Auf diese fünf Putz-Tipps schwört Reto Scherrer
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Für ein sauberes zu Hause:Auf diese fünf Putz-Tipps schwört Reto Scherrer

Mit Cola lässt es sich entkalken
Frühlingsputz, aber richtig!

Viele Leute hätten schlichtweg keine Ahnung vom Haushalten, sagt Expertin Johanna Schaufelberger (58). Sie erklärt Schritt für Schritt, wie wir unser Zuhause jetzt zum Glänzen bringen.
Publiziert: 24.04.2023 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2023 um 11:55 Uhr
Wer das Projekt Frühlingsputz angeht, tut laut Johanna Schaufelberger gut daran, es in Etappen aufzuteilen.
Foto: www.plainpicture.com
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Jonas DreyfusService-Team

Es werde viel «gewurstelt» in den privaten Haushalten der Schweiz, sagt Johanna Schaufelberger. Die 58-Jährige leitet den Bereich Bäuerinnen & Gesundheit am Strickhof, dem Zürcher Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft mit verschiedenen Standorten in der ganzen Schweiz. Wie man richtig putzt, aufräumt und wäscht, ist im Arbeitsalltag von Schaufelberger ein grosses Thema. Frühlingsputz macht sie, seitdem sie erstmals von zu Hause aus- und in eine WG gezogen ist. Ein Unterfangen, das Spass machen kann, wie sie betont.

Die Planung

Ein Frühlingsputz ist streng. Die Expertin empfiehlt, ihn zu «etappieren», damit einem die Arbeit nicht gleich verleidet. Wenn eine Etappe wie die Küche geschafft ist, gibt es eine Belohnung für alle, die mithelfen. Ein gemeinsames Essen im Restaurant zum Beispiel. Mit Kindern könne man ein richtiges «Happening» daraus machen, erklärt Schaufelberger. «Machen Sie zum Beispiel in den Frühlingsferien oder am Wochenende einen Recycling-Tag, verkaufen Sie es als eine Art Spiel und stellen Sie eine Belohnung in Aussicht.»

Der erste Schritt

Wer reinigen will, muss zuerst aufräumen. Im Fachjargon nenne man das eine Sichtreinigung, sagt Schaufelberger. «Eine Wohnung, in der die Kissen schön drapiert auf dem Sofa liegen, wirkt schon einmal hygienischer.» Alle Sachen, die man regelmässig braucht, benötigen einen festen Platz. Sie habe Küchenschränke gesehen, vollgestopft mit allem, was es jemals im Betty-Bossy-Katalog zu kaufen gab, sagt Schaufelberger. «Laden Sie ungebrauchten Ballast im Brockenhaus ab.» Generell empfiehlt die Expertin, sich Zeitfenster zum Aufräumen in die Agenda einzutragen, damit man zu Hause nicht die ganze Zeit das Gefühl habe, man müsse etwas wegräumen. Viele würden zudem erst aufräumen, wenn sie dazu gezwungen seien. Bevor die Putzfrau komme, zum Beispiel, oder Besuch anstehe. «Meistens sind das Momente, in denen man wenig Zeit und Lust dafür hat.»

Nachhaltiges Haushalten ist ein Anliegen von Schaufelberger. Die übrig bleibende Flüssigkeit von Essiggurkengläsern kann man zum Beispiel zum Entkalken eines Wasserkochers verwenden.
Foto: BAA_2013_11_12

Küche

Das «Grusigste» in der Küche sei immer der Kühlschrank, sagt Schaufelberger. «Einmal komplett leer räumen und mit Wasser und Allzweckreiniger säubern.» Moderne Kühlschränke müssen nicht enteist werden. «Auch Essig verwendet man heute nicht mehr – er schadet den Dichtungen.» Schaufelberger ist nachhaltiges Haushalten wichtig. Abgestandenes Cola oder die Flüssigkeit, die in Essiggurkengläsern zurückbleibt, verwendet sie, um ihren Wasserkocher zu entkalken. Generell sei es wichtig, dass man den Küchenlappen immer heiss ausspüle, gut auswringe und zum Trocknen aufhänge. Sie hat ein Modell aus Mikrofaser in der Küche. Diese Art von Stoff saugt Flüssigkeit stark auf. «Deshalb verwende ich für meinen geölten Holztisch einen Baumwolllappen, denn sonst würde er austrocknen.» Um den Trog zu reinigen, kommt ein Putzstein zum Einsatz. Das ist eine Paste, die scheuert und Wasser abperlen lässt. Schaufelberber putzt den Trog mindestens einmal am Tag, spätestens am Abend. «Er ist so etwas wie die Visitenkarte der Küche.»

