Das Zusammenspiel zwischen Schnabelgrösse und Fruchtgrösse klingt eigentlich wenig bedeutungsvoll. Aber weil Vögel die Früchte meist ganz vertilgen, ist die Öffnungsweite des Schnabels limitierend, welche davon sich sich überhaupt einverleiben können. Eine starke Korrelation dieser Merkmale deutet demnach auf einen hohen Spezialisierungsgrad hin. Und Gruppen, die sich aufeinander spezialisiert haben, sind oft sehr artenreich.
Tatsächlich zeigten die Forschenden um den Biologen Ian McFadden von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) nun, dass die Stärke der Übereinstimmung zwischen Schnabelweite und Fruchtgrösse in Richtung des Äquators zunimmt, wo die Artenvielfalt oft einen Höchststand erreicht. McFadden zufolge stützen die Ergebnisse denn auch die Hypothese, wonach die Tropen wegen der dort herrschenden starken Interaktionen zwischen den Arten eine so hohe Biodiversität aufweisen, wie die WSL am Donnerstag mitteilte.
Für die Studie erstellten die Forschenden eine globale Karte von 1100 fruchtfressende Vogel- und 2000 Palmenarten. Die enge Koppelung dieser beiden Merkmale fand sich demnach weltweit und war auch dann noch vorhanden, wenn die Effekte des Klimas herausgerechnet wurden.
(SDA)