Kostet: Will Scarlett auf dem Boden stehen, muss sie ein «halbes» Billett haben.
Foto: Thomas Lüthi

Im Zug mit dem Hund
So einfach umgeht man das Hundebillet

Mit dem Hund im öffentlichen Verkehr zu fahren kann teuer werden. Hundehalter empören sich über die SBB-Preispolitik für Hunde und das strenge Regime der Kondukteure – und werden erfinderisch.
Publiziert: 18.06.2019 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2019 um 10:58 Uhr
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Kostet nichts: Baby raus, Hund rein: Sitzt der Mops im Kinderwagen, braucht er kein eigenes Billett.
Foto: Thomas Lüthi

Scarlett (4) will spazieren gehen. Mit ihrem Frauchen fährt die Mops-Dame in Zürich im Tram an die Limmat. Kosten: keine, wenn der Vierbeiner in einer Tasche reist. Doch kaum ein Hundebesitzer mag auf einem langen Spaziergang eine bullige Hundetasche mitschleppen!

Hunde brauchen ein Billett beim Verreisem mit  ÖV

Reist Scarlett nicht in der Tasche, braucht sie ein Billett. Denn egal, ob in Tram, Bus oder Bahn: Hunde bis zu einer Schulter­höhe von 30 Zentimetern müssen sich während der ganzen Strecke in einer Tasche, Transportbox oder Ähnlichem aufhalten. So gilt der Hund als Handgepäck. Verlässt das Tier die Tasche, wird es teuer. Eine Tageskarte in der Stadt Zürich kostet für Vierbeiner Fr. 5.80, für die Strecke Zürich–Bern retour werden 49 Franken fällig.

Hundebesitzer sind sauer auf die SBB und die lokalen Verkehrsbetriebe. «Die Anbieter sollten ihre Preispolitik für Hunde überdenken», sagt Peter Rub (67), Präsident des Dachverbands der Hündeler, der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft. Viele Hundebesitzer würden wegen der horrenden Transportpreise für Vierbeiner aufs Auto umsteigen. «Es sollte ein Anliegen der Befürworter des öffentlichen Verkehrs sein, dass sich auch Leute mit Hund eine Zugreise leisten können.»

Immer  mehr Hundehalter versuchen Hundebillett zu sparen

Um sich das Geld für das Hundebillett zu sparen, sind die Halter erfinderisch, wie Rub weiss: «Es gibt Leute, die ihre Hunde in Kinderwagen, Sporttaschen oder Migros-Säcke setzen, um sie gratis zu transportieren. Das ist für den Hund aber sehr unangenehm.» Quengelt der Hund und will hinaus, kennen die Kontrolleure keine Gnade: Hat der Hund kein Billett, muss der Halter eine Busse zahlen.

In Internetforen empören sich Hundehalter über das strenge Regime. Von Kondukteuren ist die Rede, welche die Höhe von Hunden nachmessen. Oder davon, dass Halter eine happige Busse bekamen, weil der Hund eine Pfote neben der Tasche hatte. Rub plädiert für mehr Kulanz: «Es darf nicht sein, dass ein Kondukteur eine Busse ausstellt, nur weil der Hund gerade nicht im Behälter sitzen mag.»

Mit ihren Forderungen stösst die Hundelobby aber auf taube Ohren. «Tiefere Tarife für Hunde sind derzeit kein Thema», sagt Roger Baumann vom Verband öffentlicher Verkehr. Er verweist auf das Hunde-Generalabonnement – für stolze 740 Franken pro Jahr.

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