Wer in seiner Umgebung Steinmarder hat, dürfte das spätestens jetzt so richtig zu spüren kriegen. Denn im Juli beginnt die Paarungszeit der Marder. Und die geht extrem laut zu und her. Zwar vermeiden Marder durch ihren nachtaktiven Lebensstil den direkten Kontakt zu Menschen, aber sie nisten sich in Dächern oder Garagen ein. Da finden sie beliebte Nahrungsabfälle und Ruheplätze. Die Geräusche und Schreie, die sie besonders während der Paarungszeit von sich geben, können für schlaflose Nächte sorgen. Durch Kot und Uringeruch machen sich die Marder zusätzlich bemerkbar. In extremen Fällen verschieben Marder sogar die Isolierung im Dach. «Dadurch entstehen Kältebrücken, die zu einem Wärmeverlust und im schlimmsten Fall zur Bildung von Schimmel führen, der sich wiederum durch Sporen weiterverbreiten kann», erklärt Melvin Belli (47), Schädlingsbekämpfer aus Brunnen SZ.
Auch das extreme Revierverhalten der Steinmarder sorgt für Ärger. Marder sind Einzelgänger und markieren ihr Revier durch Duftstoffe und Exkremente. Da sich ihre Duftdrüsen an den Füssen befinden, gelingt ihnen das, indem sie beispielsweise über eine Automotorhaube laufen. Autos bieten aber einen weiteren Reiz für Nagetiere, sagt Belli: «Die Kabel, Schläuche und Abdeckungen im Motorraum sind das perfekte Spielparadies und ein gutes, warmes Versteck für Marder.»
Das vermeintliche Spielparadies kann davon allerdings schwere Schäden an den Strom- und Wasserleitungen tragen. Das zeigt sich in Form von Wasserverlust oder Fehlermeldungen am Fahrzeug. Um den Marder ein für alle Mal loszuwerden, hat Melvin Belli drei Tipps:
1. Marderschaden am Auto
Sollte ein Marder Ihr Auto aufgesucht haben, ist es wichtig, von einer Werkstatt eine Motor- und Unterbodenwäsche durchführen zu lassen. So werden die Markierungen des Marders entfernt. Ausserdem können häufiges Umparkieren, grossflächige Stahlgitterroste unter dem Fahrzeug oder spezielle Marderabwehrsysteme im Motorraum Abhilfe bieten. Der beste Schutz sind jedoch eine verschlossene Garage oder die Abschottung des Motorraums.
2. Rache ist süss
Die unerwünschten Untermieter verursachen Lärm und Gestank. Sie selbst sind aber äusserst empfindlich, was Geräusche und Geruch angeht. Dreht man morgens also das Radio laut auf, dürfte der Marder für längere Zeit verschwinden. Auch Fremdgerüche stören Steinmarder. Mittlerweile gibt es ein breites Angebot an Mardersprays, Pasten und Geruchsbällen. Auch eine parfümierte Watte kann Marder vorübergehend aus ihrem Revier vertreiben.
3. Professionelle Hilfe
Das alleinige Einfangen und Aussetzen sowie die Installation von Schreckgeräten verursachen beim Marder zwar Stress. Das Problem bleibt allerdings auf Dauer ungelöst. Um den Marder erfolgreich loszuwerden, wird in den meisten Fällen eine professionelle Vergrämung durchgeführt, er wird also endgültig vertrieben.