A wie Abfahrt
Satte viereinhalb Kilometer lang ist die Lauberhorn-Abfahrt, auf der sich von 18. bis zum 20. Januar die besten Skifahrer der Welt ins bis zu 41 Grad steile Gefälle stürzen. Die Skisport-Welt hält Jahr für Jahr den Atem an, wenn die Crème de la Crème der Pistenprofis über den Hundschopf fliegen, durch das Kernen-S zirkeln, den Russisprung meistern und schliesslich durch das Ziel-S dem von tausenden von Fans umjubelten Stadion entgegenbrettern. Das ist Wintersportstimmung vom Feinsten. www.lauberhorn.ch
B wie Bergbahnen
Seit Ende des vergangenen Jahres ist die Schweiz um eine Top-Attraktion reicher: die Trommel-Bahn von Schwyz hinauf auf den Stoos. Sie ist die steilste Standseilbahn der Welt mit einer Steigung von bis zu 110 Prozent. Der Witz daran: Die sich drehenden Wagen der Bahn gleichen die Steigung konstant aus, sodass die Passagiere gar nichts von den steilen Passagen mitbekommen. Ein Fahrerlebnis der Extraklasse. www.stoos-muotatal.ch
C wie Cresta Run
Cresta, das ist vielleicht die gefährlichste Sportart seit Menschengedenken. Die Vorläufer-Variante des Skeleton begeistert die Zuschauer am berühmten «Cresta Run» in St. Moritz seit 1884. Dort versammeln sich die Fans alljährlich, um den mutigen Männern zuzuschauen, die kopfvoran auf den kleinen Tabourettli den Eiskanal hinuntersausen, die Nase nur wenige Zentimeter über dem Eis. 140 Stundenkilometer erreichen die Spitzen-Fahrer. Den Streckenrekord in St. Moritz hält der Brite James Sunley (50.09 Sekunden für 1214 Meter, aufgestellt 1999). Ob er diesen Winter überdauert? www.stmoritz.ch/winter/cresta-run/
D wie Davoser
Deutlich gemächlicher als auf den Cresta-Flitzern ist die Fahrt auf einem guten alten Davoser. Der meistverbreitete Schlitten der Schweiz verdankt seinen Namen dem ersten offiziellen Schlittenrennen, das vor genau 135 Jahren in Davos stattfand. Besonders schön Schlitteln kann man etwa auf der Schlittelbahn Auenalp (Glarus), auf der Abfahrt bei Bergün (Graubünden) oder mit den Grossstadthipstern auf der Schlittelbahn Uetliberg in Zürich.
E wie Ekliptik
Die Ekliptik – also die Bahn, auf der die Sonne aus unserer Sicht über den Himmel wandert – verändert sich im Lauf des Jahres. Am 21. Dezember steht die Sonne so tief am Himmel wie sonst nie im Jahr. An diesem Tag, der sogenannten Wintersonnenwende, beginnt der Winter ganz offiziell.
