Winterferien in Tirol
Hier wird jeder Skifahrer zu James Bond

Wer bei wenig Schnee Skifahren will, hat wenig Auswahl. Wir sind deshalb zu den Söldner Gletschern im Tirol aufgebrochen - und haben Schneespass erlebt und Weltstars getroffen.
Publiziert: 12.01.2020 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2020 um 10:39 Uhr
  • Die Gletscher in Sölden öffnen schon im Oktober den Skibetrieb.
  • Hier wurde der James-Bond-Streifen «Spectre» gedreht.
  • Nachts geht die Post ab: Sölden ist für sein Nightlife bekannt.
Wirkt friedlich, ist aber auch eine Party-Metropole: Sölden by night.
Foto: SöldenTourismus
Christian Bauer
Christian BauerReise-Journalist

Es ist Winter und uns juckts in den Füssen. Es wird endlich Zeit für etwas Spass im Schnee.

Keine leichte Aufgabe im Herbst: die meisten Skilifte stehen still. Nicht so im österreichische Sölden, das mit Schneegarantie schon ab Herbst wirbt. Hier im Ötztal hat man aber auch leicht reden: Zwischen 2600 und 3300 Metern befinden sich nämlich oberhalb des Ortes zwei Gletscher (Rettenbach- und Tiefenbachferner, beide mit einem Skitunnel verbunden), auf denen man sich schon ab Anfang Oktober auf die Bretter schwingen kann.

Mit dem Ski World Cup in Sölden beginnt die Wettkampfsaison.
Foto: SöldenTourismus

Obwohl bei unserer Ankunft der lästige Föhn den Schnee im Tal längst wieder aufgefressen hat, präsentiert sich in der Höhe ein Winterwunderland für Skifahrer und Snowboarder. Und das hat es in sich: Mit uns auf der Piste sind die österreichischen und chinesischen Nationalteams, die hier an ihrer Technik feilen.

Söldens Gletscher öffnen schon im Oktober

Sölden im Tiroler Ötztal (nicht weit von Innsbruck entfernt) ist neben Kitzbühel und Ischgl das wohl bekannteste Skigebiet Österreichs und auch bei Schweizern sehr beliebt. Die Eidgenossen sorgen im Tal für etwa 100 000 Übernachtungen in der Wintersaison, insgesamt sind es 2,8 Millionen. Klar, dass Pisten und Skianlagen top sind. In einer Stunde können tausende auf die Piste gebracht werden. Bei genügend Schnee verteilen sich die Massen allerdings gut, denn dann sind in Sölden 145 Kilometer Pisten präpariert. Und wer will, kann dann von 3300 Metern bis ins Dorf auf 1400 Metern rauschen. 15 Kilometer lang ist die Abfahrt und laut der Aussage von Bergführer Roland Marschnig, der mittlerweile schon die 47 erreicht hat, «kann man da den Jungen noch zeigen, wers drauf hat».

Bergführer Roland Marschnig kennt um Sölden (fast) jeden Gipfel.
Foto: Christian Bauer

Die mittelschwere Abfahrt ist Höchstleistung für die Oberschenkel. «Da musst du schon gut trainiert sein.» Ebenso wie für den Ski-Weltcup-Hang auf dem Rettenbachferner, an dem traditionellerweise Ende Oktober die Rennsaison beginnt. Der letzte Abschnitt der Riesenslalom-Strecke ist gefühlt so steil wie die Eiger Nordwand - und nur mit viel Herzklopfen zu meistern. «Beim Weltcup ist das reines Eis. Jetzt hat man wieder Schnee zum Abbremsen darauf geschaufelt», so Marschnig. Uns beruhigt das kaum. Wer die schwarze Piste gemeistert hat, darf sich zu Recht als Held fühlen. Oder so cool wie James Bond.

In Sölden wurde der Film Spectre gedreht

Die berühmte Verfolgungsszene aus dem Film «Sepctre».
Foto: SöldenTourismus

Denn der Geheimagent seiner Majestät ging hier schon auf Gängsterjagd. Einige Action-Szenen des letzten Agentenstreifens «Spectre» wurden in und um Sölden gedreht. Wer den Film kennt, entdeckt die Drehorte auf dem Gipfel des Gaislachkogls und entlang der Gletscherstrasse. Und weil man auch in Sölden weiss, wie man Besucher anlockt, hat man die spektakulären Szenen in eine neue Attraktion umgemünzt. Seit diesem Sommer ist auf dem 3000 Meter hohen Gaislachkogl das «007 Elements» eröffnet worden - ein Mix aus James Bond Erlebnis und Film Museum. Interessant sind nebst der Architektur (die Anlage ist komplett unterirdisch gebaut), die Original-Requisiten und die Erklärungen zum Dreh der Stunt-Szenen.

