Der begeisterte Segler lebt in Neuenburg, aber zum Angeln nimmt Olivier Stampfli (42) sein Schiff am Murtensee. Da gibt es dauernd etwas zu wischen und zu wienern.
An dem denkwürdigen Tag vor vier Jahren dachte er: Heute wären mal wieder die Bordtoiletten dran. Er ist ja kein Chemiker, und so überlegte er wie ein normaler Hausmann: Was hats in einer WC-Schüssel? Erstens: Ablagerungen. «Zumal der Boden bei uns in der Gegend sehr kalkhaltig ist.» Zweitens: «Da tummeln sich die Keime.»
Gegen den Kalk hatte Stampfli ein handelsübliches Mittel im Schrank. Als Mikrobenkiller kannte er Javelwasser, «meine Frau ist Brasilianerin, die putzt die ganze Wohnung damit».
Er meinte es besonders gut, als er beide Mittel gleichzeitig ins Auffangbecken leerte, «jeweils einen Riesensprutz». Und wie man das so macht, wenn man wissen will, ob etwas funktioniert, beugte er den Kopf über die Schüssel – und, wow, da unten ging es gewaltig ab!
Die beiden Chemikalien zusammen rumorten dermassen, «das hat richtig pluderet», erinnert er sich. Vor lauter Tränen konnte er kaum sehen, blitzartig setzte ein bösartiger Reizhusten ein. Er schoss hinaus ins Freie, schnappte nach Luft, sammelte sich keuchend, raste in die Toilette zurück. «Ich dachte nur: Fenster auf! Klo spülen!»
Nur Sekunden war er den giftigen Gasen ausgesetzt, «den Husten spürte ich zwei Tage». Stampfli ist froh über sein «Riesenglück»: «Ich bin ja kräftig und gesund. Wäre ich ohnmächtig geworden – ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre.»