1. Après-Ski in Japan
Japan ist sicherlich nicht die erste Destination, an die man bei der Planung der nächsten Skiferien denkt. Klar: 10 Stunden Flug erscheinen etwas weit für ein paar Schwünge im Schnee. Doch mit rund 500 Skigebieten ist das asiatische Land eine Top-Winterdestination – allen voran die Insel Hokkaidõ. Als bester Skispot gilt Niseko, ein Zusammenschluss aus vier grossen Skigebieten. Ein weiteres Argument, das für Japan spricht: Hier ist nicht nur das Essen genial, sondern auch das Après-Ski-Wellnessprogramm. Nach einem Tag im Schnee gehts in ein Onsen, die traditionellen heissen Bäder.
2. Zweiter Schädel
First things first: Ohne Helm geht heute im Wintersport gar nichts mehr. Egal ob auf dem Board, den Ski oder gar dem Schlitten: Der «zweite Schädel» ist in den vergangenen Jahren zum stylischen Sicherheitsgadget #1 auf den Pisten der Welt lanciert. Das zeigt sich in den Unfallstatistiken: Schwere Kopfverletzungen und gar Todesfälle auf den Pisten sind – nicht zuletzt dank dem Helm-Hype – rückläufig. Wer sich einen besonders schicken Helm gönnen will: Der Helmladen in Zürich ist das Mekka der Hipster-Helme.
3. Schneespass per App
Die kostenlose SchweizMobil-App für iPhones, iPads und Android-Systeme ist fabelhaft für alle, die es nach draussen zieht. Nebst den tollen Landeskarten von swisstopo beinhaltet sie das gesamte signalisierte Wanderwegnetz der Schweiz, 500 spezielle Winter-Routen, 25 000 ÖV-Haltestellen (verlinkt mit dem Fahrplan), Tausende Übernachtungsmöglichkeiten und das Beste: ein GPS-basiertes Standortbestimmungstool. Mit der kostenpflichtigen SchweizMobil Plus App kann man zusätzlich die gemachten Touren aufzeichnen lassen und eigene Touren laden.
4. Expedition Antarktis
Die Antarktis ist eine «Once in a Lifetime»-Erfahrung. Reisezeit ist der Nordwinter, wenns auf dem Südkontinent Sommer ist – dann ist es im ewigen Eis angenehme 0 Grad warm. Touren starten in Südamerika, entweder im chilenischen Punta Arenas oder im argentinischen Ushuaia. Auf einem Expeditionsschiff geht es vorbei an Kap Hoorn über die Drake Passage zur antarktischen Halbinsel. Dort warten Eisberge, Pinguine, Wale – und eine Landschaft, die vom Menschen kaum berührt wurde. Auf den Expeditionen gibt es regelmässig Vorträge, welche die Flora und Fauna des verletzlichen Ökosystems vorstellen.
5. Die steilsten Abfahrten der Welt
Steil ist geil: Wer nach diesem Motto lebt, dem sei die Manni-Pranger-Piste im österreichischen Skigebiet Bergeralm im Wipptal empfohlen. Die Piste (benannt nach einem österreichischen Skirennfahrer) ist mit stellenweise 102 Prozent Gefälle die inoffiziell steilste Piste der Welt. Dicht gefolgt ist sie von der «Kandahar»-Abfahrt in Garmisch (92 Prozent Gefälle), der «Streif»-Abfahrt in Kitzbühel und der «Grand Couloir» im französischen Les Trois Vallées (beide bis zu 85 Prozent Gefälle) sowie der «Black Scorpions»-Piste im Vorarlberger Gebiet Silvretta Montafon (81 Prozent Gefälle). Wer es wagt, sollte sich gut ausrüsten und informieren.
6. Winterwandern in Crans-Montana
Schöne Winterwanderwege gibts an jeder zweiten Ecke in der Schweiz. Ein besonders lohnenswerter Ausflug ins Weisse bietet sich einem, wenn man von der Bergstation der Gondelbahn Crans–Cry d’Er auf 2267 Metern über Meer hinunter Richtung Chetzeron über Merbé, Arnouva, dem Lac de Chermignon und dann Crans wandert. Für die 7 Kilometer braucht man rund 2 Stunden. Die Ausblicke auf die Walliser Alpen sind fantastisch.
