Im Tessin sind im Sommer zum ersten Mal Palmenmotten nachgewiesen worden. Dieser aus Südamerika stammende Schädling stelle eine erhebliche Bedrohung für Palmen dar, teilte der Kanton Tessin am Montag mit.
Die Palmenmotte sei nicht nur eine Gefahr für die chinesische Hanfpalme, die sich im Tessin schnell ausbreitet, und als problematische invasive Art gilt, sondern auch die europäische Zwergpalme, die für die lokalen Ökosysteme wichtig sei, hiess es vom Tessiner Territorialdepartement weiter. Die Larven der Motten (Paysandisia archon) bohren sich ins Herz der Palmen ein, was die Pflanzen in vielen Fällen zum Absterben bringt.
Keine Schutzmittel für Palmenmotte
Das Auftreten der Palmenmotte wurde im Tessin bisher in Brissago, Ronco sopra Ascona und Lugano bestätigt. Die hohe lokale Befallsrate in Brissago legt laut Mitteilung nahe, dass der Falter schon vor einigen Jahren eingeführt wurde, aber lange unentdeckt blieb.
Der erfolgversprechendste Ansatz, um die Ausbreitung des Schädlings zu verlangsamen, sei das Fällen befallener Palmen, teilte das Department of Territory mit. Der obere Teil der befallenen Palmen sollte in einem fest verschlossenen Sack aufbewahrt werden, um zu verhindern, dass Larven oder erwachsene Motten entkommen. Das so verpackte Material könne dann sicher in der kantonalen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) entsorgt werden.
Mit dieser Massnahme sollen die nicht invasiven Zierpalmenarten so lange wie möglich geschützt werden, so der Kanton weiter. Derzeit seien keine gegen Palmenmotten wirksamen biologischen oder synthetischen Pflanzenschutzmittel für die Schweiz zugelassen. (SDA)