Die Tiroler Gletscherwelt

Das österreichische Bundesland Tirol ist stolzer «Besitzer» von fünf Gletscherskigebieten (inklusive Sölden), auf denen die Saison von Oktober bis Mai dauert. Wer alle Gebiete testen will, kann den Skipass «White 5» für 410 Euro erwerben. Er ist für insgesamt zehn Tage auf allen fünf Gletschergebieten gültig. Noch als Geheimtipp gilt das kleine Skigebiet im Kaunertal, das von 1200 bis auf 3100 Meter über Meer reicht. Traditionellerweise pilgern hier schon Anfang Oktober die Snowboarder zum Kaunertal Opening. Neu in diesem Jahr ist ein Skitunnel, der zwei schwarze Pisten miteinander verbindet. Mit Superlativen schmückt sich dagegen das Skigebiet auf dem Pitztaler Gletscher (39 Pistenkilometer) – mit 3440 Metern das höchste Österreichs. Nicht verpassen sollte man einen Strudel im «Café 3440» mit toller Aussicht. Zudem wird in der Wintersaison ein Igludorf aufgebaut, in dem 50 Gäste übernachten können. Das grösste Gletscherskigebiet Österreichs liegt mit 64 Pistenkilometern auf dem Stubaier Gletscher, direkt im Nachbartal von Sölden. Ein Highlight hier ist das Big Family Ski Camp mit Kinderrestaurant, Kindergarten und vielen Slopes für den Nachwuchs. Das ganze Jahr Ski fahren kann man schliesslich auf dem Hintertuxer Gletscher, der im Winter das Pistenangebot auf 60 Kilometer erweitert. Einmalig ist der «Natur Eis Palast» – eine Gletscherspalte mit See, auf dem man sogar Stand-up-Paddeln kann. Mehr Infos online auf www.tirolergletscher.com

Das österreichische Bundesland Tirol ist stolzer «Besitzer» von fünf Gletscherskigebieten (inklusive Sölden), auf denen die Saison von Oktober bis Mai dauert. Wer alle Gebiete testen will, kann den Skipass «White 5» für 410 Euro erwerben. Er ist für insgesamt zehn Tage auf allen fünf Gletschergebieten gültig. Noch als Geheimtipp gilt das kleine Skigebiet im Kaunertal, das von 1200 bis auf 3100 Meter über Meer reicht. Traditionellerweise pilgern hier schon Anfang Oktober die Snowboarder zum Kaunertal Opening. Neu in diesem Jahr ist ein Skitunnel, der zwei schwarze Pisten miteinander verbindet. Mit Superlativen schmückt sich dagegen das Skigebiet auf dem Pitztaler Gletscher (39 Pistenkilometer) – mit 3440 Metern das höchste Österreichs. Nicht verpassen sollte man einen Strudel im «Café 3440» mit toller Aussicht. Zudem wird in der Wintersaison ein Igludorf aufgebaut, in dem 50 Gäste übernachten können. Das grösste Gletscherskigebiet Österreichs liegt mit 64 Pistenkilometern auf dem Stubaier Gletscher, direkt im Nachbartal von Sölden. Ein Highlight hier ist das Big Family Ski Camp mit Kinderrestaurant, Kindergarten und vielen Slopes für den Nachwuchs. Das ganze Jahr Ski fahren kann man schliesslich auf dem Hintertuxer Gletscher, der im Winter das Pistenangebot auf 60 Kilometer erweitert. Einmalig ist der «Natur Eis Palast» – eine Gletscherspalte mit See, auf dem man sogar Stand-up-Paddeln kann. Mehr Infos online auf www.tirolergletscher.com

Die Erlebniswelt, für die man etwa eine Stunde einplanen muss, eignet sich für eine spassige Auszeit vom Schnee. Gleich daneben befindet sich das Restaurant Ice Q, dessen markanter Glas-Kubus ebenfalls prominent im Agentenstreifen auftaucht. Bei unserem Besuch stehen viele Kameras herum und sprechen Menschen aufgeregt in Mikrofone. Ein neuer Actionfilm?

Die Vertreter von Sölden Tourismus hüllen sich in Schweigen. «Wir dürfen nichts sagen!» Als dann ein berühmtes deutsches Model in Begleitung eines ebenso berühmten Modedesigners neben uns zum Zmittag Platz nehmen, ist klar, dass auf dem Dach gerade ein neues Topmodel gesucht wird.

Eine Gruppe junger Männer zücken ihre Handys und posieren für ein Selfie mit Heidi Klum vor dem Alpenpanorama - und die Schweissperlen auf deren Stirn kommen für dieses Mal nicht vom Föhn.