7. Der grösste Skistar aller Zeiten
Gehts nach der Anzahl Weltcupsiege, steht einer ganz oben auf dem Podest der ewigen Besten: der Schwede Ingemar Stenmark, der in den 70ern und 80ern insgesamt 86 Weltcupsiege, 5 Weltmeistertitel und 2 olympische Goldmedaillen eingefahren hat. Chapeau! Auf Rang zwei der Ewigen-Besten-Liste landet der Österreicher Hermann Maier mit insgesamt 54 Weltcupsiegen, 3 Weltmeistertiteln und ebenfalls 2 olympischen Goldmedaillen. Der beste Schweizer aller Zeiten ist Pirmin Zurbriggen mit 40 Weltcupsiegen, 4 Weltmeistertiteln und einmal Olympiagold.
8. Luftiger Trend – Airboarden
Kopfvoran stürzt man sich auf den aufblasbaren Super-Luftkissen (oder eben Airboards) die steilen Pisten herunter. Die Deltasegler des Wintersports sind nichts für empfindliche Nerven. Geübte Airboarder durchbrechen locker die 100-km/h-Grenze. Den aktuellen Rekord hält der Genfer Laurent Matthey, der in Les Arcs 2005 mit 141,8 km/h den Berg hinunterdonnerte. Vermietet werden Airboards u. a. in Engelberg, Einsiedeln, an der Lenk oder auf dem Stoos.
9. Iran im Schnee
Wintersport im Iran? Genau! Das islamische Land gerät in unseren Breitengraden zwar primär wegen neuen Sanktionen oder politischen Spannungen in die Schlagzeilen. Fast unbemerkt von der westlichen Welt hat sich in dem riesigen Land aber eine tolle Schneesport-Szene etablieren können. Nur etwa 2 Stunden nördlich der Hauptstadt Teheran liegt beispielsweise das bekannteste Skigebiet des Landes: Dizin. Zwar gibt es hier nur etwa 18 Kilometer Piste – dafür kostet die Tageskarte gerade mal 20 Franken. Das absolute Highlight im Iran ist aber nicht das Carven auf einer präparierten Piste, sondern das Tiefschnee-Skiing fernab der Zivilisation mit einem erfahrenen Guide. Gut informieren im Vorfeld!
10. Alpine Geschichte
Der «Krainer Bauernskilauf», bei dem sich die Landwirte im heutigen Slowenien im 17. Jahrhundert auf Holzkufen waghalsig den Berg hinunterstürzten, gilt als inoffiziell erstes Skirennen der Welt. Die erste Weltmeisterschaft in der alpinen Disziplin wurde 1931 in München durchgeführt. Das erste offizielle Weltcuprennen fand am 5. Januar 1967 im südbayrischen Berchtesgaden statt.
11. Lappland steht hoch im Kurs
Lappland, das sich über Norwegen, Schweden und Finnland erstreckt, wird auch bei Schweizern immer beliebter. Reiseveranstalter haben deshalb Flüge ins norwegische Tromsø und in die beiden finnischen Städte Rovaniemi und Kittilä aufgelegt. Hier kann man jeweils Ski fahren, in Iglus schlafen oder mit Rentieren und Schlittenhunden auf Tour gehen.
12. Gut und günstig
Skifahren geht ins Geld. Und wenn gleich die ganze Familie mitkommt, wirds so richtig teuer. Doch es gibt sie noch, die zahlbaren Winterorte in der Schweiz. Hier eine (natürlich unvollständige Auswahl): Auf der Marbachegg in der Innerschweiz (immerhin 10 Kilometer Pisten) gibts die Familientageskarte bereits ab 76 Franken. Auf dem Atzmännig hinter Rapperswil kostet die Familienkarte 97 Franken, mit Mittagessen für alle im Restaurant Atzmännig Lodge 125 Franken. Im bündnerischen Bivio kann man mit der Familie für 120 Franken auf die Bretter. In Sarn-Heinzenberg gibts Familienangebote ab 65 Franken.
