Wenns auch blumig klingt: Ihm muss mans ja glauben. Als der deutsche Nationalpoet Johann Wolfgang Goethe am 12. Oktober 1779 von seiner Wanderung über die Grosse Scheidegg und die Schwarzalp hinunter ins Rosenlauital BE nach Hause kam, schrieb er in sein Tagebuch: «Kein Gedanke, keine Beschreibung noch Erinnerung reicht an die Schönheit und Grösse der Gegenstände.» Und das Tal, das Goethe mit diesen Zeilen beehrte, verdient das dichterische Lob allemal.
Das Reichenbachtal inspiriert nicht nur Dichter
Denn das Rosenlauital (eigentlich heisst es offiziell ja «Reichenbachtal») ist nicht nur die Heimat der «kleinsten Ortschaft der Schweiz» – eben, Rosenlaui -, sondern auch eines der wildesten und romantischsten Täler des Landes. Weitab vom Weltenlärm sei es, sagen die Locals. Ein Wanderparadies mit grandiosen Panoramen, erzählen einem die Touristiker. Ein einmaliger Kraftort mit urchigen Landschaften, wird man sich selbst sagen, wenn man erst mal inmitten dieses Berner Oberländischen Kleinods steht.
Die Flanken des Wetterhorns überragen das Tal in fast bedrohlicher Manier. Und der Rosenlauigletscher thront majestätisch über der Landschaft wie eine weisse Krone, die irgendjemand der pittoresken Landschaft hier aufgesetzt hat.
Am besten läuft man einfach los und steuert auf einer der zahlreichen, gut ausgeschilderten Wanderungen oder auf einem der kürzeren Spazierwege mitten in die Natur hinein. Man kann zum Beispiel mit der Standseilbahn Reichenbachfall (die seit 1899 ihren Dienst tut) auf 1300 Meter über Meer hinauffahren und den Ausblick auf die Wasserfälle geniessen, bevor man über die Aussichtsterrasse Zwirgi und die herbstlichen Alpweiden hinüber in die Ortschaft Rosenlaui wandert (ca. 5km, 2 Stunden Marschzeit). Oder man kann sich auf Goethes Spuren begeben und von der Passhöhe der Grossen Scheidegg her ins Rosenlauital hinuntersteuern und hinauf auf die Schwarzwaldalp wandern (ca. 8km, 3 Stunden Marschzeit).
Verzaubern wird einen das herbstliche Tal so oder so.
Anreise
Mit dem Zug bis nach Meiringen oder Grindelwald, dann weiter mit dem Postauto auf der Rosenlaui-Linie (Meiringen – Grosse Scheidegg – Grindelwald).
Infos
Wandervorschläge mit Karte
Anreise
Mit dem Zug bis nach Meiringen oder Grindelwald, dann weiter mit dem Postauto auf der Rosenlaui-Linie (Meiringen – Grosse Scheidegg – Grindelwald).