Schaufelberger verwendet für fast alle Oberflächen Mikrofasertücher. Nur für geölte Holzmöbel nicht, denn das würde diese austrocknen.
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Bad

Bei einem Frühlingsputz sei die Hauptarbeit im Bad das Entkalken der Duschbrause, der Wasserhähne und Armaturen, sagt Schaufelberger. Wer sich die Arbeit ein wenig erleichtern wolle, könne nach jedem Duschen die Armaturen abtrocknen. Sie selbst trocknet ihre Duschwand jeweils mit einem Fensterschieber ab. «Deshalb habe ich morgens fünf Minuten länger im Bad. Aber ich finde, es lohnt sich.» Beim WC sei es wichtig, dass man kontrolliere, ob der Spülkasten dicht ist. «Wenn er rinnt, muss man das unbedingt reparieren lassen.» Sonst habe man nach kurzer Zeit Kalkablagerungen in Form einer kleinen Tropfsteinhöhle unter dem WC, die man mit dem giftigsten Entkalker nicht mehr entfernen könne. Für den Deckel und die Brille empfiehlt Schaufelberger mildes Reinigungsmittel, das den Kunststoff nicht angreift, was unschöne Flecken gibt. Und: «Zuletzt immer nochmals mit Wasser nachspülen.»

Wohnzimmer, Schlafzimmer

Es sei zwar mühsam, lohne sich aber, das Bett so gut wie möglich auseinanderzunehmen und zu staubsaugen, sagt Schaufelberger. «Am Lattenrost kann sich sehr viel Staub ansammeln.» Die meisten Stoffsofas seien heute so behandelt, dass sich Schmutz kaum mehr festsetzen könne, fügt sie an. Es reiche also, die Polster mit dem Staubsauger zu reinigen. Zum Abstauben verwendet sie ein leicht angefeuchtetes Mikrofasertuch oder einen Swiffer. Immer von oben nach unten abstauben. «Von Staubwedeln rate ich ab, weil sie bei falschem Gebrauch Partikel aufwirbeln.» Generell empfiehlt Schaufelberger, keine ungewaschenen Kleider in der Wohnung herumliegen zu lassen. Denn die Raupen der Kleidermotte, die Löcher in die Kleidung fressen, bevorzugen Kleider, an denen Haare und Hautschuppen haften, die dann eine zusätzliche Nahrungsquelle bieten.

Fenster reinigt man am besten zu zweit, damit der auf der Innenseite Anweisungen geben kann, wo es noch Schlieren hat.
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Die Fenster

Das Wichtigste, sagt Schaufelberger: «Die Fenster nicht zu früh im Jahr reinigen.» Es werde zwar aufgrund des Saharastaubs und der vielen Stürme immer schwieriger, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. «Doch die grosse Pollensaison würde ich abwarten. Das klebt sonst alles am Glas.» Zu heiss darf es bei dieser Arbeit nicht sein, weil Wasser und Spülmittel dann zu schnell an den Fenstern trocknen. Die Fensterrahmen reinigt sie als Erstes. Wer Vorhänge hat, entfernt sie am besten vorher, um sie zu waschen oder in die Reinigung zu bringen. Bei Balkonen empfiehlt sie, zu zweit zu arbeiten, damit jemand innen stehen kann, um denjenigen, der aussen steht, zu den Schlieren zu dirigieren. Schaufelberger verwendet für die grossen Fenster einen Fensterschieber von Kärcher, der die Seifenflüssigkeit mit einer Pumpe einsaugt. Danach poliert sie mit einem Mikrofasertuch oder mit einer alten Nylonstrumpfhose nach.

Die Böden

Die Böden kommen zuletzt an die Reihe. Entweder man staubsaugt oder benutzt – für glatte Oberflächen – einen staubbindenden Mopp, wie ihn Reinigungspersonal in Institutionen verwendet, wo Staubsaugen zu laut wäre. Danach muss nass gewischt werden. Versiegeltes und geöltes Parkett sei zwar wasserresistent, brauche aber teilweise spezielle Pflegemittel, sagt Schaufelberger. Steinböden müsse man mit viel klarem Wasser nachwischen, damit die Reinigungsmittel keine Schlieren hinterlassen.

Haushalt- und Gastro-Profi

Johanna Schaufelberger (59) leitet den Bereich Bäuerinnen & Gesundheit am Strickhof, dem Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft mit Hauptsitz in Lindau ZH. Sie wuchs im Zürcher Oberland auf einem Bauernhof auf, lernte Hauswirtschaftslehrerin und unterrichtete das Fach an den Zürcher Mittelschulen. Bevor sie zum Strickhof kam, wo sie heute zur Geschäftsleitung gehört, war sie lange als selbständige Unternehmerin im Gastrobereich tätig.

Heinz Metzger

Johanna Schaufelberger (59) leitet den Bereich Bäuerinnen & Gesundheit am Strickhof, dem Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft mit Hauptsitz in Lindau ZH. Sie wuchs im Zürcher Oberland auf einem Bauernhof auf, lernte Hauswirtschaftslehrerin und unterrichtete das Fach an den Zürcher Mittelschulen. Bevor sie zum Strickhof kam, wo sie heute zur Geschäftsleitung gehört, war sie lange als selbständige Unternehmerin im Gastrobereich tätig.

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