13. Sicherheitstipps für die Piste
- Aufwärmen: Ein paar Hampelmänner und ein paar kräftige Hüftdrehungen sind der ideale Auftakt in den Wintertag. Sie fördern die Durchblutung und reduzieren das Verletzungsrisiko.
- Richtige Ausrüstung: Checkt eure Ski, Schlitten, Helme und Schuhe, bevor ihr euch die Hänge runterstürzt. Halten die Schnallen? Gibts irgendwo Risse? Ist etwas beschädigt? Losfahren nur, wenn alles in bester Ordnung ist.
- Sicher fahren: Nur so schnell, dass man jederzeit bremsen kann. Nur so lang, wie man sich ohne Erschöpfung auf den Beinen halten kann. Und: Nie mitten auf der Piste oder hinter einer Krete anhalten! Snowboarder: Setzt euch nur am Pistenrand und an gut von oben sichtbaren Stellen hin.
14. Snowkiten statt Wellenreiten
Anschnallen, Schirm hochsteigen lassen, abheben: an den Füssen statt ein Surfboard ein Snowboard. So geht Snowkiten. Der Berninapass im Engadin gilt in der Szene noch als Geheimtipp. Die flachen Schneefelder beim Lago Bianco und dem Lago Nero sind aber so windreich, dass die Bedingungen kaum besser sein könnten. Wieso also nicht mal was Neues versuchen und diesen Winter sprichwörtlich abheben?
15. Carving für alle
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen die Skifahrer auf geraden Holzkufen die Pisten runterrutschten. Heute sieht man im Schweizer Schnee praktisch nur noch sogenannte Carving-Ski. Sie sind wesentlich flexibler als die Vorläufermodelle und haben – anders als die schnurgeraden Brettchen von anno dazumal – eine geschwungene Form. Der Siegeszug der modernen Carving-Ski begann in den 1990er-Jahren. Die Idee für die an sich unkonventionelle Form der Ski ist aber viel älter. Schon der österreichische Oberleutnant Georg Bilgeri entwickelte um die Jahrhundertwende einen Carving-Ski – für militärische Zwecke, weil es sich mit ihnen wendiger und schneller die verschneiten Berge runtersausen liess.
16. Den Grand Canyon im Blick
Snowboarden (oder Skifahren) mit Blick auf den Grand Canyon? Ja, das geht! Auf dem 3851 Meter hohen Vulkan Humphreys Peak neben der Kleinstadt Flagstaff im amerikanischen Bundesstaat Arizona kann man im «Arizona Snowbowl» die Pisten runtersausen. 55 Abfahrten mit bis zu 4 Kilometern Länge warten auf dem verschneiten Vulkan.
17. Heliskiing in Kamtschatka
Die mit Vulkanen übersäte Halbinsel Kamtschatka liegt im äussersten Nordosten Russlands. Hier kann man sich den Traum vom Heliskiing in unberührter Natur verwirklichen. Verschiedene Anbieter fliegen die Tiefschneeliebhaber auf einen der verschneiten Vulkane. Es warten rund 2000 Höhenmeter glitzriger Pulverschnee und am Ende der geheizte Heli, der einen zurück in die Zivilisation bringt.
18. Wo Colognas Karriere begann
Olympiasieger Dario Cologna machte seine ersten Versuche als Langläufer in seiner Bündner Heimat: dem wunderschönen Val Müstair. Wer auf Colognas Spuren Langlaufluft schnuppern will, kann das auf der Loipe zwischen Tschierv und Valchava tun. Die 10 Kilometer lange Loipe schlängelt sich durch Tannen- und Lärchenwälder, stets dem malerischen Rombach entlang. Ganz ohne ist die Bewältigung der anspruchsvollen Loipe nicht. Aber keine Sorge: Niemand lacht einen aus, wenn man dafür etwas länger braucht als der «goldene Dario».