Ausgerüstet wie ein Profi
Diese 8 Tipps machen dich zum Wanderkönig

Stöcke, die sich zu einem Hocker umfunktionieren lassen, oder eine Pinkelhilfe für Frauen, die im Dunkeln leuchtet. Rémy Kappeler vom Verband Schweizer Wanderwege packt seinen Wissensrucksack aus.
Publiziert: 17.08.2023 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2023 um 12:33 Uhr
Diese Wanderstöcke können auch als dreibeiniger Hocker dienen.
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Jonas DreyfusService-Team

Er leitet das Wandermagazin «WANDERN.CH», hat ein Buch übers Wandern mit Kindern geschrieben und ist selbst seit Jahrzehnten zu Fuss in den Bergen unterwegs. Während dieser Zeit hat Rémy Kappeler (49) aus dem Kanton Bern zahlreiches Zubehör ausprobiert. Auf diese 8 Dinge will er nicht mehr verzichten. Plus: Ein Gadget, das einer seiner Kolleginnen speziell aufgefallen ist.

1

Multifunktionale Wanderstöcke

Den Clever Stick hat ein Schweizer erfunden. Seine Einzelteile können auf verschiedene Arten zusammengesetzt werden und dienen je nach Wunsch als Wanderstöcke, Skistöcke (mit grösseren Tellerchen), Selfiestick, Fotostativ oder sogar als dreibeiniger Hocker. Und wenn mal was kaputtgeht, können die Einzelteile nachbestellt werden. «Praktische Sache», sagt Kappeler.

Soll ich die Stöcke mitnehmen? Beim Clever Stick (159,90 Fr.) fällt die Beantwortung dieser Frage weniger schwer.
2

Eine absolut wasserdichte Jacke

Bei ruppigem Wetter trägt Kappeler eine Jacke der amerikanischen Marke Columbia mit einer sogenannten Outdry-Membran. «Sie ist wirklich dicht, auch nach Jahren noch.» Die Membran ist nicht zwischen zwei Lagen eingearbeitet, wie das bei anderen Jacken der Fall ist, sondern als oberste Schicht auflaminiert. «Damit ist die Jacke etwas steif, aber eben auch absolut wasserdicht.»

Ein bisschen «gschtabig», dafür absolut wassedicht: OutDry Extreme™ Mesh, wasserdichte Shell-Jacke für Männer (250 Euro)
3

Neu besohlte Wanderschuhe

Er brauche jedes Produkt möglichst lange und lasse es – wenn möglich – flicken, sagt Kappeler. Das gelte auch für Wanderschuhe mit abgetretenen Sohlen. Anstatt sie wegzuwerfen, kann man die Schuhe neu besohlen lassen. «Ich habe das bei meinen über zehnjährigen Schuhe von Lowa getan. Sie sind so gut wie neu und passen tipptopp an meine Füsse. Und die grosse Überraschung: Vor der Reparatur musste ich präventiv immer Blasenpflaster auf die Fersen kleben. Bei den neu besohlten Schuhen ist das kein Problem mehr.»

Manche Wanderschuhmarken, darunter Lowa, bieten einen Reperaturservice an. Auch Schuhmacher können allenfalls helfen.
Foto: Getty Images/Image Source
Er ist als Wanderpapa bekannt

Rémy Kappeler ist Leiter des Magazin «WANDERN.CH» des Vereins Schweizer Wanderwege und Autor des Buches Wanderpapa – Familiengeschichten vom Wanderweg». Seit 2017 bloggt er zudem als «Wanderpapa» auf blog.wandern.ch. Kappeler ist Vater von drei Kindern.

Rémy Kappeler ist Leiter des Magazin «WANDERN.CH» des Vereins Schweizer Wanderwege und Autor des Buches Wanderpapa – Familiengeschichten vom Wanderweg». Seit 2017 bloggt er zudem als «Wanderpapa» auf blog.wandern.ch. Kappeler ist Vater von drei Kindern.