F wie Fondueweg
Winterzeit ist Fonduezeit. Und wo würde das wohl besser schmecken als unter dem freien Winterhimmel, umgeben von frisch verschneiten Berglandschaften. Möglich machens die Berner Oberländer Fondue-Wege. Bei vier Käsereien in Schönried, Saanen, Zweisimmen und Gstaad kann man sich auf Vorbestellung einen Fondue-Rucksack mit allen nötigen Zutaten abholen und zu einem von drei Open-Air-Fondue-Picknickplätzen aufbrechen. Die Wanderzeit zu den einem Fondue-Caquelon nachempfundenen Sitzplätzen beträgt zwischen 15 Minuten und anderthalb Stunden. www.fondueweg.ch
G wie Golf
Wer nicht warten kann, bis die Golfplätze im Frühling wieder in sattem Grün erblühen, dem bietet sich im Walliser Ferienort Crans-Montana vom 31. Januar bis zum 3. Februar eine spannende Alternative: Wintergolf. Neben dem Profi-Turnier gibt’s einen Team-Event, der allen Wintergolf-Fans offen steht. www.crans-montana.ch
H wie Half-Pipe
Die grösste Half-Pipe der Welt steht auf dem Bündner Crap Sogn Gion oberhalb von Laax.6,9 Meter hoch, 200 Meter lang und 22 Meter breit ist das «big beast», wie es die Locals nennen. Die Pipe steht während der ganzen Saison für waghalsige Boarder und Skifahrer zur Verfügung. Den Höhepunkt bildet aber auch dieses Jahr wieder das Laax Open. Vom 14. bis zum 19. Januar versammeln sich Weltmeister, Olympiasieger und die Snowboard-Stars der Zukunft im Bündnerland, um in der grössten Half-Pipe der Welt zu zeigen, was sie drauf haben. www.laax.com
I wie Iglu
Iglus (das Wort bedeutet «Haus» auf Inuktitut, der Sprache der Eskimos) haben hierzulande gerade Hochkonjunktur. Es gibt Iglu-Dörfer, Fondue-Restaurants und sogar Übernachtungsmöglichkeiten. Das wahre Iglu-Feeling aber, das hat nur, wer selbst einmal eines der Schnee- und Eishäuser gebaut hat. Und weil das nicht ganz so einfach ist, lohnt sich ein Iglu-Baukurs bei den Profis der Alpinschule Adelboden. Auf der Engstligenalp zeigen sie an fixen Daten gerne, wies geht und lassen Iglu-Fans kräftig mittun. www.alpinschule-adelboden.ch
J wie James Bond
Im Winter 1968, also vor genau 50 Jahren, kam Hollywood in die Schweiz, um Dreharbeiten für den 6. James-Bond-Streifen («Im Geheimdienst ihrer Majestät») durchzuführen. Die Star-Produzenten drehten Szenen in Lauterbrunnen, in Grindelwald, Mürren und auf dem Schilthorn. Das Gipfelrestaurant Piz Gloria musste als geheime Forschungsstation hinhalten. Die legendären Verfolgungsszenen drehte ein Kamera-Team rund um den deutschen Skisportler Willy Bogner (1909 bis 1977).
K wie Krippenausstellung
Fast auf der ganzen Welt gibt es Weihnachtskrippen. Das Team der «Krippenwelt» im schaffhausischen Stein am Rhein hat 600 Krippen aus über 80 Ländern gesammelt und die schönsten und spannendsten davon ausgestellt. Wer sich rechtzeitig in weihnächtliche Stimmung versetzen will, ist hier genau am richtigen Ort. www.krippenwelt-ag.ch
L wie Langlauf
Unverbaute Winterlandschaften, frischverschneite Tannen und gute Chancen auf eine gehörige Portion Wintersonne: Das bietet ein Ausflug ins Langlaufparadies Val Müstair. Im abgelegenen Bündner Tal liegt nicht nur die Weltcup-Sprintstrecke in Tschierv (ein fester Bestandteil des Langlauf-Etappenrennens «Tour de Ski»). Hier warten auch mehrere wunderschöne Rundloipen und die anspruchsvolle Panoramaloipe «La sulagliva» darauf, erkundet zu werden. www.val-muestair.engadin.com
M wie Mond
Nachts mit Schneeschuhen durch den Winter stapfen, dem Knirschen unter den Füssen lauschen und die vollmondbeleuchtete Landschaft in sich aufsaugen: Der Winter kann so herrlich sein. Die Vollmondwanderungen auf dem Stoos werden von lokalen Profis durchgeführt, dass auch ja niemand unterwegs verloren geht. Gekrönt wird der spätabendliche Ausflug mit einem zünftigen Fondueplausch im Restaurant Husky-Lodge. www.stoos-muotatal.ch
N wie Nikolaus
Am 6. Dezember ist es wieder soweit: Die Samichläuse ziehen durchs Land und bringen ihre Nusssäcke, Lebkuchen und weisen Ratschläge zu den (für einmal ganz braven) Kindern. Doch der alte Brauch ist nicht nur zur Unterhaltung und kulinarischen Verköstigung gedacht. Er soll an den heiligen Niklolaus von Myra erinnern, der am Übergang vom 3. zum 4. Jahrhundert in der Region Lykien in der heutigen Südtürkei als Bischof gewirkt hat. Nikolaus von Myra wurde bekannt, weil er sein geerbtes Vermögen selbstlos unter den Armen in seiner Heimatregion verteilte. Sein griechischer Name Nikolaus bedeutet übrigens wörtlich «Sieg des Volkes».
