In 36 Tagen 1721 Kilometer von Wien nach Nizza per Ski: Das haben im vergangenen Jahr von Red Bull gesponserte Athleten geschafft. In vermutlich 18 Tourenwochen wird Maria Brassel (60) aus Winterthur dieselbe Strecke schaffen, jedoch umgekehrt von Nizza nach Wien.
Im März 2015 startete Brassel zusammen mit den anderen Teilnehmenden mit der ersten Etappe der längsten Skitour der Alpen, die von Nizza (FR) bis nach Vinadio im Val Stura (I) führte. «Der Start am Meer war schon sehr speziell, eindrücklich und auch etwas komisch», erzählt Brassel, die als Registrarin in einer grossen Galerie arbeitet, gegenüber BLICK. «Wir standen da mit den Skis am Meer und wurden belustigt angeschaut».
Faszinierende Orte, die man sonst nie besuchen würde
Vor 32 Jahren begann Brassel mit Skitouren, denn Skifahren «hat mir gestunken – zu viele Leute», aber wandern machte ihr viel Freude. So begann sie mit den Fellen unter den Skis Gipfel zu erklimmen. Die Idee quer durch die Alpen mit den Skis zu laufen hat sie schon länger fasziniert, aber erst als das Angebot bei Bergpunkt stand, wagt sie sich daran.
«Das Schöne an der Transalp ist, dass man in einsame Täler kommt, unbekannte Gipfel besteigt und an speziellen Orten übernachtet, wie beispielsweise in einem ehemaligen königlichen Jagdschloss, wo uns zwei junge Italiener das «beste Plättli und den feinsten Cappucino» servierten. Unvergesslich auch die Perspektive, die sich am Anfang der Transalp bot: «Wir standen auf einem Gipfel der Seealpen und haben den ganzen Alpenbogen gesehen. Und zwar live – und nicht nur auf der Landkarte», erzählt sie begeistert.
Rund 7000 Höhenmeter und 70 Kilometer bewältigt die Gruppe in einer Tourenwoche. «Meistens sind wir in gemütlichem Tempo etwa sechs Stunden unterwegs, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Zehnstunden-Tour von Bonne nach La Thuile über die Testa del Rutor war auch ein besonderes Erlebnis», so Brassel. Jeder, der Schnee und Touren mag, kann sich auf den Weg von Nizza nach Wien wagen. «Ein bisschen Kondition braucht es aber schon», ergänzt sie.
Den Wert der Natur schätzen
Zu den Ausgangspunkten gelangen die Teilnehmenden meist per Zug und Bus. «Wenn es sein muss, wird ein Sammeltaxi organisiert», sagt Brassel. Die Natur liege allen, den Bergführern und den Teilnehmenden am Herzen. «Wer in den Bergen unterwegs ist, weiss um den Wert der Natur.»
In den letzten fünf Jahren, unterwegs von Nizza nach Chamonix, hat Brassel strahlende Sonne und Pulverschneeabfahrten in unberührter Berglandschaft genossen, aber auch einmal Wind und Regen erlebt und Investitionsruinen der Tourismusindustrie angetroffen. «Hunderttausend schöne Erinnerungen» fallen ihr ein. Wie diesen Frühling, als sie auf dem Mont Fortin dem Mont Blanc, mit 4810 m Höhe der höchste Berg der Alpen, direkt gegenüber standen.
Ideal für Brassel ist, dass die einzelnen Tourenwochen von Bergpunkt organisiert werden. Neben ihrem Vollzeitjob komme sie nicht dazu, diese nachhaltig zu organisieren. Mittlerweile hat Brassel fünf der 18 Etappen gemacht. Dass sie die ganze Transalp laufen wird, davon ist sie überzeugt. «Irgendwann – die Gesundheit und das Wetter müssen es auch zulassen – komme ich in Wien an.»
Transalp bedeutet nicht anders als Alpenüberquerung, Alpenüberschreitung oder Alpenübergang.
Die meisten durchqueren die Alpen quasi in Nord-Süd, also beispielsweise von Basel nach Mailand oder von Venedig nach München. Die Längsquerung ist deutlich länger und anspruchsvoller. Ob man zu Fuss, mit Fahrzeugen, mit Tieren, durch Tunnel oder in der Luft die Alpen überquert spielt dabei keine Rolle.
Wird der Alpenhauptkamm nur kleinräumig überquert, spricht man von einer Überschreitung des Alpenhauptkamm.
Transalp bedeutet nicht anders als Alpenüberquerung, Alpenüberschreitung oder Alpenübergang.
Die meisten durchqueren die Alpen quasi in Nord-Süd, also beispielsweise von Basel nach Mailand oder von Venedig nach München. Die Längsquerung ist deutlich länger und anspruchsvoller. Ob man zu Fuss, mit Fahrzeugen, mit Tieren, durch Tunnel oder in der Luft die Alpen überquert spielt dabei keine Rolle.
Wird der Alpenhauptkamm nur kleinräumig überquert, spricht man von einer Überschreitung des Alpenhauptkamm.