Schweizer Traditionen entdecken
Hau den «Nouss» weit ins «Ries»!

Seit dem 19. Jahrhundert schmettern die Schweizer die «Nousse» ins «Ries.» In Hergiswi LU können sich Interessierte im Hornussen üben.
Publiziert: 21.09.2015 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 17:40 Uhr
Hier hornussen Könner am Eidgenössischen Hornusserfest 2015. Doch auch Laien können den Spass ausprobieren.
Foto: Keystone
Von Samuel Schumacher

78 Gramm schwer ist der «Nouss». Und wenn er vom Abschläger richtig vom «Bock» geschlagen wird, dann fliegt er gut und gerne 330 Meter weit hinein ins «Ries» und wird dort mit den «Schindeln abgetan.»

Alles verstanden? Nicht? Keine Sorge! Den allermeisten Aussenstehenden ist der uralte Hornussen-Sport ein Rätsel. Dabei gehört das Hornussen neben dem Schwingen und dem Steinstossen zu den eidgenössischen Nationalsportarten. Höchste Zeit also, sich mit dem alten Brauch vertraut zu machen.

Die Hornussergesellschaft Hergiswil LU bietet allen Hornussen-Neulingen ein «Plauschhornussen», bei dem sich blutige Anfänger beim Abschlagen oder beim «Schindel-Werfen» üben können. Ganz so einfach ist das allerdings nicht.

Und bis man den «Nouss» - eine aus Kunststoff gefertigte Scheibe – wie die Profis mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde ins «Ries» (trapezförmiges Spielfeld) schlägt, dauert es wohl mehr als nur ein paar Übungsstunden. Wer den «Nouss» mit dem Stecken am Ende des Plauschnachmittags auf Anhieb trifft, darf sich schon stolz auf die Schultern klopfen.

Übrigens: Hornussen tun nicht nur die Schweizer. Auch in Deutschland und in Südafrika gibt es mehrere Hornussergesellschaften. Die Afrikaner, die regelmässige für Wettkämpfe in die Schweiz anreisen, nennen den Sport «Swiss Golf.»

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