Es klingelt und surrt und plätschert und «chlefelet» und pfeifft und donnert und flüstert im Wald am Schamserberg oberhalb der Bündner Berggemeinde Lohn. Nicht etwa, weil die Gegend verflucht wäre oder weil hier unruhige Geister ihr akustisches Unwesen trieben, keine Angst! In Lohn geht alles mit rechten Dingen zu.
Woher also die kurligen Klänge?
Ein paar Einwohner des Bergdorfes hatten sich vor zehn Jahren dazu durchgerungen, ihrer Heimat ein kleines Klangspektakel zu verleihen und stellten zehn meist selbstgemachte Klangobjekte in den Wald. Auf einem 1,6 Kilometer langen Rundgang kann man sich im «Klangwald tún-resún» in die wundersame Welt der Klänge entführen lassen.
Entlang des Rundgangs werden die Besucher immer wieder von originellen Klangobjekten überrascht. Manche von ihnen geben ganz von alleine Töne von sich. Andere lassen sich mit ein paar Handgriffen zum Klingen brinen. Das Theater-Gewitter zum Beispiel: ein aufgehängtes Blechstück, dem man mit sachtem Schwingen heftiges Donnergrollen entlocken kann.
Oder das Stein-Xylophon, das dumpfe Harmonien von sich gibt. Besonders schön ist die Windharfe, die dem pfeifenden Wind seltsame Obertöne entlockt. Manche sagen diesen Tönen gar eine heilsame Wirkung nach. Heilsam oder nicht, entspannend sind die Windharfenklänge allemal. Und der Ausblick von den Sitzbänkli nebenan ist fantastisch.
Etwas weniger entspannend ist das Knochenspiel
Das «Chlefele» der aufgehängten Gebeine ist ganz schön unheimlich. Da kommen die fröhlich bimmelnden Glocken im Glockenbaum gerade recht. Und wem der akustische Rundgang durch den Lohner Klangwald gefallen hat, der kann zum Schluss die «Klangkasse» zum Klingen bringen. Hier – so ist zu vernehmen – sollte es, wenn möglich, rascheln und nicht klimpern.