Unterwegs im Aargau
Ab auf das Drachen-Schloss!

Das Schloss Lenzburg ist eine der grössten Höhenburgen der Schweiz. Hinter seinen Mauern warten Gefängniszellen, Drachenkäfige und Schlosscafés darauf, erkundet zu werden.
Publiziert: 26.10.2015 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:40 Uhr
Top-Lage: Von Schloss Lenzburg AG hat man einen weiten Blick über den Kanton Aargau.
Foto: ZvG
Von Samuel Schumacher

Glaubt man der Legende, dann ging das mit dem Schloss Lenzburg so: Die beiden edlen Ritter Wolfram und Guntram besiegten den seit Urzeiten auf dem «Drachenhügel» hausenden Drachen und durften sich dafür auf dem Hügel in einem schönen Schloss niederlassen.

Schaut man in die Geschichtsbücher, wird die Story um Schloss Lenzburg etwas komplizierter. Im 12. Jahrhundert wurde das Schloss von den Grafen von Lenzburg erbaut, im 13. Und 14. Jahrhundert von den Habsburgern besetzt und danach bis ins 18. Jahrhundert von den Berner Landvögten als Regierungssitz verwendet. Der neugegründete Kanton Aargau erwarb das von den Berner Vögten stark ausgebaute und verstärkte Schloss 1803 und blieb während genau 50 Jahren Schlossbesitzer. Danach erwarben reiche Amerikaner die riesige Schlossanlage. Was hinter den historischen Mauern geschah, blieb bis 1956 privat.

Seither ist das Schloss wieder im Besitz des Kantons, und seine Tore stehen – gegen einen kleinen Eintrittszoll – allen offen. Und das, was es hinter den hohen Lenzburger Mauern zu entdecken gibt, ist gewaltig. Neben dem Drachenkäfig (an der Legende ist wohl doch was dran) und dem alten Schlossgefängnis gibt es Ausstellungen zum Wohnalltag auf dem Schloss, zu Rittern, Adel und der Geschichte des Schlosses.

Im Schlosscafé im wunderschönen Rosengarten lässt es sich gemütlich ausspannen. Und auf dem Schlossestrich gibt es eine riesige Verkleidungstruhe und geleitete Schwert-Bastelkurse für kleine Ritter und Drachentöter.

900 Jahre Geschichte und die wunderschöne Lage über der historischen Altstadt Lenzburgs lohnen den Abstecher in den Aargau. Das Schloss Lenzburg ist ein würdiger Garant dafür, dass der «Durchfahrtskanton» noch lange ein Bauwerk von nationaler Bedeutung vorweisen kann. 

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