Marc Antiglio hat sich seinen Bubentraum erfüllt. Nach 17 Jahren Bauzeit (zeitweise mit Unterstützung eines Spezialistenteams) hat der Modelleisenbahnfanatiker seine 610 Quadratmeter grosse Miniaturlandschaft fertiggestellt. Statt das technische Meisterwerk aber bei sich im Keller vor sich hin darben zu lassen, hat sich Antiglio entschieden, die Öffentlichkeit an seinem eindrücklichen Bauwerk teilhaben zu lassen.
Auf drei Ebenen kann der Besucher Antiglios Modelleisenbahnwunder im Chemins de fer du Kaeserberg erleben. Antiglios Welt zeigt einen sonnigen Herbstmorgen, 11 Uhr, irgendwann in den 90er-Jahren, irgendwo in der geographisch frei zusammengewürfelten Deutschschweiz. 180 Lokomotiven mit nicht weniger als 1560 Wagen kurven über die 2045 Meter verlegten Eisenbahnschienen. Mehr als 220 Bahnhöfe und Schweizer Gebäude wurden im Massstaab 1:87 detailgetreu nachgebaut. 5400 Mini-Bäume wurden in die Landschaft gepflanzt, 6500 Mini-Menschen winken den vorbeifahrenden Zügen zu oder gehen ihrer täglichen Beschäftigung nach. Und 1160 Strassenfahrzeuge warten auf Bahnübergängen, bis sie endlich durch können – wohl nie!
Wen der Anblick der Miniaturwelt mit ihren hupenden, dampfenden, knirschenden und elegant vorbeihuschenden Zügen packt, der kann sich in der nebenan ausgestellten Gotthardlokomotive selbst ins Zugcockpit setzen und im Simulator über die Gotthardstrecke brettern.