Ein Hostel sieht anders aus. Das ist mein erster Gedanke, als ich die Jugendherberge im Schloss Burgdorf in der gleichnamigen Stadt im Kanton Bern betrete. Nicht nur das Schloss, auf einem imposanten Felsen gelegen, lässt einen vergessen, dass man hier in einer Jugi ist. Auch die grosszügige Rezeption mit dem durchgestylten Aufenthaltsraum erinnert eher an die Lobby eines Hotels. Sie sind das Resultat mehrerer Jahre umfassender Umbauarbeit.
Heute beheimaten die alten Gemäuer des Schlosses eine Jugendherberge, ein Museum, ein Restaurant sowie das städtische Trauzimmer. Es ist das erste Mal überhaupt, dass das Schloss komplett für die Bevölkerung geöffnet ist. Im Jahr 1200 von den Zähringern erbaut, wurde es über Jahrhunderte von Herzögen und Schultheissen genutzt. Auch als Gefängnis diente das Schloss eine Zeit lang. Zuletzt nutzte es die kantonale Verwaltung für ihre Büroräumlichkeiten.
Eröffnung musste wegen Corona verschoben werden
Die Jugendherberge wäre eigentlich im April dieses Jahres eröffnet worden. Doch die Corona-Pandemie warf die Planung über den Haufen. Die Eröffnung fand dann etwas später im Mai 2020 statt. Und seither kann sich Heinrich Gabathuler (56), Betriebsleiter der Jugendherberge, vor Anfragen kaum retten.
«Als wir die Tore nach dem Lockdown öffneten, waren wir skeptisch. Schliesslich wussten wir, dass die ausländischen Gäste ausbleiben würden», sagt er. «Doch wir sind seit Tag eins sehr gut gebucht – dank Schweizer Gästen, die im Land herumreisen», so Gabathuler.
Schweizer Jugendherbergen leiden
Selbstverständlich ist das nicht. Zumal die Nachfrage insbesondere für die städtischen Jugendherbergen während, aber auch nach dem Lockdown schwach war. Das gilt vor allem für die Hostels in Städten wie Zürich, Luzern, Bern und Lausanne, die vor Corona viele ausländische Gäste hatten. Hier machten sich auch die fehlenden Gruppen wie Vereine und Schulklassen bemerkbar. Aufs ganze Jahr gesehen rechnen die Schweizer Jugendherbergen bei ihren insgesamt 52 Betrieben mit einer Abnahme bei den Logiernächten von rund 30 Prozent.
Das Schloss Burgdorf ist bis Anfang Dezember derweil bereits an den meisten Wochenenden ausgebucht. Spontane Gäste könnten sie laut Gabathuler deshalb kaum mehr einquartieren. Das liegt aber auch daran, dass Corona das Betreiben der Jugendherbergen komplexer gemacht hat. Die Mehrbettzimmer werden meist nicht mehr voll gebucht. Gäste verschiedener Reisegruppen werden nicht mehr im gleichen Zimmer untergebracht. «Auch der Event-Bereich stockt noch», sagt Gabathuler. Viele Feste werden sehr kurzfristig gebucht – und kurzfristig wieder abgesagt. «Das macht die Planung schwierig», so der Betriebsleiter.
Wie im Film «Nachts im Museum»
Für Kinder bietet die Jugendherberge im Schloss Burgdorf sehr viel mehr als ein Bett zum Schlafen. Das Schloss gleicht einer Erlebniswelt, fast wie in den Filmen «Nachts im Museum» oder «Plötzlich Prinzessin». Das hauseigene Museum hat für die Kleinsten viel zu bieten: So können sie ihre eigenen Schattenfiguren für das Schattentheater basteln, den Schlossgeist durchs Schlüsselloch beobachten oder einen originalen Torbogen des Schlosses mit Holzklötzen nachbauen.
Das Museum beschränkt sich nicht auf einzelne Räume, sondern zieht sich durch das gesamte Schloss, bis hinein in die Zimmer der Jugendherberge. Jedes der Familienzimmer ist mit einem antiken Möbel oder einem Ausstellungsobjekt ausgestattet. Ansonsten sind die Zimmer einfach, aber modern eingerichtet. Auch hier vergisst man leicht, dass es keine Hotelzimmer, sondern Räume einer Jugendherberge sind. Daran erinnert werde ich erst wieder, als wir beim Auschecken die Bettwäsche selbst abziehen und in die Wäschekörbe werfen müssen.
Das Schloss Burgdorf ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Velo-Touren mit der ganzen Familie. Es ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Gäste können auch mit dem Auto anreisen, jedoch nicht beim Schloss parkieren. Das öffentliche Parkhaus ist etwa zehn Gehminuten entfernt.
Die Zimmerpreise der Jugendherberge variieren je nach Zimmergrösse und Zeitpunkt des Aufenthalts. In den Mehrbettzimmern bezahlen Gäste pro Bett rund 50 Franken. In den Familien- und Einzelzimmern kostet ein Bett zwischen 60 und 100 Franken pro Nacht. Gäste der Jugendherberge dürfen das Schlossmuseum gratis besuchen.
Das Schloss Burgdorf ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Velo-Touren mit der ganzen Familie. Es ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Gäste können auch mit dem Auto anreisen, jedoch nicht beim Schloss parkieren. Das öffentliche Parkhaus ist etwa zehn Gehminuten entfernt.
Die Zimmerpreise der Jugendherberge variieren je nach Zimmergrösse und Zeitpunkt des Aufenthalts. In den Mehrbettzimmern bezahlen Gäste pro Bett rund 50 Franken. In den Familien- und Einzelzimmern kostet ein Bett zwischen 60 und 100 Franken pro Nacht. Gäste der Jugendherberge dürfen das Schlossmuseum gratis besuchen.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.