Hummeln sammeln Pollen in sogenannten Pollenhöschen an den Beinen und flüssigen Nektar, den sie im Magen transportieren. Da die schweren Lasten an verschiedenen Körperstellen sitzen, erwarteten Forscher, dass sie auch die aerodynamischen Flugeigenschaften unterschiedlich beeinflussen.
Um dies zu testen, klebten die Forscher um Andrew Mountcastle von der Harvard University Concord Field Station in Bedford den Insekten kleine Metallkügelchen an die Beine oder in die Körpermitte. Dann liessen sie sie in einem Windkanal bei unterschiedlichen Windverhältnissen fliegen.
Als Anflugziel dienten Blütenattrappen, die sich hin und her bewegten, damit die Tiere beim Anflug komplexe Flugmanöver vollbringen mussten. Es zeigte sich, dass die Tiere mit Gewichten an den Beinen sehr stabil in der Luft lagen und Windstösse sie weniger aus der Bahn warfen als Tiere, die das Gewicht am Körper trugen, wie die Forscher im Fachjournal PNAS berichten.
Die Pakete am Bein erschwerten jedoch das Manövrieren beim Anflug auf die bewegliche Blüte, und die Hummeln eierten zünftig herum. Trugen sie die Kugeln am Körper, war dies weniger der Fall. Die Forscher schliessen daraus, dass das Art des Gepäcks den Energieverbrauch beim Fliegen abhängig von den Windverhältnissen beeinflusst.
«Unsere Resultate deuten darauf hin, dass Hummeln je nach Windverhältnissen andere Nahrungsquellen sammeln könnten», schreiben die Autoren. Dies hätte wichtige Auswirkungen auf die Bestäubungsarbeit und die Gesundheit der Hummelkolonie, zum Beispiel wenn sich Wetterbedingungen langfristig ändern. Konkrete Hinweise dafür, dass Hummeln je nach Wind eher Pollen oder Nektar sammeln, gibt es aber bisher noch nicht.