Der Rückgang der Felchen wird vom SFV in einer Mitteilung vom Sonntag als beängstigend bezeichnet. In den 90er Jahren seien aus Schweizer Seen 1500 Tonnen Felchen gezogen worden, 2019 seien es nur noch 486 Tonnen gewesen.
«Grund für diesen starken Rückgang ist die massive Verschlechterung des Lebensraums», wird SFV-Geschäftsführer David Bittner in der Mitteilung zitiert. Insbesondere der Sauerstoff sei durch die Überdüngung vieler Seen im letzten Jahrhundert in Tiefenregionen und an ihren Laichplätzen zu knapp geworden.
In Seen etwa des Luzerner und Aargauer Mittellandes liessen sich die erloschenen Bestände bis heute nur mit künstlicher Aufzucht erhalten. Die natürliche Fortpflanzung sei langfristig massiv eingeschränkt. «Unseren Felchen macht leider noch viel mehr zu schaffen», so Bittner weiter. Dazu gehörten etwa verbaute Ufer oder auch chemische Verschmutzungen.
Felchen seien wahre Meister der Anpassung. Sie seien in der Lage, Lebensraum, Nahrung, Laichplatz und Laichzeit der jeweiligen Situation anzupassen. Dank dieser Agilität kämen sie in allen grösseren Schweizer Seen vor, wenn auch heute in kleinerer Zahl. Aktuell seien rund 24 verschiedene Arten bekannt. Ein Drittel der Arten sei bereits ausgestorben.
Felchen seien sehr scheu, liebten kaltes Wasser, lebten in Schwärmen in den Tiefen der Seen und seien nur schwer zu fotografieren und zu filmen. Ihnen entgehe nichts: Mit ihren markanten, grossen Augen und den prägenden Seitenlinien würden sie selbst kleinste Bewegungen im Wasser wahrnehmen.
(SDA)