Herr Roschi, wandern ist Volkssport Nummer 1. Woran liegts?
Wandern hat vielseitige Facetten: Ich kann mich bewegen, die Natur geniessen oder mit Familie und Freunden gemeinsam draussen Zeit verbringen. Und was immer wichtiger wird: Wandern gibt mir die Möglichkeit, auf einfache und doch sehr schöne Art und Weise meine Heimat zu entdecken.
Sie sind oft in der Schweiz unterwegs. Welches ist Ihre Lieblingsregion?
Die Frage ist ein bisschen gemein, denn die Schweiz ist überall schön. Ich wähle meine Wanderregionen eher nach den Jahreszeiten. Im Frühjahr bin ich sehr gerne im Jura und dem Schweizer Mittelland unterwegs. In den Sommermonaten zieht es mich oft in die Berge. Im Herbst sind für mich persönlich das Engadin und eine Wanderung im Schweizer Nationalpark an Schönheit kaum zu überbieten.
Und wo kann man die frühlingshafte Blütenpracht am besten erleben?
Beispielsweise lohnt sich ein Abstecher auf den Fricktaler Chriesiwäg im Aargau, für den man gut zwei Stunden benötigt. Was viele nicht wissen: Auch am Zugersee gibt es die Möglichkeit, durch ein Kirschblütenmeer zu wandern. Eine pfiffige Idee ist das «Bluescht-Telefon» von Thurgau Tourismus. Dort informiert «Madame Bluescht» über den aktuellen Stand der Obstbaumblüte. Daraufhin kann man seine Wanderung wählen.
Welche Aussicht sollte man sich unbedingt mal erwandert haben?
Ein toller und relativ unbekannter Aussichtsberg ist das Morgenberghorn am südlichen Thunersee. Allerdings ist der Aufstieg schweisstreibend und anspruchsvoll. Man muss unbedingt trittsicher sein und sollte nicht das erste Mal wandern. Aber die Aussicht auf den Thuner-und Brienzersee und das Bergpanorama ist wahrhaft überwältigend.
Es ist wieder Wanderzeit. Wenn die Sonne lacht, ist es Zeit, die Wanderstiefel zu schnüren. BLICK zeigt, wohin Ihre Füsse Sie dieses Jahr tragen könnten. Das sind die schönsten Wanderwege der Schweiz!
Es ist wieder Wanderzeit. Wenn die Sonne lacht, ist es Zeit, die Wanderstiefel zu schnüren. BLICK zeigt, wohin Ihre Füsse Sie dieses Jahr tragen könnten. Das sind die schönsten Wanderwege der Schweiz!
Und wenn man nicht so ein versierter Wanderer ist wie Sie?
Dann empfehle ich das Jura. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf die Alpenkette. Ein leichter Aussichtsberg ist der Chasseron, den man schnell vom Städtchen Sainte-Croix erreicht.
Was empfehlen Sie Familien mit jüngeren Kindern, die auch einen Gipfel «bezwingen» wollen?
Ideal sind Berge, bei denen man einen Teil der Höhendifferenz mit einem Bähnli machen kann. Zum Beispiel die Älplibahn Malans in der Bündner Herrschaft. Diese überwindet 1200 Höhenmeter, dann verbleiben noch 600 bis auf den Gipfel des Vilan. Dabei gibt es keine technischen Schwierigkeiten, und es sind Gämsen-und Murmeltierbeobachtungen möglich. Aber bedenken Sie: Es hat hier nur an der Bergstation eine Einkehrmöglichkeit. Daher sollte grosszügig Verpflegung eingepackt werden!
Einkehren gehört zum Wandern dazu. Wo ruhen Sie sich gerne aus?
Da ist zunächst die Lobhornhütte im Berner Oberland mit ihrer grandiosen Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Oberhalb von Elm GL liegt die kleine Tschinglen-Wirtschaft mit Blick aufs Martinsloch. Sehr bequem zu erreichen ist das Berggasthaus Seealpsee AI an den Ufern des wohl schönsten Sees des Alpsteins. Ein Tipp: Unsere Mitarbeiterin Evelyne Zaugg hat sich in unserem Wanderblog dem Hüttenwandern verschrieben. Sie gibt Tipps aus erster Hand.
www.wandern.ch