Experten kritisieren Alternativmedizin für Tiere scharf
Globuli sind für die Katz

Schweizer Tierärzte setzten vermehrt auf Homöopathie. Das passt den Gegnern gar nicht. Sie sprechen von Betrug am Tierhalter und fordern gar ein Verbot für alternative Therapien.
Publiziert: 12.01.2018 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:40 Uhr
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Ihr dürfte es egal sein: Befürworter und Gegner von homöopathischen Behandlungen geben sich gegenseitig aufs Dach.
Foto: Keystone

Alternativmedizin ist ein Geschäft, mit dem sich Milliarden verdienen lassen. Nicht nur bei menschlichen Gebresten, sondern auch bei Krankheiten von Haus- und Nutztieren. Da erstaunt es wenig, dass immer mehr Tierärzte neben konventionellen Therapien auch homöopathische Arzneien anbieten.

Die Erfahrung zeige, dass homöopathische Mittel Tieren ebenso gut helfen können wie Menschen, zitiert die «Schweiz am Wochenende» Globuli-Marktführerin Similisan mit Sitz in Jonen AG.

Zu Medikamenten greifen

Tierärztin Dunya Reiwald stösst ins gleiche Horn: «Grundsätzlich lässt sich alles mit Homöopathie heilen, solange die Lebenskraft des Tieres gross genug ist. Wenn diese aber schwach ist, muss man zu Medikamenten greifen, die direkt die Symptome lindern.»

Diese Haltung stösst auf heftige Kritik. Tierarzt Adrian Meyer etwa ist einer der grössten Kritiker der Homöopathie. «Der homöopathische Tierarzt betrügt den Bauern oder die Katzenhalterin. Denn den Tieren ist es egal, was dem Futter beigemischt wurde, Hauptsache es schmeckt. Zumal einige Tierärzte gleichzeitig Antibiotika und Globuli abgeben», sagt er der «Schweiz am Wochenende».

Verbot gefordert

Noch deutlicher wird der britische Tieraktivist Danny Chambers. Er verlangt in England ein Verbot von homöopathischen Therapien bei Tieren. Das Problem sei nicht, dass die Mittel wirkungslos seien.

«Einige Homöopathen sind der Meinung, dass ihre Behandlungen eine echte medizinische Therapie ersetzen könnten. Das ist im besten Fall irreführend, im schlimmsten Fall aber kann es unnötiges Leiden und sogar den Tod des Tieres nach sich ziehen», sagt Chambers. (pbe)

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