Blick-Autor Matthias Mast lebt mit dem 90-Kilo-Bernhardiner Falco zusammen
«Hunde sind die besseren Menschen»

Hunde machen glücklich, sie lieben ihre Menschen bis zum letzten Atemzug. Tatsächlich haben laut wissenschaftlicher Studie die Hunde ihr ausgeprägtes Sozialverhalten bereits in den Genen. Seinen 90 Kilogramm schweren Bernhardinerhund Falco holte BLICK-Journalist Matthias Mast, Verfasser dieses Textes, aus dem Tierheim. Falco liebt den Besuch in Restaurants und gehorcht aufs Wort, wann immer er will. «Leider will er selten», bedauert Mast.
Publiziert: 27.12.2017 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:30 Uhr
Reporter Matthias Mast und sein 90-Kilo-Bernhardiner
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Grosser BLICK-Haustierreport:Reporter Matthias Mast und sein 90-Kilo-Bernhardiner
Matthias Mast

Es gibt keinen Grund für einen Hund. Ein Hund macht grundlos glücklich. Oder wie der Schauspieler Heinz Rühmann (1902–1994) einmal sagte: «Man kann ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.»

Was soll sich denn da lohnen, werden Hunde-Kritiker entgegenhalten, ein Hund ist und frisst, mehr nicht. Menschen, die Tiere als Objekte betrachten, können Hundebesitzer nie verstehen! Sie denken, die seien nicht ganz dicht.

Vielleicht haben sie sogar recht mit dieser Einschätzung, denn wie sagte doch der Schriftsteller John Steinbeck (1902–1968): «Ich habe einen Blick aus Hundeaugen gesehen, einen sich rasch verlierenden Ausdruck erstaunter Geringschätzung, und ich bin überzeugt, dass Hunde im Grunde denken, Menschen seien verrückt.»

Der Bernhardiner aus dem Tierheim

Trotzdem lieben uns die Hunde. Sie sind der beste Freund des Menschen, heisst es. Der wahre einzige Freund, den man sich kaufen kann. Wir haben unseren Hund aus dem Tierheim geholt. Die Heimleitung hatte per Zeitungsinserat einen Platz für Falco gesucht. Niemand wollte diesen elf Monate alten Bernhardiner, der damals bereits 70 Kilo auf die Waage brachte.

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Falco gehorcht seinem Herrchen, wann immer er will.
Foto: Peter Gerber

Trotz bester Papiere und adeliger Abstammung: Hercule Prince de Savoie lautet sein Geburtsname. Da drängt sich die Frage auf, weshalb denn so viele Hunde im Tierheim landen. Bei Falco waren es tragische Umstände, sein Besitzer starb überraschend und die Witwe konnte mit dem einstigen süssen Welpen, der sich zum Koloss entwickelte, nicht umgehen.

Hunde lieben uns bis zum letzten Atemzug

Doch oft ist es der Faktor Zeit, dem zu wenig Beachtung geschenkt wird. Ein Hund ist zwar nur ein Teil unseres Lebens, aber für den Hund sind die Menschen, bei denen er lebt, das ganze Leben. Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben. Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird. Das Gleiche sollte für den Hundebesitzer gelten! Er muss dazu bereit sein, dem Dasein seines Vierbeiners die gesamte Terminplanung zu unterwerfen. Spontane Städtereisen und die Ferien werden zur logistischen Meisterleistung. 

Das bedeutet: Wer sich für einen Hund entscheidet, muss auf vieles verzichten können. Doch dieser Verzicht wird belohnt: Mit bedingungsloser Liebe, die man normalerweise nur von den Eltern erfährt. Hunde lieben uns bis zu ihrem letzten Atemzug. «Mit einem kurzen Schwanzwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede», sagte Louis Armstrong (1901–1971).

Gemäss Studie liegt die Freundlichkeit des Hundes im Erbgut

Tatsächlich haben Hunde ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Das ist jetzt wissenschaftlich belegt: Forscher der Princeton-University (USA) konnten erstmals erklären, warum der Hund – im Gegensatz zum Wolf – so treu und gesellig ist. Bisher gab es nur vage Vermutungen, was den Wandel vom wilden Wolf zum zahmen Hund ausgelöst haben könnte. Im Rahmen ihrer Studie stiessen die Forscher beim Hund auf einen Genabschnitt mit der Variation zweier Gene. Beim Wolf hingegen entdeckte man keine Auffälligkeiten. 

Für ihre Studie führten die Wissenschafter mit 18 Hunden und 10 Wölfen mehrere verhaltensbasierte Experimente durch. Wölfe als auch Hunde waren auf den Menschen abgerichtet. Die Tiere sollten in Gegenwart einer Person eine Schachtel öffnen, die eine Wurst enthielt. Statt die Belohnung zu ergattern, wendeten sich die meisten Hunde aber dem Menschen zu. Ein derartiges Verhalten liess sich beim Wolf nicht beobachten. Durch Auswertung der DNA und Vergleich mit dem jeweiligen Verhalten der Tiere konnten entsprechende Schlüsse gezogen werden. Die  Domestizierung von Wölfen allein machte den Hund demnach nicht zum treuesten Gesellen des Menschen seit Jahrtausenden von Jahren. Viel eher liegt seine Freundlichkeit im Erbgut.

Falco liebt die Restaurants und gehorcht, wann er will

Falco und mir sind solche Erkenntnisse egal. Wir leben zusammen im Hier und Jetzt, und der 90 Kilogramm schwere Vierbeiner ist selten bis nie allein. Falco belohnt die Zuneigung der Menschen um ihn mit totaler Anpassung. Er schläft so lange wie Herrchen und er zieht die Einkehr in Restaurants den langen Spaziergängen vor. 

Das Zusammenleben hat allerdings einen Wermutstropfen: Trotz zahlreicher Hunde-Erziehungskurse gehorcht Falco aufs Wort, wann immer er will. Leider will er nur selten bis nie. Als Hund ist Falco eine Katastrophe, als Mensch ist er unersetzlich!

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