Bisher sei aus der neu benannten Gattung nur eine Art bekannt, Abba transversa, hiess es in einer Mitteilung der Universität Perth. Die nur drei bis vier Millimeter grosse Spinne sei in den Küstengebieten von New South Wales und Queensland beheimatet.
«Der Gattungsname ehrt die schwedische Popgruppe Abba, deren Songs und die nachfolgenden Musicals Mamma Mia! (2008) und Mamma Mia - Here We Go again! (2018) für stundenlange Unterhaltung bei den Autoren sorgten», heisst es in der Studie der beiden Forscher in der Fachzeitschrift «Evolutionary Systematics».
Mehr als 4000 Spinnenarten in Australien
Die Art war demnach bereits 1912 in Australien entdeckt, aber erst jetzt wissenschaftlich korrekt beschrieben worden. Zuvor sei sie der Gattung Araneus zugeordnet gewesen, die von früheren Spinnenforschern gern mal als «Abladeplatz» für nicht eindeutig zuordenbare Arten verwendet worden sei.
Insgesamt gibt es den beiden Forschern zufolge derzeit 230 beschriebene Arten in der Familie der Kugelweberspinnen (Araneidae), die in 46 Gattungen unterteilt werden. Für die Beschreibung der Gruppe seien in 15 Jahren 12'000 Belege in australischen Museen und Sammlungen in Übersee ausgewertet worden. «Insgesamt sind in Australien etwas mehr als 4000 Spinnenarten beschrieben und nach Schätzungen noch zwischen 10'000 bis 15'000 Arten unbenannt», sagte Framenau der Deutschen Presse-Agentur.
Spinnen der Familie Araneidae sind dafür bekannt, dass sie kugelförmige Netze bauen. Die neue Gattung unterscheidet sich von anderen Gruppen der Familie durch zwei dunkle Flecken auf dem Körper und durch typische Haare auf dem ersten Beinpaar der Männchen.
Vorliebe für besondere Namen
Schon zuvor hatten Framenau und Castanheira eine Vorliebe für besondere Namen gezeigt: Zu Ehren des Fussballs und der australischen Sportlegende Johnny Warren nannten sie eine Kugelweberspinnen-Art Socca johnnywarreni, wie die Murdoch Universität Ende vergangenen Jahres berichtete. Auch die Art Socca arena gibt es demnach nun.
Verewigt wurden der Universität zufolge in Artnamen zuvor auch schon die Ehefrauen beider Forscher. Das Benennen von Spinnen könne faszinierend sein, wird Castanheira zitiert - wie bei Socca elvispresleyi: «Als wir sahen, dass ein Teil der männlichen Genitalien genau wie Elvis' Haare aussah, gab es nur einen Namen, den wir ihr geben konnten.»
(SDA)