Nokia Sleep im Test
Die Schlafmatte misst jeden Schnarcher

Wie lange schläft man wirklich? Und wie gut? Nokia Sleep versucht diese Fragen anhand detaillierter Messdaten nachzugehen. Und überzeugt im Test durch einfache Handhabung.
Publiziert: 06.09.2018 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:54 Uhr
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Die Nokia-Sleep-Schlafmatte ist ganz einfach zu installieren.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Keine Lebensaktivität nimmt mehr Zeit ein als Schlafen. Über 24 Jahre unseres Lebens verbringen wir mit geschlossenen Augen im Bett. Gespräche bringen es nur auf 12 Jahre unserer Lebenszeit, Arbeit auf 8 Jahre, Sport gar auf weniger als 2 Jahre. 

Trotzdem macht sich kaum jemand viele Gedanken darüber, ob man gut schläft. Und wenn nicht, warum eigentlich nicht? Die Schlafmatte von Nokia versucht zumindest einmal, wichtige Daten rund um die Nacht im Bett zu sammeln. 

Erfreulich einfach und gut erklärt ist die Installation. Die Matte in der Grösse einer Computertastatur wird unter die Matratze gelegt, an eine Steckdose angeschlossen und via Bluetooth mit dem Handy verbunden. Die einzelnen Schritte werden in der App genau erklärt. 

Einfache Installation, aber Kabel aus dem Bett

Einziger Schönheitsfehler: Auf der Seite des Betts schaut ein Kabel heraus. Eine Stolperfalle, wenn man etwa in der Nacht mal aufstehen muss. Wer die Matte über einen längeren Zeitraum nutzen will, muss das zum Glück sehr lange USB-Kabel sinnvoll am Bett entlang zur Steckdose führen. 

Ist alles angeschlossen und verbunden, muss man nichts weiter mehr machen. Die Aufzeichnung und Übertragung passiert automatisch. Das ist praktisch, weil man so quasi im Schlaf alle wichtigen Daten sammelt. 

Was wird nun gemessen? Nokia Sleep zeichnet die Schlafdauer auf, stellt die Unterbrechungen zusammen und erkennt leichte und tiefe Schlafphasen sowie die REM-Phase (steht für Rapid Eye Movement). In dieser Phase träumt man meistens, und die Wissenschaft nimmt an, dass sie einen Zusammenhang mit dem Verarbeiten von Gelerntem hat. 

100 Punkte für einen guten Schlaf

Die App analysiert nun alle diese Daten und vergibt für jede Nacht Punkte von 0 bis 100 sowie eine Bewertung. Je näher an 100, desto besser war der Schlaf. Das ist vor allem hilfreich, um die Resultate auf einen Blick einzuordnen. Ebenfalls aufgezeichnet wird das Schnarchen. Nicht nur die Gesamtzeit, sondern auch genau wann und wie intensiv man geschnarcht hat. 

Im Test zeigt sich: Das Aufzeichnen klappt wunderbar, auch wenn man zu zweit in einem grossen Bett schläft. Und die Beurteilung der App stimmt sehr gut mit dem eigenen Gefühl überein. Ist man nach einer Nacht erholt, zeigt auch Nokia Sleep eine hohe Punktzahl an. Spannende Erkenntnis auch: Guter Schlaf hängt nicht unbedingt nur mit der Dauer zusammen, sondern eben auch mit vielen anderen Umständen wie etwa Stress. 

Die App liefert laufend Tipps und Tricks rund um die Erholung in der Nacht. Wer will, kann auch ein personalisiertes Coachingprogramm abrufen. Was Nokia Sleep ebenfalls noch beherrscht, ist die Verbindung mit dem Smart Home.

Über die IFTTT-Plattform kann man etwa einstellen, dass ein Licht eingeschaltet wird, sobald man in der Nacht aufwacht. Oder dass die Heizung aufgedreht wird, wenn man am Morgen aufsteht. 

Das BLICK-Testfazit: Nokia Sleep kostet im Handel rund 130 Franken (etwa bei Melectronics.ch). Nicht ganz günstig, aber ein fairer Preis. Zwar kann die Matte nicht viel mehr aufzeichnen als etwa eine Smartwatch oder ein Fitnessarmband, das den Schlaf misst. Aber man muss nichts am Handgelenk tragen in der Nacht und nicht jeden Abend eine Aufzeichnung starten. Zudem wirkt die Analyse präziser als bei anderen Angeboten. Nokia Sleep bietet sich vor allem an, wenn man sich in der Nacht nicht immer gut erholt und selber analysieren will, woran das liegen könnte. 

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