Darum gehts
Dass man sich über den Typen nervt, der im Kino hinter einem eine halbe Stunde mit dem Popkorn raschelt, ist nachvollziehbar. Bei der Misophonie geht es um weit leisere Töne, die Betroffene schmerzhaft irritieren und wahnsinnig wütend machen.
Verdeutscht bedeutet der altgriechische Begriff Misophonie «Hass auf Geräusche». Der «Hass» geht meistens einher mit Wut auf die Person, die das Geräusch verursacht. Die einen Kaugummi kaut, ein Stück Brot verzehrt, mit Zellophan knistert, mit Zeitungspapier raschelt oder mit einer Computertastatur klimpert.
Betroffene der Überempfindlichkeit beginnen sich im Extremfall zu isolieren, was sie familiär und beruflich einschränkt und zu Depressionen führen kann. Seit kurzem werden immer mehr Studien zum Thema veröffentlicht. Forscher gehen von 5 bis 20 Prozent Betroffenen aus. Doch es gibt Abhilfe – auch für harmlosere Ausprägungen.