4

Ein selbstkühlendes Tuch

Ein Renner in Kappelers Familie sind die Kühltüchlein von Essential Elements. Sie bestehen aus einer Mikrofaser, die besonders viel Flüssigkeit aufsaugt. Durch die Verdunstung entsteht Kälte. Der Effekt hält besonders lange an, weil die Oberfläche, auf der die Verdunstung stattfinden kann, wegen der speziellen Struktur der Textilie relativ gross ist. Um den Kühleffekt zu aktiveren, muss das Tuch nassgemacht und danach ausgewrungen werden. Wanderer können das Tuch zum Beispiel auf ihren Nacken legen, es ist antibakteriell, in der Maschine waschbar und wird mit einer Tasche inklusive eines Minikarabiner verkauft, der sich an Hosenbund oder Rucksack befestigen lässt.

Das Cooling+ Towel (14,90 Fr.) von Essential Elements ist bei Transa erhältlich, misst 45 mal 45 cm und nimmt dreimal das Eigengewicht in Form von Wasser auf.
5

Eine Babytrage von einem Rucksackhersteller

«Zum Wandern fand ich eine Babytrage unbequem, ich hatte heiss, wenn ich ein Kind in einer Trage trug, und bekam Rückenweh», sagt Kappeler. Jetzt gibt es erstmals eine sportliche, atmungsaktive und leichte Version, die sich gut im Rucksack versorgen lässt. Hersteller ist die deutsche Firma Vaude, die auf Rucksäcke spezialisiert ist und das Produkt mit einem entsprechenden Tragsystem ausstattet. Babys und Kleinkinder sitzen in der ergonomisch sinnvollen Anhock-Spreiz-Haltung, auch M-Haltung genannt, in der Trage.

Die erste Babytrage zum Wandern, die den Experten überzeugt: Amare Babytrage von Vaude (150 Euro).
6

Ein Müllsammelbeutel

Ein Müllsammelbeutel der Marke Jack Wolfskin ist bei Kappeler seit Jahren in Gebrauch. Er sammelt darin Müll, den er in der Natur aufliest, oder verstaut in ihm Abfälle der Picknicks. Der Beutel ist wasserdicht, es gelangt keine Sauce in den Rucksack, Bananenschalen und andere Essensrest sind sauber verpackt. Zu Hause wird alles weggeworfen und der Beutel wird ausgewaschen. Kappeler imprägniert den Sack ab und zu im Innern. «Eine tipptoppe Sache.»

Der Müllbeutel Re Wasty von Jack Wolfskin ist nicht mehr überall erhältlich. Backpacker-stores.de hat noch welche auf Lager (12,95 Euro).
7

Eine smarte Sonnenbrille

Kappeler schwört auf die React Sonnenbrille, entwickelt von der Schweizer Firma Optrel und neu auf dem Markt. Sie muss während des Wanderns nie von der Nase genommen werden. Denn die Tönung des Glases ändert sich in 0.1 Sekunden auf dunkel, sobald man aus dem Wald tritt, und wird wieder ebenso schnell hell, sobald man im Schatten wandert. React hat den ISPO Award 2022 gewonnen – ein Gütesiegel der Sportbranche. Solarzellen, die oben am Brillenrand eingesetzt sind, reagieren auf das Infrarotlicht der Sonne. So werden Flüssigkristalle aktiviert, die blitzschnell die Tönung anpassen. Auch Modelle zum Skifahren sind erhältlich.

React Sonnenbrillen (ab 289 Fr.) sind ein Produkt von Optrel, einem weltweit führender Anbieter von Gesichts- und Kopfschutzprodukten sowie Atemschutzlösungen.
Foto: LEON SEIERLEIN
8

Eine fluoreszierende Pinkelhilfe

Mit der Tinkle Belle können Frauen ihre Blase im Stehen entleeren. Kappeler: «Es brauche am Anfang etwas Übung, bis man das Teil im Griff habe, hat mir eine Kollegin gesagt.» Neu gibt es ein fluoreszierendes Modell. So geht bei nächtlichem Urinieren nichts daneben.

Stehend pinkeln ist beim Biwakieren oder auf einem Plumpsklo praktischer und angenehmer als im Sitzen. Die Tinkle Belle – Glow in the dark (59.90 F.) beleuchtet «die Situation».
Foto: Josh Sonju
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