Aufgrund der coronabedingten Reiseeinschränkungen haben viele Schweizerinnen und Schweizer in den letzten Monaten das eigene Land besser kennengelernt. So auch der leidenschaftliche Reisefotograf Corrado Filipponi (53). Seiner Reportage über Neuseeland wurde nämlich eine Strich durch die Rechnung gemacht: Die Reise musste er wegen der Corona-Pandemie abbrechen. Geplant war, im Anschluss an den Neuseeland-Trip die geknipsten Bilder auf einer Tournee in verschiedenen Schweizer Sälen zu präsentieren. «Da ich die Saalreservationen bereits vorgenommen hatte, musste also ein neues Projekt her», erinnert sich Filipponi im Gespräch mit Blick.
Eigentlich zieht es den gebürtigen Winterthurer ständig in die Ferne. Für die verschiedenste Reportagen reiste er bereits um den ganzen Globus. Doch für einmal nicht: «Ich wollte schon seit langem von meiner Haustür aus zu Fuss die Schweiz durchqueren», sagt Filipponi.
Der perfekte Zeitpunkt war also gekommen und der Fotograf erfüllte sich diesen Traum: Von seinem Ausgangspunkt in Winterthur aus wanderte er bis nach Vaduz (FL) zum offiziellen Start der Via Alpina. Dieser Weg führte Filipponi bis nach Montreux VD, von wo aus es auf dem Jura-Höhenweg dann bis nach Dielsdorf ZH ging. Der Abenteurer legte insgesamt 38'000 Höhenmeter über diverse Pässe zurück.
Nicht nur körperliche Herausforderung
Waren es am Anfang seiner Reise zwölf Stunden, die Filipponi täglich unterwegs war, stand er später in der Regel noch sechs bis acht Stunden auf den Beinen. Zusätzlich verbrachte er jeweils zwei Stunden mit dem Fotografieren und Filmen.
Erstaunlicherweise war es nicht die körperliche Anstrengung, die Filipponi als grösste Herausforderung beschreibt: «Die Schwierigkeit lag in der journalistischen Arbeit. Schliesslich konnte ich nicht einfach draufloslaufen. Ich musste jederzeit überlegen, was ich wo fotografisch in Szene setze und mein Stativ immer wieder erneut platzieren.»
Unvergessliche Eindrücke
Filipponi verbrachte die Nächte jeweils in Pensionen, Hotels oder Hostels. Gebucht hat er die Unterkunft jeweils drei Tage im Voraus via Smartphone. Morgens verliess der Reisefotograf seinen Unterschlupf stets in aller Frühe, um seine lange Reise fortzusetzen.
Vor allem von einer morgendlichen Wanderung schwärmt Filipponi: «Um halb sechs Uhr bin ich auf dem Gratweg, in der Nähe von Melchsee-Frutt OW, vom Erzegg bis zum Planplatten gewandert. Das Bergpanorama und die Wolkenformationen haben mich regelrecht zum Staunen gebracht.»
Doch nicht nur diese Wanderung bleibt Filipponi in besonderer Erinnerung: Auf seiner 42-Tage-Reise konnte der Fotograf noch viele weitere atemberaubende Eindrücke sammeln. «Wirklich jedes Gebiet hat mir gefallen! Ich habe so viele Orte zu sehen bekommen, die ich noch nie zuvor besucht habe. Das hat es so spannend gemacht», erzählt der Abenteurer begeistert.
Auf Tournee, die heute startet, lässt Filipponi seine Zuschauer mit einer Live-Multivision-Fotoreportage an den schönsten Aufnahmen seiner Reise teilhaben. Weitere Informationen und Daten finden Sie hier.