Party-Guide Sölden: Hier geht die Post ab

Obwohl Sölden kaum grösser ist als ein respektables Dorf, rockt hier eine der heissesten Partys Österreichs. Mancher geht gar soweit, Sölden das «Ibiza Tirols» zu nennen. An der Hauptstrasse reihen sich daher Apres-Ski-Bars und Clubs aneinander. Unsere Tipps:

Katapult

Das Katapult gleich am Anfang der Partymeile ist der grösste Club im Ort. Gespielt wird alles, was das junge Publikum einheizt, unterstützt durch eine Lasershow und Showtänzerinnen mit wenig Stoff und geformten Bodys. www.katapult-soelden.com

Bierhimmel

Im Bierhimmel ist der Name Programm: Hier gibt es Bier in allen möglichen Variationen. Die Musik ist tanzbar, aber leise genug für ein Schwätzchen mit den Skikollegen. www.bierhimmel-soelden.com

Fire & Ice

Die Partys im komplett gläsernen Fire & Ice sind legendär. Der Platz um die kreisrunde Bar ist nicht sehr gross - aber es gibt ja auch noch die Tische, um darauf zu tanzen ... Von denselben Machern ist auch die Schirmbar, in der es nicht weniger ausgelassen zugeht. www.apresskisoelden.at

Black & Orange Rockbar

Im Black & Orange kann man mit guten Burgern die Grundlage für eine Partynacht legen. Zudem ist die Bar ein Traum für alle Biker- und Route 66-Fans: Einige Harley Davidson Bikes schmücken das Lokal. Passend dazu wird Rock gespielt. www.blackandorange.at

Ötzis Tanzstadl

Wenn man im Tirol zum Skifahren ist, darfs auch mal urchig hergehen. Wie eine Alphütte kommt Ötzis Tanzstadl daher. Die Musik ist dementsprechend Tiroler Schlager. Ein Mal in der Woche spielt ein Liveband, ansonsten legen DJs auf. www.tanzstadl-soelden.at

Obwohl Sölden kaum grösser ist als ein respektables Dorf, rockt hier eine der heissesten Partys Österreichs. Mancher geht gar soweit, Sölden das «Ibiza Tirols» zu nennen. An der Hauptstrasse reihen sich daher Apres-Ski-Bars und Clubs aneinander. Unsere Tipps:

Katapult

Das Katapult gleich am Anfang der Partymeile ist der grösste Club im Ort. Gespielt wird alles, was das junge Publikum einheizt, unterstützt durch eine Lasershow und Showtänzerinnen mit wenig Stoff und geformten Bodys. www.katapult-soelden.com

Bierhimmel

Im Bierhimmel ist der Name Programm: Hier gibt es Bier in allen möglichen Variationen. Die Musik ist tanzbar, aber leise genug für ein Schwätzchen mit den Skikollegen. www.bierhimmel-soelden.com

Fire & Ice

Die Partys im komplett gläsernen Fire & Ice sind legendär. Der Platz um die kreisrunde Bar ist nicht sehr gross - aber es gibt ja auch noch die Tische, um darauf zu tanzen ... Von denselben Machern ist auch die Schirmbar, in der es nicht weniger ausgelassen zugeht. www.apresskisoelden.at

Black & Orange Rockbar

Im Black & Orange kann man mit guten Burgern die Grundlage für eine Partynacht legen. Zudem ist die Bar ein Traum für alle Biker- und Route 66-Fans: Einige Harley Davidson Bikes schmücken das Lokal. Passend dazu wird Rock gespielt. www.blackandorange.at

Ötzis Tanzstadl

Wenn man im Tirol zum Skifahren ist, darfs auch mal urchig hergehen. Wie eine Alphütte kommt Ötzis Tanzstadl daher. Die Musik ist dementsprechend Tiroler Schlager. Ein Mal in der Woche spielt ein Liveband, ansonsten legen DJs auf. www.tanzstadl-soelden.at

Informationen

Hinkommen: Sölden ist etwa 3,5 Autostunden von Zürich entfernt. Die Anreise mit dem Zug gestaltet sich langwierig.

Preise: Ein Tagesticket für Erwachsene in der Hauptsaison schlägt mit 54.50 Euro zu Buche. Für sechs Tage sind es 293.50 Euro. Alle Skipassinhaber ab 3-Tagen können übrigens alle Skigebiete im Öztal benutzen; insgesamt 300 Kilometer Piste.

Bergführer und Skilehrer: Wer eine Auffrischung fürs Skifahren benötigt oder sich auf abenteuerliche Touren begeben will, kann sich an Roland Marschnig wenden. Der Bergführer bietet sowohl Skiunterricht, als auch Schneeschuhtouren, Freeriden oder Skitouren zu den umliegenden Dreitaussendern an. www.alpinschule-oetztal.tirol

Informationen: www.soelden.com; www.oetztal.at

Hinkommen: Sölden ist etwa 3,5 Autostunden von Zürich entfernt. Die Anreise mit dem Zug gestaltet sich langwierig.

Preise: Ein Tagesticket für Erwachsene in der Hauptsaison schlägt mit 54.50 Euro zu Buche. Für sechs Tage sind es 293.50 Euro. Alle Skipassinhaber ab 3-Tagen können übrigens alle Skigebiete im Öztal benutzen; insgesamt 300 Kilometer Piste.

Bergführer und Skilehrer: Wer eine Auffrischung fürs Skifahren benötigt oder sich auf abenteuerliche Touren begeben will, kann sich an Roland Marschnig wenden. Der Bergführer bietet sowohl Skiunterricht, als auch Schneeschuhtouren, Freeriden oder Skitouren zu den umliegenden Dreitaussendern an. www.alpinschule-oetztal.tirol

Informationen: www.soelden.com; www.oetztal.at

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