O wie O du fröhliche
Gnadenbringend ist sie, die Weihnachtszeit. Doch nicht nur Gnade, sondern auch Geschenke gehören in unseren Breitengraden unweigerlich zum festlichen Highlight jedes Winters. Und damit man sich rechtzeitig mit originellen, freudenbringenden «Gschänkli» eindecken kann, eröffnen bald schon die ersten Weihnachtsmärkte ihre Tore. Der Christchindli-Märt in Bremgarten (AG) findet vom 6. bis zum 9. Dezember statt (www.weihnachtsmarkt.ch), der Montreux Noel hat vom 22. November bis zum 24. Dezember offen (www.montreuxnoel.ch), der Basler Weihnachtsmarkt lockt vom 22. November bis zum 23. Dezember (www.basel.com) und der hippe Zürcher Weihnachtsmarkt «Heiliger Bimbam» gibt vom 20. bis zum 23. Dezember Einblick in die kreativen Stuben der Zürcher Handwerker.
P wie Plätzchen
Eigentlich müsste der Eintrag ja unter «G wie Guetzli» stehen. Ob wir den süssen Gebäcken nun aber Plätzchen oder Guetzli sagen: Zum Winter gehören sie so oder so. Das merkt man, wenn die Regale in den Läden bald schon mit Zimtsternen, Mailänderli, Brunsli und Chräbeli überquillen. Am besten aber schmecken noch immer die selbstgebackenen Guetzi. Der Verband Swissmilk hat die 26 besten Rezepte zusammengestellt. www.swissmilk.ch
Q wie Quatsch
Diesen Winter findet das Arosa Humor-Festival zum 27. Mal statt. Vom 6. bis zum 16. Dezember locken die lustigsten und kurligsten Künstler der deutschsprachigen Welt ins festliche Tschuggenzelt, auf die Blatter-Bühne und in die Humorhalle in den Bündner Bergen. Mit dabei sind dieses Jahr unter anderem Ursus & Nadeschkin, Giacobbo/Müller, Lapsus, Stefan Büsser, Michel Gammenthaler, Rob Spence und Marc Sway. www.humorfestival.ch
R wie Raureif
Er ist eine der faszinierendsten Erscheinungen des Winters: der Raureif, der an besonders kalten Tagen die Bäume, Wiesen und Hausfassaden überzieht. Damit er entstehen kann, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent und eine Lufttemperatur von unter minus 8 Grad nötig. Je nach Windstärke entstehen so filigrane Eiskristalle, interessanterweise immer in form von sechsstraligen sogenannten «Dendriten». Auch spannend: Raureif wächst immer gegen die Windrichtung.
S wie Schlittschuh
«Schlittschüenle» will gelernt sein. Die ersten paar Gehversuche auf den Kufen bleiben den meisten Anfängern als schmerzhafte Erlebnisse in Erinnerung, von denen man den einen oder anderen blauen Flecken davonträgt. Wer die Balance und den Mut zum nötigen Schwung aber erst einmal gefunden hat, dem eröffnen sich in der winterlichen Schweiz unvergessliche Ausflugserlebnisse. Schlittschuhlaufen der Extraklasse ist etwa auf dem im Winter gelegentlich zugefrorenen jurassischen Bergsee Lac de Joux. Vor der Anreise unbedingt online nachschauen, ob der See auch wirklich gefroren ist. www.myvalleedejoux.ch
T wie Tannenbaum
Goethe war einer der ersten, der in seinem Roman «Die Leiden des jungen Werthers» (1774) über den Weihnachtsbaum schrieb. Kurz vor Weihnachten begegnet der Protagonist dem «aufgeputzten Baum», geschmückt mit Kerzen und Süssigkeiten. Verbreitet hat sich der Brauch des Weihnachtsbaums aber erst im 19. Jahrhundert. Anfänglich konnten sich die wenigsten einen ganzen Tannenbaum leisten: die englische Königin Viktoria, die 1840 den nachweislich ersten Weihnachtsbaum in England aufstellen liess. Die weniger gut Begüterten legten stattdessen geschmückte Zweige in die Stuben. Seit 1982 steht an Weihnachten auch im Epizentrum des Christentums, dem Petersplatz in Rom, ein Weihnachtsbaum. Der neuste Trend: Weihnachtsbäume im Topf, die nach dem grossen Fest an die Gärtnereien zurückgebracht und im nächsten Jahr wieder verwendet werden können.
