Wenn in diesen Wochen Portugiesische Galeeren vor Mallorca auftauchen, sind das keine Riesenschiffe – sondern Quallen. Sie sind hochgiftig und können Strände unbegehbar machen. Nicht gefährlich, aber eklig ist die Ohrenqualle, die gerade Strände am Norddeutschen Wattenmeer heimsucht.
Mit Giften, Miniharpunen, Stacheln oder Zähnen verteidigen sich Meerestiere wie Quallen in erster Linie vor Fressfeinden oder sie fangen kleine Tiere, um sie zu fressen. Auf Menschen haben sie es eigentlich nicht abgesehen – zum Fressen sind sie viel zu gross, und sich gegen sie zu verteidigen, ist sinnlos. Bei einem Tritt auf die Qualle schmerzt zwar der Fuss, die Qualle selber aber ist auch hin.
Mikroskopisch kleine Harpünchen mit schmerzhafter Wirkung
Was genau passiert, wenn sich die schwabbeligen Meeresbewohner gegen Menschen wehren, erklärt Kurator Thomas Jermann vom Zoo Basel.
Wer Quallen berührt, wird mit mikroskopisch kleinen Harpünchen beschossen. Diese durchschlagen die Haut und injizieren einen sehr potenten Giftcocktail in die Wunde. Kleine Fische, ein Krebschen oder andere Planktontiere sterben sofort. Für Menschen reicht es immerhin noch für heftige Schmerzen.
Peitschenhiebartige Wunden und andauernde starke Schmerzen
Die «Portugiesische Galeere» ist eine sogenannten Staatsqualle. Sie hat bis fünfzig Meter lange, sehr feine Tentakeln; eine Berührung verursacht oft tagelang andauernde sehr starke Schmerzen und peitschenhiebartige Wunden. Zum Glück treibt sie typischerweise durch die Hochsee, an Strände verschlägt es sie nur selten. Manchmal trifft man sie aber auch in europäischen Gewässern an.
Das Gift der australischen «Seewespe» kann sogar tödlich sein. Die meisten Quallen, die häufig an Küsten angeschwemmt werden wie die «Ohrenqualle», sind aber recht harmlos. Ihre Nesselzellen durchdringen unsere Haut nicht und sind deshalb für den Menschen nicht giftig. Panik ist am Strand aber nicht angesagt. Die Gefahr, sich eine Quallenvergiftung einzufangen, ist sehr klein.