

Auch im Tessin kann man auf viel Schnee stossen, insbesondere wenn man die ersten Höhenmeter mit der Gondelbahn zurücklegt und zum Beispiel auf der auf 1800 Metern gelegenen Alp Pesciüm startet. Von hier führt ein einfacher, ausgeschilderter Winterwanderweg rasch weg vom Trubel der Skipisten hin zur wilden Natur der Tessiner Berge.

Unterwegs auf diesen gemütlichen knapp fünf Kilometer Wanderweg eröffnet sich ein schöner Ausblick auf das imposante Gotthardmassiv. Winterwandern muss nicht immer anstrengend sein, sondern kann auch einfach viel Genuss und ein Eintauchen in die einzigartigen Berglandschaften der Schweiz bedeuten.

Dem Klimawandel auf der Spur auf dem Morteratschgletscher

Diese technisch leichte Winterwanderung führt vom Bahnhof Moteratsch zum Morteratschgletscher im Oberengadin. Also sozusagen von der Moderne zurück zu der letzten Eiszeit – und das in gut einer Stunde.

Dabei informieren einem auf dem Weg zur gigantischen Gletscherzunge des drittlängsten Gletschers der Ostalpen 16 Tafeln über das Zurückweichen des Gletschers. Dadurch erhält der Weg einen besonderen Stellenwert, weil einem bewusst wird, wie eindrücklich doch unsere Gletscher sind und was ihr Abschmelzen für uns Menschen und die Natur bedeutet.

Ein wunderschönes Erlebnis, das man aufgrund des gut präparierten Weges mit der ganzen Familie in Angriff nehmen kann. Die Aussicht auf den Morteratschgletscher und die imposante Berninagruppe kann übrigens auch von der «Kuppe Chünetta» aus genossen werden. Dafür biegt man am Bahnhof Morteratsch auf den Weg Richtung Bovalhütte ab und erreicht so nach einem kurzen Aufstieg den Aussichtspunkt Chünetta.

Ice Walk über den gefrorenen Oeschinensee

Der Oeschinensee ist das ganze Jahr über ein schönes Ausflugsziel und gerade bei ausländischen Besuchern der Schweiz ein beliebtes Fotomotiv. Deshalb ist hier auch oft viel los, daher ist diese Winterwanderung nach Möglichkeit einmal unter der Woche einzuplanen.

Nichtsdestotrotz ist der Oeschinensee gerade im Winter ein Besuch wert. Alleine schon ein Rundgang im winterlichen Kandersteg BE lohnt sich, denn die umliegende Bergwelt ist hier einfach nur imposant. Dann geht es gemütlich mit der Gondelbahn hoch und ab der Bergstation zu Fuss zum See runter. Von hier weg führen zwei verschieden lange Rundwanderwege direkt über den gefrorenen See. Die Eisdicke wird regelmässig überwacht und die Wege sind präpariert, so dass sie mit normalen Wanderschuhen begehbar sind.

Einmal mitten auf dem gefrorenen Bergsee angekommen, überkommt einem ein einzigartiges Gefühl der Ruhe und Demut, welches diese Winterwanderung so lohnend macht.

Ein Rundweg für Winterromantiker: Laternliweg Schwägalp

Für Romantiker ist der Laternliweg auf der Schwägalp im Appenzellerland am Fusse des Säntis die perfekte Wanderung. Es gilt nur etwa zwei Kilometer zu bewältigen, so dass man sich für diesen jeweils am Donnerstag-, Freitag- und Samstagabend, über Weihnachten und Neujahr sogar täglich, mit Petroleumlampen beleuchteten Weg gemütlich Zeit nehmen und diese einzigartige Stimmung geniessen kann. Jeweils am Freitag und am Samstagabend führt der Weg bis zum Gasthaus Passhöhe, wo es sich lohnt, seinen Platz für ein wärmendes Fondue zu reservieren. Oder man kombiniert diese Wanderung mit einem Aufenthalt im «Säntis – das Hotel» und geniesst die ganzen Annehmlichkeiten des Wellnessbereichs und der schönen Zimmer und geht danach entspannt und frisch aufgewärmt raus in die kühle Winterstimmung. Denn es gibt am Säntis nicht nur den Laternliweg zu entdecken, sondern auch weitere schöne und zum Teil auch anspruchsvolle Winterwanderungen, so dass sich zwei Tage im Gebiet jederzeit lohnen.

Alpine Winterwanderung mit Blick ins Engadin: Senda dal Sömmi

Diese anspruchsvolle und lange Winterwanderung auf über 2000 Meter verbindet das Skigebiet Motta Naluns und das idyllische Engadiner Dorf Sent GR. Die Wanderung startet bei der Bergstation der Gondelbahn Scuol, Motta Naluns. Von Beginn weg eröffnet sich einem ein Panoramablick auf die Bergwelt des Unterengadins. Die meiste Zeit führt der Weg durch freies Berggelände und kommt nur ab und zu kurz an den Skipisten vorbei. Auf der insgesamt elf Kilometer langen Wanderung müssen auch etwas mehr als 300 Höhenmeter zurückgelegt werden. Auf dem letzten Stück geht es dann bergabwärts Richtung Sent mit einem einmaligen Blick auf die Engadiner Dolomiten. Das kleine Engadiner Dorf ist aufgrund des markanten Kirchturms der reformierten Kirche von weitem zu sehen und ein Dorfrundgang ist nach dieser Wanderung ein Muss.

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