U wie urchig
Urchige Winterbräuche gibt’s landauf, landab. Einer der urchigsten überhaupt ist das Küssnachter Klausjagen. Jedes Jahr am 5. Dezember (dieses Jahr ab 20.15 Uhr) huschen die Küssnachter Männer mit farbigen Laternen (die «Iffelen») durch die Gassen des Dorfes. Gefolgt wird der Lichterumzug vom Samichlaus mit seinen Schmutzlis. Den unheimlichen Abschluss des fast 300-jährigen Brauches bilden die über 1000 mitlaufenden Klausjäger, die mit ihren Treicheln (lauten Glocken) und Hörnern die Stille der Winternacht bis ins Morgengrauen durchbrechen. www.klausjagen.ch
V wie Valentinstag
Was der Heilige Valentin tatsächlich mit dem Valentinstag am 14. Februar zu tun hat, das ist umstritten. Der Legende nach soll Bischof Valentin heimlich Liebespaare unterschiedlicher Stände und Völker miteinander vermält und sich damit über das von Kaiser Claudius II verhängte Heiratsverbot für «ungleiche» Paare hinweggesetzt haben. Zur Erinnerung an den heldenhaften Einsatz für die Liebe schenken sich Liebende am Valentinstag bis heute Blumen.
W wie Wellness
Das Angebot an heissen Bädern, Whirlpools, Massage-Erlebnissen und Wohlfühloasen hierzulande ist kaum noch zu überblicken. Mit dem 2017 neu eröffneten Alpine Spa auf dem Bürgenstock ist das Schweizer Wellness-Spektrum um eine Erlebniswelt der exklusiven Klasse erweitert worden. www.buergenstock.ch/spa
X wie X-trem
Das Silvester-Feuerwerk im Zürcher Seebecken ist einer der bestbesuchten Events des Landes. 150‘000 Menschen sind im vergangenen Jahr ans Seebecken der grössten Stadt der Schweiz geströmt, um dem Feuerwerk beizuwohnen. Auch dieses Jahr wollen die Veranstalter die heranströmenden Massen in der Silvesternacht zwischen 00:20 und 00:35 Uhr mit einem wahrlich extremen Feuerwerk beglücken. Hinkommen lohnt sich. www.silvesterzauber.ch
Y wie Yoga-Piste
Entschleunigen, zu sich finden, die Sinne schärfen: Dabei soll Yoga den gestressten Zeitgenossen helfen. Neu muss man auch beim Skifahren nicht mehr auf die tiefenentspannenden Übungen verzichten. Im Engadiner Skigebiet Corviglia wartet die erste Yoga-Piste der Schweiz auf Entspannungs-süchtige Wintersportler. An vier Stationen entlang der Slopes kann man sich hier selbstständig oder unter fachkundiger Anleitung ganz dem Winter-Yoga-Vergnügen hingeben. www.engadin.stmoritz.ch
Z wie Zimt
Zimt, die zermahlene getrocknete Rinde der Zimtbäume, ist das Wintergewürz schlechthin. Vermutlich wurde das Gewürz bereits vor rund 4000 Jahren im Gebiet des heutigen Indien verwendet. Im alten Ägypten erlebte der «Zimmet» dann ein Revival als Räuchermittel. Die Römer glaubten an die medizinische Heilkraft des braunen Wunderpulvers. Heute macht sich das edle Gewürz wunderbar im Weihnachtstee, den Winterguetzli oder im dampfenden Milchrei. Ohne Zimt schmeckt der Winter nur halb so gut.