Tarragona (Spanien) an der Costa Brava, Ende Mai, acht Uhr morgens. Das Kreuzfahrtschiff Costa Fortuna mit dem unverkennbaren knallgelb bemalten Kamin und dem riesigen C hat vor kurzem im Hafen der katalanischen Stadt südlich von Barcelona angelegt. Die knapp 3000 Gäste nehmen gut gelaunt – teilweise noch etwas übernächtigt von den zahlreichen Festen an Bord – ihr Frühstück ein.
Das Riesenschiff (272 Meter lang, 36 Meter breit) hatte zwei Tage zuvor in Genua (I) abgelegt und machte sich auf eine achttägige Reise ins westliche Mittelmeer auf. Mit einer Gruppe von Reisejournalisten hat BLICK auf Einladung von Costa Kreuzfahrten die Gelegenheit, für die ersten vier Tage des Trips dabei zu sein.
Eigentlich kein umweltfreundlicher Urlaub
Kreuzfahrten haben trotz des aktuellen Booms – 2018 stieg die Zahl der Kreuzfahrt-Passagiere weltweit um 6,7 Prozent auf 28,52 Millionen – nicht gerade den Ruf, ein besonders umweltfreundlicher Urlaub zu sein. Die Boote fahren mehrheitlich mit Schweröl und verbrauchen davon täglich im Schnitt 150 Tonnen. Schweröl ist bekanntlich stark umwelt- und gesundheitsschädlich und deswegen an Land verboten.
Diese Woche verhinderte die Gruppe «Smashcruiseshit» im Kieler Hafen das Kreuzfahrtschiff Zuiderdam am pünktlichen Auslaufen. Die Aktion richtet sich gegen Umweltverschmutzung und die angebliche Ausbeutung des Personals. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Betreiber dieser schwimmenden Feriendörfer in jüngster Vergangenheit versuchen, ihre Angebote ökologischer zu machen.
Möglichst regionale Lebensmittel
Nicht ohne Stolz wird uns auch aus diesem Grund die riesige Küche an Bord der Costa Fortuna gezeigt. Die italienische Reederei hat sich nämlich das ehrgeizige Ziel gesetzt, das Foodwaste-Problem zu bekämpfen.
Die erste Etappe war die Überprüfung des Food- und Wine-Angebots. Auf den Schiffen der Costa-Flotte wird die «Italianità» der Nahrungsmittel grossgeschrieben. Liebhaber der Küche unseres südlichen Nachbarlandes kommen voll auf ihre Kosten. Bei den Gerichten und Rezepten handelt es sich fast ausschliesslich um italienisches Essen. Sogar eine Pizzeria (Pummi d’Oro) gibt es auf dem Schiff, die eigens an Bord produzierten Mozzarella serviert. Dazu kommt, dass möglichst saisonale Produkte angeboten werden sollen.
Zweitens will das Unternehmen die Abfallmenge reduzieren. Rund 54 Millionen Mahlzeiten pro Jahr werden an Bord der Costa-Flotte zubereitet. In der Küche sehen wir, wie das zurückgenommene Essen in eigens dafür vorgesehenen Behältern sorgfältig ausgewertet wird. Damit möchte Costa Kreuzfahrten künftig wissen, welche Nahrungsmittel in welcher Menge angeboten werden sollen.
Aber auch die Gäste – von denen sich die meisten einfach ein paar Tage entspannen wollen – sollen ihren Beitrag leisten. Unter dem Titel «Taste don’t waste» versucht man die Urlauber darauf zu sensibilisieren, dass sie nur das bestellen, was sie auch wirklich essen wollen.
Und zuletzt möchte das Unternehmen überschüssige Lebensmittel an Menschen abgeben, die darauf angewiesen sind. Seit dem Start des Programms im Juli 2017 wurden bereits 14'000 Portionen an Bedürftige verteilt.
Harter Konkurrenzkampf auf dem Meer
Mit dieser Strategie will Costa Crociere neue, auf Umweltthemen sensibilisierte Kunden finden. Denn der Konkurrenzkampf auf den Meeren ist trotz des Wachstums hart. Die Costa Gruppe betreibt neben der Fortuna 27 weitere Schiffe, die sich das ganze Jahr irgendwo auf See befinden. 85'000 Betten müssen belegt werden. Bis 2023 will die Firma mit fünf weiteren Schiffen in See stechen.
In der Schweiz sehen die Betreiber ein besonderes Potenzial. Obwohl erst 1,5 Prozent der Bevölkerung, die aktiv reisen, eine Kreuzfahrt gemacht haben. Und: Das ist auch bei unserem Abstecher ins Mittelmeer nicht anders. Menschen aus der Schweiz sind klar in der Minderheit, der Hauptharst der Urlauber kommt aus Italien, Frankreich, Deutschland und Russland.
Gern gesehene Schweizer
Dabei sind die Schweizer, wie an Bord von den Schiffsbetreibern betont wird, sehr gern gesehene Gäste. Sie leisten sich oft eine schönere, sprich teurere Kabine, essen in den gehobeneren Restaurants und geben sich auch sonst spendabel. Und wer Geld ausgeben will, der hat an Bord der Costa unbeschränkte Möglichkeiten: vom Casino über diverse Shows bis hin zu Shops.
Doch für uns ist es am vierten Tag in Palma de Mallorca Zeit, das Schiff zu verlassen. Mit der Erkenntnis: Eine Branche, die lange als wenig umweltbewusst galt, versucht auf glaubwürdige und konsequente Weise, nachhaltiger und ökologischer zu werden.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer bezahlten Pressereise.
Vom 5. bis 12. Oktober schippern Beatrice Egli, Maite Kelly, Thomas Anders, Kerstin Ott, Linda Fäh, DJ Ötzi, Francine Jordi, Florian Ast, Vincent Gross und Miss Helvetia und viele mehr durchs östliche Mittelmeer. Mit dabei sind auch Special Rockstar Guest Krokus. 7 Nächte gibts ab 1490 Franken pro Person inkl. Vollpension ab/bis Venedig. Buchung und Infos: starsaufsee.ch
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